Leimen: Drei Radwegprojekte werden für eine öffentliche Förderung angemeldet.

Leimen will etwas für seine Radfahrer tun - Heidelberg muss beim Lückenschluss mitmachen

05.02.2013 UPDATE: 05.02.2013 06:29 Uhr 1 Minute, 53 Sekunden
Der Radweg vor dem Zementwerk in Leimen harrt seiner dringenden Erneuerung. Foto: Alex

Von Thomas Frenzel

Leimen. Altes Thema, neuer Anlauf: Den Radfahrern von und nach Leimen soll das Radeln angenehmer und sicher gemacht werden. Ermöglichen könnten dies nicht allein die 100.000 Euro, die im laufenden Haushaltsplan für den Radwegeausbau eingestellt sind. Wichtiger noch sind diverse Förderprogramme von Bund und Land, die auf kommunalen Klimaschutz, nachhaltige Mobilität sowie Tourismusförderung zielen und angezapft werden sollen. Entsprechender Antragstellung stimmte der Gemeinderat einhellig zu.

Welche drei Projekte ganz oben auf der Leimener Radweg-Agenda stehen, skizzierte Bürgermeisterin Claudia Felden.

Radweg Rohrbacher Straße (L 594): Der auf der Westseite der Rohrbacher Straße gelegene Radweg wird stark als Verbindung nach Rohrbach-Süd und weiter genutzt. Schon 2009 wurde gefordert, ihn für gegenläufigen Radverkehr zuzulassen. Nur: Insbesondere auf dem Abschnitt des Zementwerks befindet er sich in einem erbärmlichen Zustand. Zudem entspricht seine bauliche Abtrennung vom Gehweg nicht den heutigen Richtlinien. Der entsprechende Ausbau soll geschätzte 130.000 Euro kosten. Bürgermeisterin Felden sprach hier von einer Pflichtaufgabe.

Lückenschluss Leimen-Heidelberg: Hangseits der Rohrbacher Straße L 594 gibt es noch immer keine durchgehende Radwegverbindung vom Zentrum Leimens nach Heidelberg. Als Teil des sogenannten Odenwald-Madonnen-Radwegs könnte der Lückenschluss zwischen der aus Leimen führenden Geheimrat-Schott-Straße und der aus Rohrbach kommenden Leimer Straße oberhalb der Zementwerklabors verlaufen. Für die Realisierung dieses seit 2008 angedachten Projekts müssten nicht nur vom Zementwerk Grundstücke erworben werden, auch die Stadt Heidelberg müsste 210 Meter Wegstrecke auf ihrer Gemarkung asphaltieren. Laut Felden bewegen sich die Gesamtkosten auf rund 85.000 Euro.

Teilausbau Leimbachradweg: Die geplante Radroute entlang des Leimbachs von seiner Quelle bei Balzfeld bis zu seiner Einmündung in den Rhein bei Brühl könnte zwischen Leimen und St. Ilgen hergestellt werden. Der Radweg würde um das städtische Ökokonto-Grundstück westlich der B 3 und über eine neue Brücke über den Leimbach bis zur Geschwister-Scholl-Schule in St. Ilgen geführt, was den Radweg auch zum Schulweg machen würde. Die Kosten hierfür werden auf 130.000 Euro geschätzt. Sollte wegen der Überarbeitung der Hochwasserschutzplanung am Leimbach der neue Radweg nicht gebaut werden, könnte auf bestehenden Wegen eine vorläufige Radroute ausgewiesen werden; das würde 4000 Euro kosten.

Dass sich im Radwegebereich etwas tut, freute Ralf Frühwirt ausdrücklich: Seit der Jahrtausendwende werde von der GALL der Ausbau der Radinfrastruktur gefordert. Jenseits der drei Projekte sollte aber auch Gauangelloch nicht vergessen werden. Michael Reinig (GALL) regte im Zusammenhang mit dem geplanten Lückenschluss Leimen-Heidelberg an, die Geheimrat-Schott-Straße im unteren Teil bordsteinfrei und die dortige Einbahnregelung für Radler gegenläufig zu gestalten.

Wolfgang Stern (CDU) begrüßte, dass der Radwegeausbau endlich weiter kommt. Bezüglich des Lückenschlusses Leimen-Heidelberg hegte er aber Bedenken wegen der dortigen Steigungen und der offenen Grundstücksfragen. Joachim Buchholz (Linke) hoffte hier auf ein Entgegenkommen des Zementwerks. Peter Sandner (SPD) sah beim Leimbachradweg in der Wegführung um das Ökogrundstück unnötige Umwege. Und Klaus Feuchter beharrte erfolgreich darauf, dass - sofern die Förderanträge positiv beschieden würden - vor einem Wegebau erst noch die Genehmigung durch den Gemeinderat einzuholen ist.

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