SPD-Antrag

Busse in Walldorf sollen kostenlos fahren

Stadt müsste dem VRN die Mindereinnahmen erstatten - Eltern-Taxen und Autofahrten sollen so reduziert werden

24.01.2020 UPDATE: 26.01.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 21 Sekunden
Archiv-Foto: Popanda

Walldorf. (rö) Auf Antrag der SPD-Fraktion hat der Walldorfer Gemeinderat die Verwaltung einstimmig beauftragt, die Möglichkeiten zu überprüfen, innerhalb von Walldorf kostenlos mit dem Bus zu fahren. "Wir erwarten dadurch eine deutliche Reduzierung der sogenannten Eltern-Taxen und der Autofahrten von und zum Bahnhof, Industriegebiet, Sport- und Freizeitzentrum", begründete Manfred Zuber den Antrag seiner Fraktion. Gerade das Busfahren sei ein wichtiger Beitrag zum im Herbst 2018 unterzeichneten Mobilitätspakt, aber auch zum Klimaschutz. "Wir müssen den motorisierten Individualverkehr insgesamt reduzieren", sagte Zuber.

Einen ähnlichen Antrag der SPD hatte es bereits vor gut acht Jahren gegeben, damals hatte der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) die Idee allerdings "nicht so wohlwollend gesehen", wie sich Manfred Zuber erinnerte. Immerhin kam es aber durch den damaligen Vorstoß zustande, dass die Stadt seit 2013 Mehrfahrkarten (jeweils fünf Stück) mit 50 Prozent bezuschusst. Diese können von Walldorfer Bürgern an der Rathaus-Pforte zum halben Preis (4,10 statt 8,20 Euro für Erwachsene, 2,80 statt 5,60 Euro für Kinder) erworben werden.

Das Angebot wird laut den Zahlen der Verwaltungsvorlage zunehmend genutzt: Bei den Kindern stieg die Zahl der verkauften Karten von 2016 bis 2019 (bis 6. Dezember) von 362 auf 850 im Jahr, bei den Erwachsenen von 1025 auf 1312. Genutzt werden können diese Fahrkarten im gesamten Stadtgebiet Walldorf, zum Bahnhof Wiesloch-Walldorf und zurück, zwischen Wiesloch und Baiertal sowie innerhalb von Frauenweiler, Baiertal und Schatthausen.

Der nun gestellte Antrag möchte alle Linien auf Walldorfer Gemarkung für Walldorfer Bürger zu 100 Prozent fördern. Wie die Verwaltung mitteilte, ist das laut VRN inzwischen – anders als vor acht Jahren beim ersten SPD-Antrag zum Thema – grundsätzlich möglich, wenn sich die Stadt bereit erklärt, "die dem Einnahmenpool der Verkehrsunternehmen entstehenden Mindereinnahmen vollumfänglich auszugleichen". Nachdem die Verwaltung beauftragt wurde, den Antrag zu prüfen, soll nun eine Datenerhebung durch den VRN erfolgen, um diese Kosten zu ermitteln.

Die Reduzierung des Individualverkehrs sei wichtig, erklärte Dr. Joachim Ullmann (CDU), sobald die Kosten vorlägen, "können wir entscheiden". Für die Grünen begrüßte Maximilian Himberger den Antrag, der "weniger Individualverkehr und mehr Klimaschutz" bedeute. Dr. Günter Willinger (FDP) sagte: "Sobald wir eine praktikable Lösung haben, stimmen wir zu." Dafür müsse man nun zunächst noch auf die Zahlen warten.

Auch interessant
Walldorf: Liquide Mittel klettern auf 448 Millionen Euro
Walldorf: Darum gibt's auch Skepsis zum Radschnellweg
Regiobuslinie Sinsheim-Wiesloch: Die 799 macht das Leben leichter
(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.