Neckargemünd: Wer wäre der beste Bürgermeister?
Mit dieser Frage kamen die Besucher zur ersten von vier Kandidatenvorstellungen nach Waldhilsbach - Bewerber bekamen viel Applaus

Applaus für die Bewerber: Die Waldhilsbacher erwiesen sich bei der Kandidatenvorstellung zur Bürgermeisterwahl in der örtlichen Mehrzweckhalle als faires Publikum. Alle Fotos: Alex
Von Christoph Moll
Neckargemünd-Waldhilsbach. "Polizeiliche Anweisung: Im ganzen Ort gilt Schrittgeschwindigkeit." Der Mann vom Technischen Hilfswerk, der am Ortseingang die Autos empfängt, sagt das nett, aber bestimmt. Im Neckargemünder Stadtteil herrschte der Ausnahmezustand. Schuld war aber weniger die erste von vier Kandidatenvorstellungen zur Bürgermeisterwahl am 12. Juni, sondern vielmehr der Starkregen mit Überschwemmungen. Die Aufräumarbeiten waren noch in vollem Gange, als der amtierende Bürgermeister Horst Althoff (CDU), Stadtrat Frank Volk (Freie Wähler) sowie SPD-Mitglied und Rathausmitarbeiter Dr. Franz-Georg Scheffczyk in der Mehrzweckhalle zum Schlagabtausch aufeinandertrafen. Der vierte Kandidat, Michael König von der Nein-Idee, war - wie angekündigt - nicht da.
"Trotz der widrigen Wettersituation ist der Saal doch einigermaßen gut gefüllt", freute sich Winfried Schimpf, Wahlausschussvorsitzender und Leiter der Kandidatenvorstellung. Der große Ansturm blieb tatsächlich aus. Sogar direkt an der Halle gab es noch Parkplätze für jene, die nicht direkt aus dem 1300-Seelen-Dorf kamen. So wollten knapp 100 Besucher - darunter auch die Bürgermeister Holger Karl aus Bammental, Eric Grabenbauer aus Wiesenbach und Frank Werner aus Angelbachtal sowie Mückenlochs Ortsvorsteher Joachim Bergsträsser - sehen, wie sich die drei Bewerber schlagen und wer von ihnen der beste Bürgermeister für Neckargemünd wäre.
Hintergrund
Die Termine der weiteren Kandidatenvorstellungen:
Dilsberg: Donnerstag, 2. Juni, 19 Uhr, Graf-von-Lauffen-Halle.
Mückenloch: Montag, 6. Juni, 19 Uhr, Kirchberghalle.
Kernstadt: Mittwoch, 8. Juni, 19 Uhr, Aula
Die Termine der weiteren Kandidatenvorstellungen:
Dilsberg: Donnerstag, 2. Juni, 19 Uhr, Graf-von-Lauffen-Halle.
Mückenloch: Montag, 6. Juni, 19 Uhr, Kirchberghalle.
Kernstadt: Mittwoch, 8. Juni, 19 Uhr, Aula des Schulzentrums.
Sie alle wurden von Waldhilsbachs Ortsvorsteherin Anne von Reumont begrüßt, die noch unter dem Eindruck der Überschwemmungen stand. Die letzten Stunden hätten nicht vermuten lassen, dass so viele Bürger kommen, meinte sie. Im Publikum saßen auch Einsatzkräfte der Feuerwehr mit Latzhosen und verschlammten Gummistiefeln, die kurz zuvor noch Keller ausgepumpt hatten. Die unermüdlichen Feuerwehrleute hätten vielen Verzweifelten in den Straßen geholfen, die jetzt trotzdem gekommen seien. "Wir eröffnen den Reigen der Kandidatenvorstellungen in Waldhilsbach", sagte von Reumont und übergab an Winfried Schimpf, der noch einmal auf die Regeln einging: Jeder Bewerber hatte in einer ersten Runde zehn Minuten Zeit, um sich und seine Ziele vorzustellen. Und die nutzten auch alle drei (fast) aus. Horst Althoff und Frank Volk sprachen etwa neuneinhalb Minuten, Franz-Georg Scheffczyk reizte seine Redezeit fast auf die Sekunde komplett aus. Die Kandidaten sprachen in der Reihenfolge, in der sie auf dem Stimmzettel stehen: Althoff, Volk, Scheffczyk. Während einer sprach, waren die anderen anwesend. Und alle erhielten viel Applaus. Ein Favorit war so nicht auszumachen.
In der zweiten Runde konnten die Besucher jeweils maximal 30 Sekunden lange Fragen stellen - ohne Statements und "Klagen", so Schimpf. Eigentlich durfte jeder Bewerber nur fünf Fragen jeweils drei Minuten lang beantworten. Da jedoch die Redezeit nie ganz ausgeschöpft wurde, wurde eine sechste Runde zugelassen.
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Nach anderthalb Stunden wurde die Vorstellung von Winfried Schimpf beendet, der sich mit seinem "Assistenten" Jürgen Rehberger als souveräner Moderator erwies. Er lobte das faire Verhalten von Kandidaten und Publikum. Danach standen die Waldhilsbacher zusammen und diskutierten: Wer wäre der beste Bürgermeister?



