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Katholische Kirche ordnet Pfarrbüros neu

Die Einrichtungen in Malsch und Rauenberg werden zusammengelegt. Das Pfarrhaus in Rettigheim wird vermietet.

02.12.2023 UPDATE: 02.12.2023 06:00 Uhr 2 Minuten, 33 Sekunden
Bereits im Sommer meldete ein Unternehmen Interesse an den Flächen im Rettigheimer Pfarrhaus an. Es wurde von der Kirche geräumt und zum 1. Dezember vermietet. Foto: Helmut Pfeifer

Von Benjamin Starke

Region Letzenberg. Die katholische Kirchengemeinde Letzenberg, welche die sechs Pfarrgemeinden in Malsch, Malschenberg, Mühlhausen mit Tairnbach, Rauenberg, Rotenberg und Rettigheim umfasst, hat zu viele Gebäude. Dies war bereits das Fazit des in einer ersten Stufe erstellten Gebäudekonzepts, dessen Veröffentlichung im Frühjahr 2018 hohe Wellen schlug.

Die bisherige Kirchengemeinde wird bis 2026 in der neuen katholischen Großkirchengemeinde Wiesloch gemeinsam mit den Gemeinden in Dielheim, Leimen, Sandhausen, St. Leon-Rot, Nußloch und Walldorf aufgehen. Pfarradministrator für die Kirchengemeinde Letzenberg ist seit Oktober 2022 bereits der Wieslocher Pfarrer Bernhard Pawelzik. Dies führte Ende November bereits zu Umstrukturierungen in den aktuell noch fünf bestehenden Pfarrhäusern.

"Wir müssen der heutigen Realität ins Auge sehen, dass wir auf dem Gebiet der aktuellen Seelsorgeeinheit Letzenberg keinen Pfarrer mehr erhalten werden. Deshalb ist es nun nicht mehr nötig, entsprechende Pfarrwohnungen in Mühlhausen und Rauenberg vorzuhalten. Lediglich für unsere beiden indischen Vikare und die Priestergäste in den Sommerferien brauchen wir noch eine Unterkunft", berichtet Beate Wagner, die stellvertretende Stiftungsratsvorsitzende der Kirchengemeinde, im RNZ-Gespräch.

Ganz konkret heißt dies für die einst sechs Pfarrhäuser rund um den Letzenberg, die bis 1979 alle durch Ortspfarrer bewohnt waren, größere Umstrukturierungen: So wurde das Pfarrhaus in Malschenberg nach dem Tod von Senior-Pfarrer Josef Keller schon im Oktober 2017 von der dortigen Pfarrgemeinde aufgegeben und anschließend verkauft. Das örtliche Pfarrarchiv zog ins Rauenberger Pfarrhaus um.

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Das Pfarrhaus in Rotenberg steht seit dem Auszug von Gemeindereferentin Simone Schnürr im August 2011 leer und stellt eine Besonderheit dar, da es durch Vermögen und Bau Baden-Württemberg in Mannheim betreut wird und durch dieses versteigert werden soll, da die Baulast für das Haus das Land trägt. "Seit 2016 laufen hierzu Verhandlungen zwischen dem Land und dem Erzbistum. Ich hoffe, dass wir im kommenden Jahr endlich zu einer abschließenden Lösung kommen", berichtet Cornelia Geider-Starke, Stiftungsrätin aus Rotenberg.

Auch das Pfarrhaus in Mühlhausen steht seit dem krankheitsbedingten Ausfall von Pfarrer Thomas Stolle im Mai 2022 und seinem Wegzug nach Karlsruhe ein Jahr später weitestgehend leer. In Mühlhausen ist es das Ziel, Pfarrhaus und Bernhardushalle zu verkaufen, um die Sanierung der Pfarrkirche St. Cäcilia mit dortigem Einbau von Gemeinderäumen und einem Zimmer für das Pfarrbüro von der Freiburger Bistumsleitung genehmigt zu bekommen.

Relativ kurzfristig hatte sich im Sommer ein Rettigheimer Unternehmen an die Kirchengemeinde gewendet, das auf der Suche nach weiteren Büroflächen war und bereits zum 1. Dezember gerne das gesamte Rettigheimer Pfarrhaus anmieten wollte. Deshalb zog das örtliche Pfarrbüro samt Archiv Ende November ins Pfarrhaus in Malsch um. Außerdem wohnt in Malsch der indische Vikar Pater Thaineese John Antony Samy, weiterhin gibt es noch ein Gästezimmer für die Priestergäste in den Sommerferien. Zudem hat Gemeindereferentin Bettina Hartnagel dort ihr Büro und das bisherige Pfarrbüro bleibt bestehen.

Da mit dem Weggang von Pfarrer Joachim Viedt im August dessen Pfarrstelle durch das Erzbistum nicht neu besetzt wurde, stand auch die Pfarrwohnung im ersten Obergeschoss des Rauenberger Pfarrhauses leer. Diese wurde nun in Büros für die pastoralen Mitarbeiterinnen umgebaut. Pastoralreferentin Antje Kaminski und Gemeindereferentin Antje Glania haben seit Ende November dort ihre neuen Büros – bisher waren sie im jetzt vermieteten Pfarrhaus in Rettigheim beheimatet. Zudem wohnt der indische Vikar Pater Jose Louis Koothoor in der Gästewohnung unter dem Dach.

"Die Umzüge zwischen den Pfarrhäusern Ende November waren nur so schnell und unkompliziert möglich, da die Wieslocher Biwu dies hervorragend umsetzte", so Pfarradministrator Bernhard Pawelzik: "Die Beschäftigungsinitiative leistet da oft großartiges und als Mitglied unterstützen wir diese als Kirchengemeinde natürlich gerne!"

"Wir haben nun die Verwaltungen, Wohnungen und Büros unseres Pastoralteams auf die beiden Pfarrhäuser in Malsch und Rauenberg zentriert. Außerdem planen wir langfristig, auch in Mühlhausen einen Raum für ein Pfarrbüro beizubehalten", so Beate Wagner. Dies sei aber noch keine Vorentscheidung für die sich gerade entwickelnden Perspektiven der neuen Großkirchengemeinde im Rahmen der "Kirchenentwicklung 2030". Diese sehen neben dem zentralen Sitz in Wiesloch und der Verwaltungshauptstelle in Walldorf je bisheriger Kirchengemeinde ein Pfarrbüro sowie weitere "pastorale Knotenpunkte" vor.

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