Großbaustelle in der Ortsmitte
Bis Ende des Jahres soll die Sanierung abgeschlossen sein - Abschnitt bis zur Waldstraße gesperrt - Geschäfte sind weiter erreichbar

Kein Durchkommen ist für den Verkehr in der Hauptstraße. Die Geschäfte sind aber zugänglich, haben zum Teil sogar Baustellen-Rabatte. F: Alex
Von Nicolas Lewe
Sandhausen. Nach einer rund dreimonatigen Erholungspause heißt es für die baustellenerprobten Bürger der ehemaligen Hopfengemeinde jetzt wieder Ruhe und Geduld bewahren. Denn: In der Hauptstraße wurden die seit 2013 laufenden Sanierungen nach Ostern wie angekündigt wieder aufgenommen. Während der Maßnahmen ist die Sandhäuser Hauptverkehrsader zwischen der Waldstraße und der Kreuzsteinstraße abschnittsweise voll gesperrt.
In sieben bis acht Unterabschnitten werde, so Ortsbaumeister Michael Schirok auf RNZ-Nachfrage, nach dem Motto "von unten nach oben" gearbeitet. Sprich: Erst werden die Kanäle saniert, dann die Wasserrohre und zuletzt die Straße. Beim Wasser ist eine Notversorgung gewährleistet, verspricht Schirok. Für die Verkehrsteilnehmer gebe es zudem Umleitungen, auf die rechtzeitig hingewiesen werde. Ebenso wie auf Parkmöglichkeiten. "Alles läuft nach Plan", versichert der Ortsbaumeister.
Der erste Unterabschnitt liege zwischen den Hausnummern 73 und 81, was eine logistische Herausforderung mit sich bringe. "In diesem Bereich befindet sich die Postagentur", erklärt Schirok. Der Lieferverkehr müsse hier gesondert berücksichtigt werden. Für die sonstige Kundschaft gelte, dass "sie auch mal 20 Meter laufen können". Der Lohn für diese "Mühen" liege schließlich in einer mittelfristigen Verbesserung für die Fußgänger, da die Gehwegflächen im Zuge der Sanierung deutlich vergrößert werden.
"Nehmen Sie die kleinen Umwege bitte auf sich", appelliert auch Bürgermeister Georg Kletti an die Sandhäuser Bevölkerung. Alle Geschäfte - Einzelhandel, Arztpraxen und Gastronomie - seien während der Bauphase erreichbar. Es liege in den Händen der Bürger, die Geschäfte zu unterstützen und somit die durch den umgeleiteten Durchgangsverkehr zwangsläufig sinkenden Umsatzausfälle so gering wie möglich zu halten. Leider seien Verkehrsbehinderungen sowie Lärm und Schmutz bei einer Baustelle dieser Größenordnung unumgänglich.
Auch interessant
Unmittelbar von der Sperrung des Hauptstraßenabschnitts betroffen sind nach Informationen aus dem Rathaus auch die Buslinien 720, 721, 722 und 725. Die Fahrpläne für die Zeit der Umleitung hängen an den Haltestellen aus und finden sich auf der Homepage der Gemeinde unter der Rubrik Leben und Wohnen/ÖPNV.
Eine mutmachende Nachricht für alle Baustellengeplagten gibt es aber. "Wir gehen davon aus, dass wir im Zeitplan bleiben", sagt Ortsbaumeister Schirok. Das heißt: Sollten die Arbeiter im Untergrund auf keine archäologische Sensation stoßen, so werde die aktuelle zweite Bauphase der fünften und letzten Sanierungsstufe im November, spätestens aber Ende des Jahre abgeschlossen sein.
Nach gut fünfjähriger Bauzeit dürfen sich die Sandhäuser Bürger ebenso wie die Gäste von außerhalb dann auf eine in ganz neuem Glanz erstrahlende Ortsmitte freuen. Und auch in der Gemeindeverwaltung ist man mit dem Verlauf der groß angelegten Sanierungsmaßnahme durchaus zufrieden. "Stand heute sind wir im Kostenplan", betont Schirok.
Für alle fünf Baustufen - inklusive der Erneuerung der Wasserleitungen des Zweckverbandes Hardtgruppe - werden zwischen 2013 und dem voraussichtlichen Abschluss Ende 2018 rund 5,24 Millionen Euro an Ausgaben angefallen sein. Der Anteil des Kreises an den Gesamtkosten besteht dabei dem Ortsbaumeister zufolge in einem Zuschuss von rund 800.000 Euro, von denen 150.000 Euro auf die aktuelle fünfte Baustufe entfallen.



