Streuobstfestival Neckargemünd mit Bratzel, Bittenfelder, Börtlinger, Gänsgarten und Zabergäu

Beim Streuobstfestival auf dem Lohplatz gab es 150 rare historische Apfelsorten.

16.10.2016 UPDATE: 17.10.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 36 Sekunden

Bürgermeister Frank Volk (v.r.), Hans Mäser, Winfried Schimpf, Hermino Katzenstein und Diemut Theato wurden beim Stand des OGV Waldhilsbach fündig. Dort informierten die Vorsitzenden Thomas Haaf (v.l.) und Stefan Lutz über das Streuobst. Foto: Alex

Von Anna Haasemann-Dunka

Neckargemünd. Was man alles aus Apfel und Birne an leckeren, genussreichen Produkten zaubern kann, davon konnten sich die Besucher des nunmehr vierten Streuobstfestivals auf dem Lohplatz überzeugen. Initiator Hans Mäser, selbst Streuobstwiesenbesitzer und bekannt für seine sortenreinen Obstbrände, war voll in seinem Element und durfte bei der Eröffnungsfeier auch ein Lob von Bürgermeister Frank Volk für all sein Engagement und die schöne Idee zu einer solchen Veranstaltung verbuchen. Die "Heidelberg Jazzmen" begleiteten mit ihren schwungvollen Interpretationen das Festival sehr gelungen.

In der Mitte des Platzes standen Bänke und Tische, an denen die Besucher all die Spezialitäten, die an den Ständen zu finden waren, verkosteten. Das konnte auch "nur" ein Apfel sein, den der "Herr der Äpfel" - Bernhard Wanzki aus Leonberg - in seinem reichhaltigen Apfelsortiment mitgebracht hatte.

Rund 150 rare historische Sorten konnten an den Ständen der Pomologen begutachtet werden. Sie unterschieden sich in Form, Farbe, Größe und Geschmack. Alle trugen klangvolle Namen, die zum Teil auch Hinweise auf ihre Eignung lieferten wie Bratzelapfel, Bittenfelder Mostapfel, Börtlinger Weinapfel, Zabergäu Renette oder Wiesenbacher Gänsgarten. Oder der Dilmener Rosenapfel, der saftig ist, von kräftigem Aroma und süß-säuerlich schmeckt.

Bürgermeister Frank Volk begrüßte zur Eröffnung des Streuobstfestivals unter den Gästen auch den früheren Bundestagsabgeordneten Gert Weisskirchen, die frühere Europaabgeordnete Diemut Theato und den Landtagsabgeordneten Hermino Katzenstein. Er bedankte sich bei den Sponsoren und Lieferanten, auf deren Unterstützung das Festival angewiesen ist. Die Stadt selbst zählt ebenfalls zu den Streuobstwiesenbesitzern. Um das Streuobst zu nutzen, kooperiert sie auch mit Kindergärten und Schulen.

Hans Mäser appellierte an Streuobstwiesenbesitzer, sich um deren Erhalt zu kümmern und die wertvollen Bestände nicht zu vernachlässigen. Den örtlichen Gastronomen legte er ans Herz, Apfel und Birne als heimische Produkte stärker in ihre Speisekarte aufzunehmen.

Auf einem Rundgang gab es vieles zu entdecken: Apfelbratwurst, Apfelsuppe mit Meerrettich, Wildschweinburger mit Birne, Flammkuchen mit Streuobst oder auch Streuobstkuchen, Apfel- und Apfelweinbrot im Holzofen gebacken, Gelees, Konfitüren, Apfel-Salz, Streuobst-Trüffel, Imkerei-Produkte und Streuobst-Getränke mit und ohne Alkohol sowie Edeldestillate.

Der Obst- und Gartenbauverein Waldhilsbach verwandelte seinen Stand mit Dekoration rund um das Thema Streuobst in einem wahren Hingucker. Das Hör-Sprachzentrum bot neben Apfelprodukten auch ein Kräuter-Orakel an. BUND, Nabu und die Streuobstwiesenretter Bensheim informierten über die Streuobstwiese als erhaltenswerte Kulturlandschaft und Lebensraum bedrohter Tierarten. Pomologen und Experten von Müller Lebensraum Garten wussten um alte, rare Apfelsorten und berieten gerne bei der Suche nach dem geeigneten Apfel- oder Birnenbaum für den eigenen Garten.

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