Sandhausen: Der Zweckverband Hardtgruppe steckte viel Geld ins Wasser
Die Jahresrechnung des Zweckverband Wasserversorgung wurde nun vorgelegt - Darin fallen vor allem die vielen Investionen auf

Bei der Hardt-Gruppe dreht sich alles ums Wasser. Dafür investiert man viel Geld. Foto: Fink
Sandhausen. (fi) Die Jahresrechnung für 2014 beim Zweckverband Wasserversorgung Hardtgruppe war gekennzeichnet durch Investitionen, damit verbunden eine höhere Abschreibung und rückläufigen Zinszahlungen. "Mit unserer Vorsorge, der vorausschauenden Planung und den Aufwendungen haben wir uns in den letzten Jahren quasi wieder ein neues Wasserwerk zugelegt", erläuterte Verbandsgeschäftsführer Bruno Sauerzapf die Bilanz 2014, welche 16,5 Millionen Euro umfasst.
Der Betrag an Sachanlegen beträgt dabei 14,7 Millionen Euro. Auf der Passivseite schlagen 12,6 Millionen Euro Verbindlichkeiten zu Buche. Bei seinem Bericht kam Sauerzapf auch auf den Tag der offenen Tür im Mai letzten Jahres zu sprechen, wo über 2000 Besucher die Trinkwasserproduktion im Sandhäuser "Zugmantel" besucht hatten. Im Jahr 2014 verkaufte der Verband 3,1 Millionen Kubikmeter Trinkwasser an seine Verbandsgemeinden. Ein Wasserverbrauch von 156 Liter pro Kopf wurde ermittelt. Keinerlei Schwächen im Zahlenwerk attestierte Rechnungsprüfer Dieter Heinzmann. "Alle Finanzbewegungen wurden geprüft, hier wird richtig gute Arbeit geleistet", so der Prüfer.
Was die Nachfrage von Matthias Gruber von den Stadtwerken Walldorf nach der Höhe der Kassenkredite anbelangte, konnte Sauerzapf antworten, dass in einigen Gemeinden noch Projekte laufen. "Im Jahr 2015 wird kein Darlehen aufgenommen werden", dennoch bestehen noch einige Unklarheiten bei Projekten, ob Arbeiten zur Sicherung und Ausbau von Trinkwassernetzen in den Verbandsgemeinden 2016 auch umgesetzt werden können. Vor allem die Sanierung und der Neuausbau in der Leimener Römerstraße seien noch offen, da seitens der Zuschussgeber noch Zusagen ausstünden, erklärte Leimens Oberbürgermeister Wolfgang Ernst. In dieser Straße soll das Gleisbett der Straßenbahn erneuert werden, was auch den Austausch der kompletten Infrastruktur und Versorgungsleitungen mit sich bringt. "Ich bin derzeit wenig optimistisch, dass das in 2016 umgesetzt wird", so Ernst.
Die 370 Meter zwischen Kurpfalz-Centrum und Nußlocher Straße gestalten sich schwierig, weil öffentliche Leitungen teilweise unter Privatgrund verlaufen. Ebenfalls teilweise in Vorgärten der Tinqueuxallee liegt die Hauptversorgungsleitung in Leimen, "eine Achillesferse als einzige Förderleitung zu unserem Graubrunnen", berichtete der Verbandsvorsitzende Wolfgang Ernst. In aufgeschüttetem Grund der 60er Jahre liegt diese Leitung bis zu drei Meter tief. "Das gibt eine ganz schwierige Sanierung, stellenweise ganz nahe an den Masten der Seilbahn". Im Industriegebiet Süd werden auf Höhe der Firma Dehoust neue verkehrslenkende Arbeiten stattfinden, hierbei auch eine der ältesten Leitungen im Verbandsgebiet, bestehend aus Asbestzement, ausgetauscht werden. Geschätzte Kosten hierfür: 420 000 Euro. Für das Neubaugebiet "Mühllach II" in Sandhausen sind 842 900 Euro vorgesehen. Im Wasserwerk auf in Sandhausen muss der geflieste Boden der Wasserbehälter entfernt werden, was an die 600 000 Euro kosten wird. "Sie sehen", meinte Ernst zu den Verbandsmitgliedern, "der Trinkwasserverband Hardt ist ein lebender Organismus".



