Meckesheim-Mönchzell: Die Tötung von Geflügel war eine "Ente"
Falschmeldung im Internet sorgte für Unruhe bei den Kleintierzüchtern

Foto: Pilz
Meckesheim-Mönchzell. (mare) Wie eine Seuche verbreitete sich am Montagabend die Nachricht, wonach Hunderten von Kleintieren in Mönchzell der Tod drohe. Das Geflügel, so die Meldung, sei nicht ordnungsgemäß untergebracht und müsse wegen dem grassierenden Vogelgrippevirus H5N8 getötet werden. Doch die Nachricht erwies sich schnell selbst als Geflügel - als "Ente" nämlich. "Da ist nichts dran", gab Harald Bernauer, Vorsitzender des Kleintierzuchtvereins C 457, gestern gegenüber der RNZ Entwarnung.
Die "Pressemitteilung" mit dem Titel "Hunderten von Tieren droht der Tod in Mönchzell" lief am Montag über diverse Presseportale und verbreitete sich auch über Facebook. "Die Züchter sind total geschockt", war in der ominösen Meldung - unter der kein Verfasser genannt war - zu lesen. Das waren die Mönchzeller Kleintierfreunde in der Tat; allerdings über die Nachricht selbst. "Das ist ja fast schon rufschädigend", sagte Harald Bernauer. "Irgendjemand hat das in die Welt gesetzt." Schon am späten Montag telefonierten sich die Züchter in Mönchzell und Meckesheim die Finger wund, wurden auch bei der Verwaltung vorstellig und versuchten, dem Ursprung der Falschmeldung nachzugehen. Vergebens allerdings. Eine mögliche Strafanzeige wegen übler Nachrede behielten sich die Kleintierzüchter laut Bürgermeister Maik Brandt aber vor.
Dieser tat die Meldung, nachdem er sie gelesen hatte, schnell als Falschmeldung ab. Denn es hieß darin: "Die Untersuchungen laufen, unterdessen wurde schon die Zwangskeulung vom Landesministerium angeordnet, dies ging beim Bürgermeister Maik Brandt am frühen Montagmorgen ein." Tat es aber nicht. "Hier gab es nichts", berichtete der Rathauschef. "Das entbehrt jeglicher Grundlage." Dennoch informierte Brandt die Amtsleiter.
Dass die Meldung frei erfunden war, zeigt laut Harald Bernauer allein die Tatsache, dass Hunderte Tiere bedroht sein sollten. "Wir haben in Mönchzell aktuell zwei Züchter und rund 20 Tiere", so der Vorsitzende. Für viel Unruhe sorgte die "Ente" dennoch. Auch beim Veterinäramt des Rhein-Neckar-Kreises. Dort ging die Meldung gestern Nachmittag ein. "Aber schon mit dem Vermerk ,Fake-Nachricht’", wie Kreissprecherin Silke Hartmann erklärte. Dennoch wolle das Veterinäramt die Sache prüfen.
Die vermeintliche Schreckensnachricht war da übrigens von den meisten Internetseiten schon verschwunden. "Fehler: Pressemitteilung nicht vorhanden" war zu lesen. Und diese Meldung war keine Ente.



