Stromversorgung ist ziemlich sicher
Betreiber Netze-BW informierte über den Zustand des Netzes. Der Verbrauch ging 2022 zurück.

Symbolfoto: dpa
Schriesheim. (nip) Eigentlich hört man von der Netze-BW nur etwas bei Stromausfällen. Nun informierte Regionalmanager Willi Parstorfer von der EnBW-Tochter, die auch Konzessionspartnerin der Stadt ist, im Ausschuss für Technik und Umwelt über den "Zustand und die Perspektiven" des Schriesheimer Stromnetzes.
Das hat eine Länge von 232,1 Kilometern – im vergangenen Jahr kamen zwei Ortsnetzstationen (Trafostationen) hinzu, nun sind es insgesamt 79. Die Zahl der Hausanschlüsse wuchs um 128 und liegt nun bei insgesamt 4023 (747 per Freileitung angeschlossen, 3276 per Erdkabel).
Die Versorgungssicherheit bezeichnete Parstorfer als insgesamt verlässlich. 2022 gab es zwei Ausfälle von insgesamt 30,4 Minuten. Am 8. September dieses Jahr kam es zu einer Störung von einer knappen Stunde. "Fremdeinwirkung", sagte Parstorfer. Bei einer Probebohrung wurde ein Kabel in Mitleidenschaft gezogen. Im Ländervergleich steht Deutschland bei der Versorgungssicherheit recht gut da: 2021 betrug die Ausfallzeit durchschnittlich 12,7 Minuten, im benachbarten Frankreich aber bereits 56 Minuten.
Der Regionalmanager betonte auch, der Schutz der Leitstellen und IT-Systeme vor Hacker-Angriffen habe höchste Priorität. Erfolgreich wehre das Unternehmen mehr als 1000 Cyberattacken pro Tag ab. Im Zeitraum von 2018 bis 2022 hat die Netze-BW fast 2,5 Millionen Euro in Schriesheim investiert.
Dabei ging es um Erneuerungsmaßnahmen bei Nieder- und Mittelspannung, Kabelverlegungen, den Abbau von Freileitungen, neue Umspannstationen sowie die Erschließung des Gewerbegebiets und von Baugebieten. Weitere 1,47 Millionen Euro flossen in Netz-Modernisierungsmaßnahmen. Unterer anderem wurden im Bereich "Unterer Schornsteinweg" und in Ursenbachs Ortsstraße zwei alte Trafostationen durch eine intelligente Kompaktstation mit neuartigem Überwachungs- und Fernsteuerungssystem ersetzt.
Insgesamt, so Parstorfer weiter, ging der Stromverbrauch in Schriesheim 2022 im Vergleich zum Vorjahr zurück. Mit einer Ausnahme: Bei der Elektromobilität wuchs er um 13,7 Prozent. Auch der Zuwachs an Photovoltaikanlagen ist deutlich: 2022 kamen 69 Anlagen dazu – ihr Bestand lag zum 31. Dezember 2022 bei 417. Bei den Wärmepumpen kamen zwölf Stück neu hinzu. Von ihnen gibt es nun 178 im Ort.
Er erklärte, dass die Netze-BW aktuell und noch bis 31. Oktober bei der Freiwilligen Feuerwehr in Ladenburg eine Brandübungsanlage aufgestellt habe. An ihr üben auch die Schriesheimer Abteilungen.



