SV 08 Waldhilsbach

Wie Regenwürmer den Waldhilsbacher Kickern die Rote Karte zeigen

Befall der geschützten Tiere wird immer stärker - SV 08 Waldhilsbach sucht nach Lösung für sein Platzproblem

20.02.2017 UPDATE: 21.02.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 52 Sekunden

Günter Fischer (l.) und Dr. Michael Schlösser halten das Dilemma in den Händen: Regenwürmer machen sich auf dem Sportplatz breit. Foto: Alex

Von Lilliane Linier

Neckargemünd-Waldhilsbach. Mit ungewöhnlichen Gegenspielern haben es die Fußballer des SV 08 Waldhilsbach auf dem heimischen Rasen dieser Tage zu tun.

Der Regenwurmbefall auf dem Sportplatz wird immer stärker. Und während Gärtnern Regenwürmer höchst willkommen sind, stellen diese für den SV ein Riesenproblem dar. Im Gesicht von Platzwart Günter Fischer zeichnen sich tiefe Sorgenfalten ab.

Mit dem Problem zu kämpfen hat der Verein schon etliche Jahre - die Situation spitzt sich aber von Jahr zu Jahr zu, da sich die Regenwürmer ständig vermehren. Und wer den Sportplatz betritt, hat eigentlich keine Chance, nicht in eines der unzähligen Häufchen zu treten, die die Regenwürmer hinterlassen haben. Der Regenwurm, dessen Bekämpfung aus Gründen des Naturschutzes nicht erlaubt ist, scheidet Losung aus, diese reichert sich an der Oberfläche an und die Oberfläche wird durch die Häufchen immer unebener. Und dies bringt mit der Zeit eine Verletzungsgefahr für Spieler mit sich. Die Situation tritt verstärkt in den feuchten Jahreszeiten - im Frühjahr und im Spätherbst auf - und genau das sind die Zeiten, zu denen die Fußballsaison in vollem Gang und der Platz damit stark frequentiert und belastet ist.

Über viele Jahre hat nun der Verein, allen voran Platzwart Günter Fischer mit seiner "Mannschaft", versucht, der Situation in Eigenregie "Herr zu werden", in dem er alle zwei Wochen mageren Sand aufbrachte. All dies reichte aber nicht aus. Wie Dr. Michael Schlösser von der Heidelberger Saatgutfirma Juliwa-Hesa erklärte, sei es zwar so, dass Regenwürmer harten Sand nicht mögen - hier sei aber eine Resistenz festzustellen, der Sand könne ihnen letztendlich nichts anhaben. Jetzt droht den Kickern, von den Regenwürmern die Rote Karte gezeigt zu bekommen. Die Gefährdung des Fußballbetriebes - Kerngeschäft des Vereins - stelle ein existenzielles Risiko für den Verein dar. Hier müsse unbedingt eine tragfähige und dauerhafte Lösung gefunden werden, so die Verantwortlichen.

Diese könne nur darin bestehen, die komplette Tragschicht des Platzes bis zum Schotter - immerhin ganze 15 Zentimeter - abzutragen, so der Experte vor Ort. Eine solche Maßnahme sei dringend notwendig und auch machbar. Der Verein allein kann diese Aufgabe allerdings nicht schultern: Ein entsprechendes Angebot, das der Verein bereits eingeholt hat, beläuft sich auf 160.000 Euro. Diese Variante beinhaltet eine Rollrasenverlegung, die den Spielbetrieb des Vereins nur kurz unterbrechen würde. Eine günstigere Variante - bei der nicht Rollrasen, sondern Saatgut verwendet würde, beläuft sich auf 110.000 Euro. Auch diesen Betrag kann der Verein nicht aufbringen. Außerdem müsste der Spielbetrieb bei dieser Lösung für sechs bis neun Monate, also fast für eine komplette Saison, eingestellt werden, was den Verein in fußballerischer und damit vor allem auch wirtschaftlicher Hinsicht in eine Notlage bringen würde.

Der SV 08 Waldhilsbach hofft deshalb unbedingt auf finanzielle Unterstützung von Gönnern und Förderern im Sportbereich und von Seiten der Stadt, mit denen jetzt zeitnah Kontakt aufgenommen wird.

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