Noch sechs Prozent fehlen zum Glasfaser-Netz
Wenn 40 Prozent der Haushalte einen Vertrag abschließen, will die Deutsche Glasfaser Holding in der gesamten Doppelgemeinde ihr Netz verlegen. Die Frist endet am 31. August.

Symbolfoto: Uli Deck
St. Leon-Rot. (seb) Das Ziel ist noch nicht erreicht, auch wenn die Frist bereits verlängert wurde: Noch wenige Tage hat St. Leon-Rots Bürgerschaft, um sich bezüglich eines Glasfaseranschlusses für schnelles Internet zu entscheiden.
Wenn 40 Prozent der Haushalte einen Vertrag abschließen, will die Deutsche Glasfaser Holding in der gesamten Doppelgemeinde ihr Netz verlegen. Und damit eröffnet sie die Möglichkeit für alle Bürgerinnen und Bürger, sich auch später noch für einen Anschluss an ihr Haus oder ihre Wohnung zu entscheiden. Das Unternehmen verspricht dann eine Geschwindigkeit zwischen 300 und 1000 Megabit pro Sekunde, um einiges schneller als der gegenwärtige Durchschnitt, und betont, dass Glasfasern physikalisch keine Tempogrenze nach oben kennen, sodass dieses Netz als die Zukunftstechnologie in Sachen Telekommunikation betrachtet wird.
Stand Mittwoch aber haben nur 34 Prozent der Haushalte sich für den Glasfaseranschluss entschieden, "es ist knapp", meint dazu Deutsche-Glasfaser-Projektleiter Jürgen Weck. Im Juli hatte er bekannt gegeben, dass die Frist, bis die 40 Prozent erreicht werden müssen, um einen Monat verlängert wird, und gesagt: "Da muss sich noch etwas tun, ansonsten können wir das Netz nicht ausbauen."
Jetzt zeigte er sich im Gespräch mit der RNZ "extrem optimistisch, dass St. Leon-Rot es schafft". Für einen erfolgreichen Endspurt in den kommenden vier Tagen hat das Unternehmen gemeinsam mit Bürgermeister Alexander Eger einen Brief an die Haushalte in der Gemeinde geschickt, um sie "aufzurütteln und zu motivieren".
Darin argumentiert der Bürgermeister, dass der Bedarf an immer schnellerem Internet in letzter Zeit stark gestiegen sei und weiter steige, dass aber die Kupferkabel in St. Leon-Rot an ihre Grenzen gerieten. "Unsere heutige Versorgungsstruktur reicht in wenigen Jahren nicht mehr aus" – und kein Unternehmen könne zum Netzausbau verpflichtet werden, da habe die Gemeinde keine Handhabe, heißt es im Brief.
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Weiterhin wird hervorgehoben, dass man die Anschlusskosten spare, wenn man einen Vertrag über 24 Monate mit der Deutschen Glasfaser abschließe: Bis 31. August müsse man zusätzlich zu den monatlichen Kosten keine Gebühr für die bis ins Haus verlegte Leitung zahlen, aber alle, die sich später dazu entschließen, müssten die tatsächlichen Kosten tragen, mindestens 750 Euro.
Bürgermeister und Unternehmen appellieren auch an Grundstücks- und Hauseigentümer: Ein Glasfaseranschluss steigere den Wert einer Immobilie. Die "große Chance", sich jetzt für die Zukunft zu rüsten, müsse man ergreifen.
Andernorts hätten solche Briefe "eine außergewöhnliche Wirkung gezeigt", so Weck, und erste Effekte habe er in St. Leon-Rot ebenfalls gespürt. Mitte nächster Woche will die Deutsche Glasfaser ihre Entscheidung zu St. Leon-Rot treffen.