Bewässerungsanlage soll Weinheims Badewiese retten
Gemeinderat entscheidet heute über die 150 000-Euro-Investition ins Strandbad - Deutlich teurer wird die Sanierung der OEG-Brücke

Die Liegewiese am Waidsee hat unter dem "Jahrhundertsommer" gelitten. Foto: Kreutzer
Weinheim. (web) Erst hat er die Einsätze der Feuerwehr verschärft, dann den Mammutbäumen im Exotenwald zugesetzt - und jetzt muss auch noch die Liegewiese im städtischen Strandbad gerettet werden: Der Hitzesommer 2018 hinterlässt Spuren, auch in finanzieller Hinsicht. Der Gemeinderat muss bei der Sitzung am heutigen Mittwoch um 18 Uhr im Großen Ratssaal entscheiden, ob die Stadt Geldmittel in Höhe von 150.000 Euro bereitstellt - um eine automatische Beregnungsanlage für die Liegewiese anzuschaffen und einzurichten.
Bereits im vergangenen Sommer hatten sich Badegäste über den Zustand der Wiese beschwert, berichtet die Stadtverwaltung in der Beschlussvorlage. Aus Sicht der Verwaltung lohnen sich die Ausgaben. Gilt es doch als unstrittig, dass das Bad in seiner bisherigen Qualität erhalten werden muss. Ein weiteres Argument: Bei der Stadt - und nicht nur dort - rechnet man damit, dass weitere Extrem-Sommer kommen und die Anlage folglich dauerhaft genutzt wird. Gespeist würde die Pumpe aus einem nahen Grundwasserbrunnen, der entsprechend ertüchtigt werden müsste.
Die Stadt will die Anlage möglichst noch vor der kommenden Badesaison einrichten lassen. Widerspruch gegen dieses Vorgehen kommt von der Fraktion der Weinheimer Liste (WL). Die drei Stadträte plädieren gegen eine Beregnungsanlage - und für ein "mobiles Schlauchsystem", mit dessen Hilfe man weitere Flächen bewässern könne. Die Fraktion, der auch der Landwirt Karl Bär angehört, sieht ein hohes Einsparpotenzial: 188.000 Euro, verteilt über zehn Jahre Betrieb.
Finanziell stärker ins Gewicht fällt die Sanierung der OEG-Brücke (Mannheimer Straße). Die schätzungsweise 1,55 Millionen Euro teuren Reparaturen sollen laut Beschlussvorlage bis Sommer 2019 beendet sein. Damit will die Stadt die Zeit nutzen, in der anstelle von RNV-Zügen nur Ersatzbusse über die Brücke rollen. Nach Verwaltungsangaben fließen Fördermittel vom Land. Summe: 540.100 Euro. Eine Änderung in der Besetzung des Gremiums gibt es auch: Günter Bäro (FW) soll zum Stadtrat verpflichtet werden. Er übernimmt das Mandat von Gernhard Mackert.



