Solidaritätsaktion in Coronazeiten

Eine Solidaritätsaktion für Tierparks in Rauenberg, Malsch und Balzfeld

Vogelschutzverein Mühlhausen spendet je 1000 Euro an die drei Parks - Im Naturschutz aktiver Verein

27.04.2020 UPDATE: 28.04.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 5 Sekunden
Ein Blick in den Balzfelder Tierpark, der genau wie die anderen Tierparks derzeit wegen der Corona-Pandemie geschlossen ist. Archiv-Foto: Pfeifer

Mühlhausen. (rka) Seit fast 65 Jahren gibt es in Mühlhausen einen Verein, der sich neben der Förderung der Vogelzucht in den letzten Jahren verstärkt und in vorbildlicher Weise für den Natur- und Umweltschutz, die Pflege der Natur und die Erhaltung und Gestaltung natürlicher Lebensräume einsetzt: den Vogelschutzverein. Nun hat sich der Verein unter der Führung des Vorsitzenden-Trios Josef Becker, Leo Metzger und Harald Schmidts zu einer Solidaritätsaktion in Coronazeiten entschlossen. Die drei Tierparks in Rauenberg, Malsch und Dielheim-Balzfeld erhalten 3000 Euro zu gleichen Teilen zur Bewältigung ihrer vielfältigen Aufgaben, nachdem die Tierparks derzeit wegen der Coronakrise geschlossen sind.

Der Tierparks in Rauenberg mit dem neuen Eselshaus. Archiv-Foto: Pfeifer

Der Rauenberger Tierpark unter der Führung von Timo Teufert ist ein beliebtes Ausflugsziel und wird komplett von Ehrenamtlichen getragen. Eine Handvoll Helfer hält den Betrieb des drei Hektar großen Areals mit rund hundert Tieren aufrecht. Wichtigstes Ziel ist es nach den Worten des Vorsitzenden, den Familien und ihren Kindern die Welt der Tiere näherzubringen.

Der viel besuchte Tierpark in Malsch hat nach den Worten des Vorsitzenden Peter Laier eine Größe von zwei Hektar und ist Heimat von ungefähr 250 Tieren aus Europa und der ganzen Welt. Neben den Tiergehegen gibt es einen Spielplatz und eine Gaststätte mit großer Terrasse zum Verweilen. Der Tierpark in Balzfeld wird vom "Verein der Tierfreunde Balzfeld" geführt und besteht aus einem drei Hektar großen Gelände mit einem in Eigenleistung errichteten Vereinsheim. Oberstes Ziel sei es, so Sabrina Wolf, die Schriftführerin des Vereins, allen Tieren ein artgerechtes, schönes und gepflegtes Heim zu bieten.

Ziegenherde im Tierpark Malsch. Archiv-Foto: Pfeifer

Trotz Corona will der Mühlhausener Vogelschutzverein seine Aktivitäten im Bereich von Natur- und Umweltschutz fortsetzen. Bereits im zeitigen Frühjahr wurden über 400 Nistkästen auf der Gemarkung kontrolliert, gereinigt und repariert, sodass man den gefiederten Freunden saubere und unversehrte Kästen zum Nestbau anbieten kann. Die traditionelle Vogelwanderung im Mai durch einige Teile der Gemarkung muss in diesem Jahr leider ausfallen.

Als regelmäßige Pflegemaßnahme im Jahresverlauf steht im Sommer die Pflege des ökologisch wertvollen Halbtrockenrasens am Hang des Heiligensteins an. Dazu zählen die Mähaktion und die Pflege der Streuobstwiese. Dadurch entstanden freie Lebensräume für artenreiche Pflanzengesellschaften, viele Insektenarten, darunter vor allem Schmetterlinge und Heuschrecken. In den Monaten Juni und Juli widmet man sich seit über zehn Jahren intensiv der Bekämpfung des Riesen-Bärenklaus mit sichtbaren Erfolgen.

Neben diesen jahreszeitlich wiederkehrenden Arbeitsschwerpunkten gibt es noch eine Vielzahl weiterer Tätigkeiten: Die regelmäßige Winterfütterung der Vögel, die Pflegearbeiten im Tairnbacher Steinbruch, die Wartung verschiedener Kleinbiotope, die kostenlose Lieferung von Nisthilfen für Mehlschwalben an Mitbürger, die Beteiligung an der Reinigung der Gemarkung.

Durch diese Aktivitäten wurde der Verein auch zunehmend von amtlichen Stellen wahrgenommen und um Mithilfe gebeten bei Planungen und Vorhaben. So entwickelte sich beispielsweise eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Gemeinde, der Unteren Naturschutzbehörde, der Umweltschutzbeauftragten des Gemeindeverwaltungsverbands Rauenberg und den Experten zum Schutz der Fledermäuse.

Neben diesen ganz praktischen Tätigkeiten im Gelände widmet sich der Verein besonders einer Zielgruppe, den Kindern und Jugendlichen. Hier gilt das Motto: "Nur was ich kenne, schütze ich auch." So beteiligten sich sowohl Kindergarten- als auch Grundschulkinder an der Reinigung der Nistkästen. Eine freudige Überraschung erlebten die Verantwortlichen des Vereins, als sich (vor der Corona-Krise) eine Vielzahl von Kindern im Vereinsraum versammelte, um gemeinsam Vogelfutter für die Winterfütterung herzustellen.

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