Gaiberg muss tief in den Sparsäckel greifen
Haushalt 2016 im Gemeinderat: 1,7 Millionen Euro werden aus der Rücklage genommen, aber keine Kredite für Projekte

Symbolfoto: dpa
Gaiberg. (fi) Der Bürgermeister bringt den Haushalt ein und dieses Recht lässt sich Klaus Gärtner nicht nehmen. Das ist ausschließlich Sache der Verwaltung und der Exekutive. Und daran gibt es auch nichts zu deuteln, der Gemeinderat in Gaiberg hält sich daran und verwies den Entwurf in seiner jüngsten Sitzung ohne Wortmeldung in den Verwaltungsausschuss.
Gärtner gab bekannt, dass der Haushalt 2015 ein sehr gutes Resümee aufzeigt mit einer Zuführung von 580 000 Euro in den Vermögenshaushalt. Die Rücklagen werden zum Jahresbeginn 2016 bei rund 3 Millionen Euro liegen. "Davon sind 2,7 Millionen tatsächlich in Geld vorhanden", so Gärtner. Das Gesamtvolumen des Haushaltes für 2016 liegt bei knapp über sieben Millionen Euro, das Verwaltungsbudget dabei etwas über fünf Millionen Euro. Die Erlöse aus der Waldwirtschaft machen in Gaiberg neben dem fetten Zubrot aus der Einkommenssteuer wesentliche Bestandteile aus.
In Summe schließt der Verwaltungshaushalt 2016 mit einer Zuführungsrate von 258 200 Euro ab und entspricht zudem auch den gesetzlichen Erfordernissen. Investitionen werden im Budget des Vermögens eingetragen. Dabei ist der Bau eines Dorfgemeinschaftshauses mit 750 000 Euro Hauptbestandteil, gefolgt von der Neugestaltung der Ortsmitte mit 500 000 Euro.
Die Führungsebene der Freiwilligen Feuerwehr war zur Sitzung erschienen und durfte vernehmen, dass 165 000 Euro für ein neues Feuerwehrfahrzeug bereitstehen. 85 000 Euro stehen für Ausgleichsmaßnahmen zum Bebauungsplan "Mäuerlesäcker/Fritzenäcker" parat, 40 000 Euro für den Breitbandausbau. 30 000 Euro sind unter anderem für Asylbewerberunterkünfte vorgesehen. "Wollen wir das alles umsetzen, so müssen wir in die Rücklage greifen und 1,7 Millionen Euro entnehmen", sprach Bürgermeister Gärtner. Damit würde sich der Sparsäckel von Gaiberg fast halbieren, was aber auch heißt, dass alle Projekte ohne die Aufnahme von Krediten erfolgen könnten.
Was die "Mittelfristige Finanzplanung" 2015 bis 2019 angeht, wird Gaiberg rund 3,3 Millionen Euro bewegen und investieren. "Dies dann allerdings mit Darlehensaufnahmen in den Jahren 2018 und 2019", so Gärtner.
Mit der Haushaltssatzung wird normalerweise auch die Satzung für den Trinkwasserbezug angeglichen. Durch die bereits im letzten Jahr verabschiedete Entscheidung für die leichte Preiserhöhung wird von einem Jahresgewinn von 2500 Euro ausgegangen. "Das kommt aber auf die Rohrbrüche an", warnte Gärtner.
Die Grüne Liste beantragte, Teile des Haushaltwerkes bei der Verabschiedung getrennt zur Abstimmung zu stellen, während der Bürgermeister allerdings schon im Vorgriff auf die noch ausstehende Abstimmung darauf hinwies, dass dies nicht möglich sein wird.



