Ziel: eine "Arche Noah der Regionalkultur"

Leimen-Lingental. Landgut wird umgebaut: Bis Mai 2013 sollen hier Gastronomie für 400 Gäste, Bäckerei, Vinothek und Hofladen entstehen

26.09.2012 UPDATE: 26.09.2012 07:21 Uhr 1 Minute, 46 Sekunden
Unterhalb der Baustelle des Landgutes wurde viel Erde bewegt, um hier einen Löschteich als Wasserbiotop anzulegen. Foto: Fink
Von Roland Fink

Leimen-Lingental. Sonntags, wenn Ruhe auf der Baustelle herrscht, dann kommen Neugierige und schauen. Sehen nach oben, greifen auf den noch feuchten Naturputz oder schlagen mit kräftiger Faust an einen alten Balken. Neugierde eben, die sich breit macht, wenn man nicht weiß, was wird und was kommt, dort, wo täglich geschäftiges Treiben zu sehen ist. 15.000 Fahrzeuge fahren täglich durch den Leimener Stadtteil Lingental. Einzig die in Form gegossenen illustren schwarzen Rinder grüßen aus dem Giebel der alten Scheune. Und das bereits seit Monaten. Die sind aus Bronze und immerhin je 450 Kilogramm schwer. Auch sonst setzt die Eigentümerfamilie Hofbauer aus Heidelberg auf Altbewährtes. Und davon gibt es auf dem 1,3-Hektar-Areal mehr als genug.

Seit Anfang März werden die Gebäude des ehemaligen Bauernhofes von Grund auf saniert, modernisiert und neu gestaltet. Was bisher baurechtlich als Einzelobjekt abläuft, darüber möchte der Gemeinderat der Großen Kreisstadt am Donnerstag, 27. September, einen Bebauungsplan stülpen. Dr. Michael Hofbauer hat Großes vor, lobt die Zusammenarbeit und die Unterstützung mit den Ämtern der Stadt.

"Natur und Landschaft wird hier dominieren, darin eingebettet ist Gastronomie in gehobenem Ambiente, sicher wird sich auch für diesen wichtigen Teil noch der richtige Betreiber einfinden." Der Kunsthistoriker und Designer arbeitet mit Sohn Florian und Ehefrau Sabine täglich auf der Großbaustelle.

Am ehemaligen Haupthaus, den Stallungen und Nebengebäuden wird an zahlreichen Gewerken geschafft. Vor allem Handwerker aus der Region sind vertreten, aber auch Spezialisten. Die Sandsteinmauern und Fundamente müssen saniert werden, erhaltenswerte Balken und Fachwerk-Ensembles werden sorgfältig erneuert. "Für Türen und alte Baumaterialien sind wir durch ganz Deutschland gereist", erzählt der 21-jährige Florian Hofbauer. Die Ideen sprudeln, die "Erlebnislandwirtschaft" Lingentaler Hof beginnt, Formen anzunehmen.

Ein gewaltiges Becken wurde im südlichen Bereich ausgehoben, hier wird ein Löschteich und zugleich ein Wasserbiotop auf zwölf Ar Land entstehen. Und dahinter eine kleine Kapelle, geeignet für Trauungen. Flanierwege und Laubengänge werden zum Besuch des Biergartens einladen. 400 Gäste können hier bewirtet werden. Der ehemalige Stall entlang der Straße wird zum Hofladen mit Café im Landhausstil.

Die alte und die ehemals neue Hofstelle werden zum Restaurantbereich mit Dachterrasse, Kühlhaus und Küche, ein weiterer Stall wird zur Landbäckerei mit süßem Pâtisserieangebot. Die Vinothek passt natürlich ins Gesamtprogramm, ein viktorianischer Wintergarten schließt an eine Gärtnerei an, Floristik und Kräuter werden hier gezogen und an Ort und Stelle verkauft.

"Viele Kleinigkeiten, die das spätere Ganze ausmachen, eine Art ,Arche Noah der Regionalkultur' wird hier entstehen", meint Michael Hofbauer. Dazu kommt das Haus aus stabilem Sandsteingemäuer, wo später Veranstaltungen aller Art stattfinden.

Viel Arbeit noch, ehe zum 1. Mai im nächsten Jahr das Landgut Lingentaler Hof erstmals seine Pforten öffnet. Diese und auch der Staketenzaun sind übrigens aus Kastanienholz aus dem Elsass, verraten die Bauherren.

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