Meckesheim: Maik Brandt ist jetzt Teil der Runde
Der neue Bürgermeister Maik Brandt leitete seine erste Gemeinderatssitzung - Räte kritisch wie immer

Gut eine Woche nach seinem ersten Arbeitstag als Bürgermeister hatte Maik Brandt (rechts) schon die Gemeinderäte um sich versammelt. Foto: Alex
Meckesheim. (aham) Unaufgeregt betrat Maik Brandt den Ratssaal, machte die Runde, schüttelte allen Gemeinderäten die Hand und nahm Platz. Doch bevor er bei seiner ersten Gemeinderatssitzung als neuer Bürgermeister das Wort ergreifen konnte, war auch schon Hans Sonnentag (CDU) aufgestanden.
"Wir heißen Sie herzlich willkommen in unserer Runde", sagte der stellvertretende Bürgermeister Richtung Bürgermeister. Brandt sei nun kraft seines Amtes Mitglied und Leiter des Rates. Das Gremium wünsche ihm und sich selbst eine fruchtbare Zusammenarbeit. "Wir sind jedenfalls bereit", so Sonnentag weiter. Man schaue gerne gemeinsam in eine gute Zukunft für die Gemeinde. Ein zustimmendes Klopfen aus dem Ratsrund folgte seiner Ansprache.
Dann übernahm Maik Brandt die Leitung seiner ersten Sitzung. Auch wenn der neue Rathauschef zuvor im RNZ-Gespräch bekannt hatte, dass er etwas Bammel davor habe und man nachsichtig mit ihm sein solle. Doch dazu bestand kein Grund: Die üblichen Redewendungen, etwa zur Festlegung des Protokollanten oder zur Abstimmung über einen Tagesordnungspunkt, sagte er so unaufgeregt, wie er den Ratssaal betreten hatte. Zumindest nach außen hin.
Wie sich Brandt in seiner ersten Sitzung schlagen würde, wollten auch zehn neugierige Zuschauer wissen, darunter sein Vorgänger Hans-Jürgen Moos und Stammgast Siegfried Giessegi. Das ist eine beachtliche Zahl. Steht nicht gerade die Flüchtlingsunterkunft auf der Tagesordnung, sitzt Giessegi oftmals allein in den Zuhörerreihen und tut seine Meinung kund. Dieses Mal hielt er sich allerdings zurück und erklärte nach der Sitzung: "Dieses Mal hatte Herr Brandt noch Schonfrist."
Von den Räten gab es allerdings keine Schonfrist. Wer ein stummes Abnicken aller Tagesordnungspunkte erwartet hatte, wurde enttäuscht. Auch unter einem neuen Bürgermeister erwiesen sich die Meckesheimer Bürgervertreter als kritisch, wissbegierig und diskutierfreudig. Fachfragen müssen eben geklärt werden - neuer Rathauschef hin oder her.



