Viele Menschen nahmen an der Zeremonie teil
Auch die Nachkommen der Familie Hilb/Hamburger aus den USA nahmen an der Zeremonie teil und gedachten ihrer Vorfahren im Gebet.

Die Mitglieder der Stolpersteininitiative Malsch und ihre Gäste aus den USA durften sich bei der Gedenkstunde zur ersten Stolperstein-Verlegung über eine große Besucherresonanz freuen. Zusätzliche Stühle waren nötig, der Saal der Zehntscheuer war voll besetzt. Fotos: Jan A. Pfeifer
Malsch. (oé) Schon am Vorabend bei der Gedenkstunde übertraf der Publikumszuspruch die Erwartungen der Stolpersteininitiative bei Weitem. Auch am nächsten Morgen, als der Künstler Gunter Demnig die acht Stolpersteine an den ehemaligen Wohnungen der Familien Hilb/Hamburger und Heß vor dem Dorfplatz in der Hauptstraße 88 und nur wenige Meter weiter in der Mühlgasse 8 in Malsch verlegte, waren viele Menschen gekommen - trotz der eisigen Kälte. Bürgermeisterin Sibylle Würfel konnte auch die Landtagsabgeordneten Karl Klein und Claudia Martin sowie zahlreiche Mitglieder des Gemeinderats begrüßen, dem sie dafür dankte, diesen Weg mitgegangen zu sein. Die Nachkommen der Familie Hilb/Hamburger aus den USA nahmen an der Zeremonie teil und gedachten ihrer Vorfahren im Gebet. Die Schülerin Milena Schipan stellte die Biografien der Familien noch einmal kurz vor, Viertklässler der Grundschule mit ihrer Lehrerin Dorothea Kuhn-Bender umrahmten die Zeremonie sehr bewegend mit jüdischen Liedern ("Hine ma tov" nach dem Psalm 133 und "Schalom") und legten weiße Rosen an den Steinen nieder. Die Kinder hatten sich im Religionsunterricht mit dem Thema Stolpersteine befasst und ihre eigene Antwort gefunden: "Man kann auch im Kopf stolpern", sagte eine Schülerin der Lehrerin zufolge. Besser lässt sich der Sinn der Stolpersteine kaum in Worte fassen.



