Notstromaggregate sollen jetzt beschafft werden
Gemeinde-Ausschuss spricht eine Empfehlung an den Gemeinderat aus. Die Kosten liegen bei 138.000 Euro.

St. Leon-Rot. (seb) Wie wahrscheinlich sind lang anhaltende, großflächige Stromausfälle? Wie dringend muss jetzt eine Vorsorge getroffen werden? Und sind Notstromersatzanlagen bei den Feuerwehren der richtige Weg? Um diese Fragen drehte sich eine Diskussion im Technik- und Umweltausschuss St. Leon-Rot. Am Ende empfahl man aber dem Gemeinderat einhellig, die Beschaffung der Anlagen in die Wege zu leiten.
Die Gemeindeverwaltung hatte, einer Empfehlung aus dem Regierungspräsidium Karlsruhe folgend, das Ganze geprüft. Kosten von 138.000 Euro stehen im Raum: Angenommen wurde angesichts von Inflation und Lieferschwierigkeiten eine 15-prozentige Preissteigerung gegenüber bisherigen Schätzungen. Die Geräte laufen mit Diesel und liefern im Notfall für drei Tage Strom.
"Das ist viel Geld, gerade in der jetzigen Finanzsituation", meinte Udo Back (CDU): Er bezog sich vor allem auf das Haushaltsloch, vor dem die Gemeinde steht. Eine Stromversorgung für die Allgemeinheit bereitzustellen, gehöre auch nicht zu den eigentlichen Aufgaben einer Feuerwehr. Und für ihre eigenen Zwecke hätten die Wehren bereits Generatoren.
Nach Gesprächen mit Vertretern von Netze BW, Tochter des Versorgers EnBW, bezweifelte Back, dass größere Stromausfälle so wahrscheinlich sind, dass man dafür diese Summen ausgeben müsse. Er sprach auch bereits laufende Gespräche über eine mögliche Zusammenlegung der beiden Feuerwehren an: In den Neubau eines gemeinsamen Feuerwehrhauses müsse man ohnehin auch ein Notstromaggregat einbeziehen.
Bürgermeister Alexander Eger widersprach: Um einsatzfähig zu sein, brauche eine Feuerwehr Strom, auch für Kommunikation oder Wartung der Ausrüstung. Und generell gelte: "Notstromanlagen werden gebraucht, gerade in der jetzigen Zeit bei all den Krisenszenarien." Ein neues gemeinsames Feuerwehrhaus sei wenn, dann noch viele Jahre in der Zukunft, so Eger. Ruben Dietz vom Bauamt ergänzte, dass die Aggregate transportabel seien, also auch in einem möglichen neuen Feuerwehrhaus eingesetzt werden könnten.
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Siegfried Köck (Freie Wähler) meinte mit Blick auf Kriminelle, die Infrastruktur übers Internet angreifen, dass die Gefahr eines großen Stromausfalls real sei. Torsten Weis (FDP) stimmte dem zu, wollte aber die Ausschreibungen abwarten, bis er Gelder in dieser Höhe freigibt. Marina Krenzke (Grüne) ergänzte, dass bei all den heutigen Krisen auch Schwankungen im Stromnetz zu befürchten seien, die Stromaggregate seien jetzt notwendig. Anna Frey (Junge Liste) konnte dem beipflichten, weil die Geräte transportabel sind. Klaus Grün (SPD) wollte sicherstellen, dass die Wehren auch im Notfall Leben retten können, und hatte Zweifel, dass das ohne Strom gelingt.