Region Wiesloch

Winterpause beim Breitbandausbau geht zu Ende

Im Auftrag der Deutschen Glasfaser sind die Bauarbeiter teilweise wieder zugange. Gerüchte, das Projekt in Malsch werde beendet, dementiert der Anbieter.

13.01.2023 UPDATE: 13.01.2023 06:00 Uhr 3 Minuten, 32 Sekunden
Die Deutsche Glasfaser treibt den Internetausbau in mehreren Kommunen der Region voran. Nicht immer läuft der Prozess reibungslos. Am Gerücht, der Ausbau in Malsch werde nicht weiterverfolgt, sei aber nichts dran, sagte eine Sprecherin. Foto: Pfeifer

Von Konrad Bülow

Region Wiesloch. Noch ist manche Baustelle des Glasfaserausbaus in der Region verwaist, dass sich soll aber in den kommenden Tagen ändern. Die Winterpause nähert sich dem Ende, mancherorts sind die Bauarbeiter schon jetzt wieder am Werk. Im Auftrag der Deutschen Glasfaser sollen mehrere Städte und Gemeinden in der Region an das schnelle Netz angebunden werden und die Kupferkabel den leistungsfähigeren Glasfaserkabeln weichen.

Der Netzanbieter übernimmt den Ausbau auf eigene Rechnung, an den Kommunen ist es, die Baumaßnahmen zu überwachen und zu genehmigen. Voraussetzung für das Engagement des Unternehmens war, dass in den betreffenden Städten und Gemeinden jeweils 40 Prozent der Haushalte einen Vertrag mit der Deutschen Glasfaser abschlossen. Umgesetzt wird der Ausbau von verschiedenen Baufirmen, die im Auftrag der Deutschen Glasfaser die Leitungen verlegen.

> Malsch: Nicht immer lief alles reibungslos. In Internetforen machte in den ersten Tagen des Jahres 2023 das Gerücht die Runde, die Deutsche Glasfaser werde den Ausbau im Weinort Malsch doch nicht verwirklichen. Das dementierte eine Sprecherin des Internetanbieters auf Nachfrage der RNZ. Der Ausbau gehe weiter.

"Es hat interne Probleme bei dem Bauunternehmen gegeben. Wir sind dazu in intensiven Gesprächen", sagte die Sprecherin. Nun werde ein neuer Bauzeitenplan für 2023 erarbeitet. Aktuell habe die Baufirma dort unter anderem die Straße Wolfsheck vor der Brust. "Die Arbeiten laufen mal gut, mal schlecht", sagte auch Hauptamtsleiter Frank Hermann.

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> Mühlhausen: Groß war der Ärger vergangenen Herbst in Mühlhausen. Bei den Arbeiten wurden bestehende Telefonleitungen beschädigt, sodass unter anderem Bürgermeister Jens Spanberger drei Wochen ohne Telefon war. Manches Bauloch verschlossen die Baufirmen eher schlampig, mancher Gehweg wurde zur Stolperfalle, Vorschriften wurden nicht beachtet. Die Folge waren wochenlange Baustopps. Derartige Zustände seien nicht der Anspruch der Deutschen Glasfaser, betont die Pressesprecherin des Unternehmens: "Wir arbeiten an einer stetigen Verbesserung."

Bürgermeister Spanberger ist auch wieder optimistischer, was den Fortgang der Arbeiten angeht. "Die meisten Mängel sind mittlerweile behoben", sagt er. Noch seien die Bauarbeiter in der Winterpause, im Laufe des Monats solle es mit dem Ausbau weitergehen. Aktuell stehen Arbeiten in Tairnbach an, und zwar in der Talstraße, der Adlerstraße und der Eschelbacher Straße, wie die Deutsche Glasfaser mitteilt.

> Rauenberg: Mit behutsamen Schritten soll der Breitbandausbau in Rauenberg voranschreiten. Im Oktober hätten die Arbeiter in Malschenberg losgelegt, erläutert Bauamtsleiter Martin Hörner. Die Winterpause sei dort auch schon vorbei.

Es würden erst fertige Abschnitte abgenommen, bevor es weitergehe. Erst wenn der Ausbau in Malschenberg fertig ist, wird es dann in den anderen beiden Stadtteilen losgehen. Als aktuellen Abschnitt nennt die Deutsche Glasfaser die Friedhofstraße in Malschenberg.

> Dielheim: In Dielheim haben sich die Bauarbeiter als erstes die Ortsteile Balzfeld und Horrenberg vorgenommen. Sie haben sich im Herbst ans Werk gemacht und werden nächste Woche aus dem Urlaub zurückerwartet, sagte Bauamtsleiter Alexander Wenning.

Derzeit geht es um den Wiesengrund in Balzfeld und um die Breitenbachstraße und die Mühlstraße in Horrenberg, wie die Sprecherin der Deutschen Glasfaser erläutert. Das Unternehmen beabsichtige auch, die abgelegeneren Ortsteile Oberhof und Unterhof an das Netz anzubinden.

> St. Leon-Rot: Am 16. Mai 2022 begannen in St. Leon-Rot die Arbeiten im Auftrag der Deutschen Glasfaser. 82 von 148 sogenannten Distribution Points (Unterverteiler) in den vom Bauunternehmen festgelegten Verteilergebieten sind nun verbaut, wie die Gemeinde mitteilt. Die Winterpause ist schon vorbei, seit dem 9. Januar sind die Arbeiter wieder auf den Baustellen, heißt es auf RNZ-Anfrage. Die Kommunikation mit dem bauausführenden Unternehmen – der Artemis ITS – laufe bisher störungsfrei.

Von den jeweiligen Distribution Points aus werde abschnittsweise vorgegangen, mit überschaubaren Verlegestrecken, die jeweils in relativ kurzen Zeiträumen fertiggestellt werden sollen, sodass sich die verkehrstechnische Belastung auf ein Minimum beschränke, erläutert Hauptamtsleiterin Anette Reich.

Die Zusammenarbeit des Bauunternehmens mit der jeweiligen Straßenverkehrsbehörde, sei es mit der Gemeinde in eigener Zuständigkeit oder mit dem Kreis, geschehe daher Zug um Zug. Die Eingriffe in den Straßenraum würden zwischen dem jeweiligen Straßenbaulastträger und der Gemeinde abgestimmt und Beanstandungen, etwa bei der Verlegung von Pflasterflächen im Gehwegbereich, nachgebessert.

Rückfragen aus der Bevölkerung gebe es vereinzelt bezüglich der vollständigen Wiederherstellung der Straßendecke nach Straßenquerungen. Dabei werde zunächst der Straßenquerschnitt aufgebaut, die oberen etwa vier Zentimeter würden aus einer provisorischen groben Tragschicht hergestellt, bis sich quadratmetermäßig der Einsatz der feinen Asphaltdeckschicht lohnt. "Dies kann sich je nach Wetterlage und Lieferkapazität schon auch mal über einen längeren Zeitraum hinziehen. Aber das behalten wir im Blick", versichert Reich.

> Wieslocher Ortsteile: In der Sitzung des Ausschusses für Technik und Umwelt berichtete Oberbürgermeister Dirk Elkemann über das noch nicht ausreichende Interesse der Bürgerschaft am Glasfaser-Ausbau in Schatthausen und Baiertal. "Da besteht noch Nachholbedarf", analysierte er die Situation.

Wie Michael Glaser, der Baiertaler Ortsvorsteher, betonte, müsse die Stadt deutlich machen, dass sie klar hinter dem Projekt steht. Man habe zwar bereits die Haushalte zweimal angeschrieben und auch eine Informationsveranstaltung vor Ort geboten, jedoch ohne durchschlagenden Erfolg, so die Antwort Elkemanns.

Die Deutsche Glasfaser als durchführendes Unternehmen hat nun den Termin für eine Anmeldung zur Beteiligung bis zum 12. Februar verlängert. "Wer sich jetzt nicht dazu entschließt, denkt aus unserer Sicht zu kurz. Wir werden nichts unversucht lassen, um eine Lösung, die langfristig ausgerichtet ist, erreichen zu können", so Elkemann.

Sicherlich stehe dennoch bei künftigen Nutzern noch Beratungsbedarf an. Der OB schloss in der Sitzung aus, dass die Stadt in Vorleistung gehe. Eine Sprecherin der Deutschen Glasfaser bekräftigte auf RNZ-Anfrage, dass das Unternehmen den Ausbau in Schatthausen und Baiertal auf der Agenda habe.

In mehreren Kommunen der Region hatte die Deutsche Glasfaser über sogenannte Nachfragebündelungen den Bedarf an schnellem Internet ermittelt. Schlossen 40 Prozent der Haushalte Verträge ab, startete der Ausbau.

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