Mörlein: "Brücke spielt uns in die Karten"

Eppelheim. Verkehrsregelungen, die vorübergehend auf der Straßenbahnbrücke eingeführt wurden, sollen bleiben

02.06.2012 UPDATE: 02.06.2012 08:50 Uhr 1 Minute, 58 Sekunden
Für Raser und Laster tabu: Auch in Zukunft gilt auf der Hauptstraße Tempo 30 und ein Verbot für den Schwerlastverkehr. Foto: PS Geschwill
Von Anja Hammer

Eppelheim. Gehen alle seine Pläne auf, wird die Brücken-Geschichte noch zu einem wahren Glücksfall für Eppelheims Bürgermeister Dieter Mörlein. In der Nacht auf Sonntag kommt die gewünschte Behelfsbrücke über die A 5, einige - ursprünglich aus der Not heraus getroffene - Übergangsverkehrsregelungen will er aber beibehalten. Auch will er eine große Brücke durchsetzen, wenn die Behelfsüberquerung in etwa zwei Jahren ihre Dienste getan hat.

Vor rund acht Wochen hatte ein Lasterfahrer zwei Brücken über der A 5 derart beschädigt, dass sie abgerissen werden mussten. Und damit ging der Schulweg für rund 200 Schüler aus dem Pfaffengrund verloren. Ihre einzige Alternative war die Brücke zwischen Hauptstraße und der Eppelheimer Straße auf Heidelberger Seite. Und weil die Kinder und Jugendlichen die enge Überführung zusammen mit Straßenbahn und Autos nutzen mussten, hatten die Eppelheimer und die Heidelberger Verwaltung einige Sicherheitsvorkehrungen getroffen: Die Geschwindigkeitsbegrenzung für Autos wurde auf 30 Stundenkilometer heruntergesetzt, für die Straßenbahn auf 20 und für den Schwerlastverkehr galt ein Durchfahrtsverbot.

Nun kommt heute Nacht die Behelfsbrücke. Im Laufe der Woche soll sie fertig sein, sodass die Schüler zum Schulstart nach den Pfingstferien am 11. Juni den neuen Übergang nutzen können. Damit könnten die Sicherheitsvorkehrungen auf der Straßenbahnbrücke aufgehoben werden. Könnten. Doch Bürgermeister Dieter Mörlein denkt nicht daran. "Das spielt uns in die Karten", so der Rathauschef gegenüber der RNZ. Nur die Straßenbahn darf wieder 30 statt 20 Stundenkilometer fahren. Lkw-Verbot und Tempo 30 für Autos sollen bleiben.

"Wir arbeiten zur Zeit eh an einem Verkehrskonzept", erläutert Mörlein. "Da trifft sich das ganz gut." Auch dass die Stadt seit dem 1. April Eigentümer der Landesstraße 543 sei. Auf der Hauptstraße gelte schon Tempo 30, auf der Brücke bleibt es nun auch, "was in Heidelberg passiert, weiß ich nicht", gibt der Eppelheimer Bürgermeister zu. Auf das Lasterverbot habe man sich aber schon geeinigt. Diese sollen aus Heidelberger Richtung kommend die Stadt weiterhin über den Kurpfalzring oder den Diebsweg umfahren.

Mörlein hegt noch weitere Pläne für die Zukunft. Er will jetzt mit dem Regierungspräsidium über die neue Autobahnüberführung verhandeln, die in etwa zwei Jahren kommen soll. Die alte abgerissene diente als Wirtschaftsweg. "Wir hätten aber in Zukunft gerne eine voll belastbare Brücke: also für Autos, auch Laster, inklusive sicherem Weg für Fußgänger und Radfahrer", so Mörlein. Darüber wolle er aber noch mit Heidelbergs Oberbürgermeister Eckart Würzner sprechen, um zu sehen, "ob die Heidelberger hinter uns stehen". Dann sei man auch bereit, für eine große Lösung draufzuzahlen, erklärt Dieter Mörlein weiter.

Er ist "frohen Mutes", dass seine Rechnung aufgeht. Nicht zuletzt weil auch das mit der Behelfsbrücke so gut geklappt habe. Und über diese freut sich nicht nur Mörlein. Auch Claudia Treiber, Gesamtelternbeiratsvorsitzende aller Eppelheimer Schulen, ist begeistert: "Es ist einfach toll, dass das alles so schnell geklappt hat!" Und vor allen Dingen ist sie erleichtert, dass in den letzten Wochen nichts auf der engen Straßenbahnbrücke passiert ist: "Nach den Ferien können die Schüler wieder sicher zur Schule!"

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