Neckargemünd-Dilsberg

Finanzministerin Sitzmann kam ins Schwärmen

Neckargemünd bleibt mit seinen schönen Panoramas über das Neckartal und den Odenwald oder mit der Schlösserreise in positiver Erinnerung

04.08.2017 UPDATE: 05.08.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 2 Sekunden

Auch das Kommandantenhaus auf dem Dilsberg besuchten Bernd Müller (v.l.), Michael Hörrmann, Edith Sitzmann, Memet Kilic, Frank Volk, Hermino Katzenstein und Albrecht Schütte. Die Ministerin zeigte sich von der ganzen Burganlage begeistert. Foto: Alex

Von Thomas Seiler

Neckargemünd-Dilsberg. Edith Sitzmann kam regelrecht ins Schwärmen. Die baden-württembergische Finanzministerin war begeistert ob des "schönen Panoramas über das Neckartal und den Odenwald". Und im Rahmen ihrer Schlösserreise gab es für die Grünen-Politikerin noch viel mehr Verlockungen auf der Burgfeste Dilsberg.

Dafür hatte Michael Hörrmann, der Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg (SSG), den Tross um Edith Sitzmann an der Spitze von Beginn an sensibilisiert. Der Historiker erwies sich nämlich als kundiger Kenner der Burgfeste, die er als "eines der schönsten Monumente" vorstellte, das einen "unvergleichlichen Ausblick" nicht nur von der 16 Meter hohen Schildmauer bietet, die man über den sechseckigen Treppenturm erreicht. Zusätzlich lohnt sich nach seinem Dafürhalten ebenfalls der Gang an den nördlichen Rand des Felskegels, um den Gang in den "tollen historischen", rund 80 Meter langen Brunnenstollen zu wagen.

"Die Schlösser, Burgen und Gärten im Land sind Schmuckstücke, die wir bewahren und den vielen Besuchern zeigen wollen", betonte die Grünen-Politikerin auf der ersten Station ihrer Sommertour. Rund 20.000 Besucher streiften durch die bedeutende Wehranlage, die einst militärische und administrative Aufgaben besaß, so Sitzmann. Bei der Erkundung dieses "sagenumwobenen Ortes", den sie "ein wenig ergründen" wolle, schürfte sie wie Hörrmann auch ganz tief in der Historie und hob dabei die Arbeit der SSG hervor. Viel Geld investierte man nämlich in die Burganlage, die bis in das 20. Jahrhundert hinein dem Verfall preisgegeben war.

Stolze Zahlen dazu nannte Bernd Müller, der für Heidelberg, Mannheim und den Rhein-Neckar-Kreis zuständige Amtsleiter des Landesbetriebs Vermögen und Bau Baden-Württemberg. Bereits 75.000 Euro investierte man in die neue Beleuchtung, in den Notruf und in das Eingangstor des Stollens. Weitere 200.000 Euro fließen 2018 in den Treppenturm und die momentan provisorische Brücke zur Schildmauer. Für die Sanierung jenes Wahrzeichens der Feste stehen weitere 300.000 Euro bereit. Die gleiche Summe benötigt man für die Erneuerung der Toiletten und des Hexenkellers. "Bis 2019 sind wir mit dem Gröbsten durch", erklärte Müller.

Auch interessant
Finanzministerin Sitzmann im RNZ-Interview: "Die Spielräume wirken größer als sie sind"

Dass diese guten Nachrichten natürlich Bürgermeister Frank Volk genauso freuten wie Bernhard Hoffmann, den Ortsvorsteher Dilsbergs, verstand sich von selbst. Frank Volk lobte die gute Zusammenarbeit mit der SSG und wies in dem Zusammenhang auch darauf hin, dass die mittlerweile geschlossene Jugendherberge, die sich in der den Dilsberg umfassenden Stadtmauer befindet, dank einer großzügigen Spende von über zwei Millionen wohl im nächsten Jahr reaktiviert werde.

Dies hörte auch der weitere SSG-Geschäftsführer Andreas Falz gerne. Der Jurist gilt als profunder Kenner des Schlössermanagements, zumal er über viele Jahre hinweg die Schlossverwaltungen Heidelberg, Schwetzingen und Mannheim leitete. Insoweit gab er den Ball an den Bürgermeister zurück, da die Stadt innerhalb ihres Tourismusauftrags eine "gesunde Balance zwischen Vermarktung und Denkmalschutz" finde. Die beredten Beispiele für ihn: Die private Verpachtung der Burganlage an die Familie Erles sowie die Tatsache, dass der von Ende September bis weit in den April hinein geschlossene Stollen und der dann abgedeckte Brunnen als Fledermausquartier dient.

Logisch, dass sich die Ministerin am Ende dem Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Neckargemünd nicht verschloss. "Ich komme gerne wieder", hieß es hier. Das galt selbstverständlich auch für die mitgereisten Landtagsabgeordneten Albrecht Schütte (CDU) und Hermino Katzenstein (Grüne).

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.