Straßenbeleuchtung Eppelheim

Es werde Licht - Ab 1. März gibt es wieder volle Leistung

Die Straßenlaternen leuchteten seit 2008 nur mit reduzierter Helligkeit

23.02.2018 UPDATE: 24.02.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 29 Sekunden

Fast zehn Jahre lang brannten die Laternen in der Stadt mit gedrosselter Leistung. Foto: Geschwill

Von Sabine Geschwill

Eppelheim. Dass es ab dem 1. März auf Eppelheims Straßen und Plätzen heller wird, hat nichts damit zu tun, dass nun mit dem beginnenden Frühling die Tage länger werden. Vielmehr liegt das an den Straßenlaternen, die ab dem Datum bei Einbruch der Dunkelheit in voller Leistungsstärke für mehr Licht sorgen werden. Die Leuchtkraft wird momentan im gesamten Stadtgebiet auf Normalniveau hochgefahren. In verschiedenen Straßenzügen ist das jetzt schon der Fall.

Im Gegensatz zu den dunkleren Wintermonaten wird mit Blick auf das beginnende Frühjahr das Mehr an Licht den Verkehrsteilnehmern noch nicht wirklich ins Auge fallen. Zumal die sogenannte "Halbnachtschaltung" der Laternen beibehalten wird. Hierbei wird, wie auch in anderen Städten und Gemeinden üblich, in den verkehrsärmeren Nachtstunden zwischen 21 Uhr abends und sechs Uhr in der Früh die Leuchtkraft der Laternen um einen Teil zurückgefahren.

Tatsache ist aber, dass es außerhalb der Halbnachtschaltung nahezu zehn Jahre lang auf Eppelheims Straßen dunkler war als andernorts. Der Grund: Patricia Rebmanns Amtsvorgänger Dieter Mörlein hat im Jahr 2008 zur Kosteneinsparung die Lichtleistung bei den 1387 in Frage kommenden Straßenlaternen drosseln lassen. Das entsprechende Schreiben an die Stadtwerke Heidelberg (SWH) aus dem Eppelheimer Rathaus vom 2. Oktober 2008 hat Patricia Rebmann beim Gespräch mit der RNZ vorliegen.

Daraus geht hervor, dass der damalige Amtsinhaber mit der Begründung "die Bürger merken nicht den Unterschied" die Stadtwerke beauftragt hatte, bei jeder in Frage kommenden Straßenlaterne mit Halbnachtschaltung zur Kosteneinsparung von drei Leuchtmitteln eins abzuschalten. Für die Rathauschefin ist diese Aktion ihres Amtsvorgängers inakzeptabel: "Ich kann zwar nachvollziehen, dass man als Stadt Geld einsparen will, aber doch nicht auf Kosten der Sicherheit der Bürger. Da muss man andere Wege finden", meint sie. "Dunkelheit bedeutet immer auch Unsicherheit", so Rebmann. Eine Straßenbeleuchtung hat ihrer Meinung nach die Aufgabe, die Verkehrssicherheit für Fußgänger und Fahrzeuge in den dunklen Stunden sicherzustellen.

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Der Leistungsabsenkung auf die Schliche kam Rebmann durch die Feststellung "In Eppelheim ist es so dunkel auf den Straßen" einer Bürgerin bei einem Bürgerdialogtermin. "Da musste ich der Bürgerin Recht geben. Wo ich wohne, ist es abends deutlich heller", erklärt Rebmann.

Also trat Rebmann mit den Stadtwerken Heidelberg in Kontakt. Aus ihrem Verdacht wurde Gewissheit: Bei dem Gespräch brachte der Vertreter der Stadtwerke im wahrsten Sinne des Wortes "Licht ins Dunkel" und auch die entsprechenden schriftlichen Belege für die Reduzierung der Helligkeit der Straßenlaternen mit.

Auf Nachfrage der RNZ erläuterte Ellen Frings, Leiterin der Unternehmenskommunikation der Stadtwerke Heidelberg, die Sachlage: "Die Straßenbeleuchtung in Eppelheim ist Eigentum der Stadt, vertreten durch den Bürgermeister. Die Stadtwerke Heidelberg Netze übernehmen als Betriebsführer Bau, Unterhaltung und Betrieb der Straßenbeleuchtung." Geregelt sei alles in einem Betriebsführungsvertrag. Aus dem geht auch hervor, dass die Wahl der Plätze, die Anzahl der Leuchten und die Art der Leuchten gemäß dem Typenprogramm der SWH der Stadt überlassen bleibe. Weiter heißt es dort: "Abschaltung und Kürzungen der Beleuchtungszeit sind auf ausdrücklichen Wunsch der Gemeinde möglich." Dazu braucht es aber eine schriftliche Anweisung an die SWH.

Wie Ellen Frings mitteilte, habe Dieter Mörlein im Oktober 2008 genau dies getan und eine Lichtdrosselung beauftragt. "Die Stadtwerke Heidelberg haben von diesem Vorgehen abgeraten", betont Frings. "Als Betriebsführer haben wir jedoch lediglich die Möglichkeit, uns beratend zu äußern. Entscheidungsbefugt ist alleine die Stadt Eppelheim."

Aktuell wird die Straßenbeleuchtung wieder auf Komplettbeleuchtung umgestellt. Im Zuge dieser Arbeiten werden derzeit auch die Schaltstellen überprüft und die Leuchtmittel erneuert. Ihr Austausch wird turnusmäßig alle drei bis vier Jahre von den Stadtwerken übernommen. "Die Mehrkosten für die Helligkeit auf Normalniveau sind verkraftbar und bewegen sich im Jahr im niedrigen fünfstelligen Bereich", informiert Rebmann. "Das ist mir aber die Sicherheit unserer Bürger wert", betont sie. Auch im Gemeinderat hat sie das Thema und auch die zusätzlichen Energiekosten, die durch den Normalbetrieb der Straßenlaternen auf die Stadt zukommen, angesprochen. "Es gab hierzu keinerlei Diskussionen", erklärt sie.

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