Leimen: Umbau der Straßenbahnlinie im Süden der Stadt

Auf 700 Metern bleibt fast nichts, wie es ist

21.08.2015 UPDATE: 22.08.2015 06:00 Uhr 1 Minute, 35 Sekunden

Aus eins mach zwei: Bisher fährt die Straßenbahn eingleisig durch die Römerstraße, mit dem Umbau verkehrt sie auf zwei Gleisen bis zur Moltkestraße. Foto: Fink

Von Roland Fink

Leimen. Planungsziele für den Umbau der Straßenbahnlinie 23 im Leimener Süden gibt es zuhauf: barrierefrei ausbauen, den zweigleisigen Bereich in der Römerstraße erweitern, die Betriebsstabilität und -sicherheit erhöhen, Verspätungen kompensieren, Emissionen verringern und den Parkraum neu ordnen. Doch wie sieht die neue Trassenführung der RNV / HSB für die Stadtbahn Leimen aus?

Herbert Kritzer, der für das Mannheimer Planungsbüro Obermeyer die technischen Voraussetzungen erarbeitet, gab Antwort. Auf 700 Metern wird alles neu gebaut. Beginn ist beim Kurpfalz-Centrum, wo die Breite der Römerstraße mit ihren 14 Metern voll ausgenutzt wird. Sechs Meter werden dort die beiden parallelen Gleisführungen auseinanderliegen. Gegenüber der Johannisstraße wird ein Inselbahnsteig errichtet. Ab der Moltkestraße wird es in Richtung Friedhof mittels einer großen Weiche wieder eingleisig; aber auf einem eigenen Gleiskörper, der nicht überfahrbar ist: Die Straßenbreite lässt dort keinen Parallelverkehr zu. "Die Haltestelle Moltkestraße hat historischen Seltenheitswert, so etwas gibt es in unserer Region sonst nur noch in Eppelheim", vermerkte Kritzer.

Die neuen Bürgersteige werden zwischen 1,50 und 1,80 Meter breit sein. An der Kreuzung von Hirtenwiesenstraße, Römerstraße und Nußlocher Straße wird eine neue Verkehrsführung, eine "schlafende Ampel" und ein direkter Überweg für Fußgänger sowohl den öffentlichen Nah- als auch Individual- und Fußgängerverkehr neu ordnen. Der Parkstreifen gegenüber von Bergfriedhof und Gärtnerei Schilling entfällt. Dafür wird die Haltestelle "Friedhof" Richtung Nußloch verlängert; dort können dann im Bedarfsfall havarierte Züge oder Verstärkungszüge abgestellt werden.

Der Übergang zum dortigen Feld- und Wirtschaftsweg wird ausgepflastert. "Die vorhandenen ortsbildprägenden Bäume wollen wir erhalten", betonte der Planer. Einer Sache erteilt er aber eine Absage: Einen ausgewiesenen separaten Radweg wird es nicht geben. Nach der Erneuerung der Römerstraße wird die Fahrbahn in Asphalt ausgeführt. Entlang der Römerstraße werden rechts und links Parkplätze ausgewiesen; zudem sollen die Anwohner dann ihre Fahrzeuge auf eigenem Gelände abstellen.

Klar ist, dass während der Bauarbeiten keine Straßenbahnen fahren können. Ab Rohrbach-Süd wird ein Ersatzverkehr eingerichtet. "Eventuell können wir die Busse bis zum Georgimarkt durchleiten", so Kritzer. Aber das sei noch offen.

Täglich mehr als 1000 Fahrgäste nutzen das Kurpfalz-Centrum zum Ein- und Aussteigen, die Haltestelle Moltkestraße wird von über 400 Menschen frequentiert und der Friedhof verzeichnet 448 Einsteiger und 184 Aussteiger im täglichen Durchschnitt. "Wenn Sie sehen wollen, wie eine moderne Haltestelle und Trassenführung aussehen kann, dann schauen sie sich die Rohrbacher Straße in Heidelberg an", sagte Kritzer.

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