Gaiberg: Pläne für die neue Dorfmitte präsentiert
Das Architekturbüro Ecker stellte bei Bürgerversammlung seine Pläne vor. Die Bürger freuen sich auf den zentralen Platz.

Ein Platz, der zum Kaffeetrinken und Verweilen einlädt, aber auch für Markt, Weihnachtsbuden oder Open-Air-Konzerte Platz bietet: Das stellen sich die Architekten für die neue Dorfmitte vor. Foto: A. Dorn
Von Agnieszka Dorn
Gaiberg. Gaiberg schreibt in den kommenden zwei Jahren Geschichte: Der Ort bekommt dann endlich den lang ersehnten Dorfmittelpunkt. Auf dem künftigen Platz können Bürger dann gemütlich einen Plausch halten, Kaffee trinken oder in der Sonne sitzen und den Moment genießen. 30 Jahre habe es gedauert, bis der Gedanke, einen Dorfmittelpunkt zu verwirklichen, umgesetzt wurde, sagte Wolfgang Himmelmann, Mitglied des vor 30 Jahren gegründeten Dorfentwicklungsausschusses bei der Bürgerversammlung im Alten Schulhaus.
Der Entwicklungsausschuss hat sich schon damals mit der Frage beschäftigt, wie man in Gaiberg einen schönen Platz anlegen und wie dieser aussehen könnte. Und jetzt wird es konkret. Der auserkorene Bereich, sei schon seit 700 Jahren ein wichtiger Platz im Ort, sagte Wolfgang Himmelmann.
Architektin Dea Ecker vom Architekturbüro Ecker aus Heidelberg erläuterte anhand einer Präsentation die neueste Entwicklung zur Aufwertung des Ortsmittelpunktes. Das Architekturbüro hatte bei einem Wettbewerb das Rennen gemacht. Insgesamt vier Büros hatten vor etwa einem Jahr ihre Entwürfe präsentiert und eben der Ecker-Entwurf gefiel den Gaibergern mit Abstand am besten. Die Einwohner durften nämlich mitentscheiden, wie der Bereich zukünftig aussehen soll.
Die Gestaltung der Ortsmitte sei eine historische Entscheidung und biete eine Jahrhundertchance, der Ort werde ein neues Gesicht bekommen, sagte Bürgermeister Klaus Gärtner. Auf der Höhe des Rathauses und der ehemaligen Gastwirtschaft "Alte Krone" - die im kommenden März abgerissen werden soll - soll die Straße in eine verkehrsberuhigte Zone umgewandelt werden. Wo jetzt noch die Alte Krone steht, soll in zwei Ebenen der Platz entstehen. Zwischen den Ebenen soll es drei kleinere Ebenen geben, die drei längeren Treppenstufen ähneln. Die Zugänge zum Platz werden teilweise barrierefrei sein, sagte Architektin Dea Ecker. Auf dem Platz soll es zudem ein Gebäude geben - vorstellen kann man sich ein Café - in dem Gastronomie angeboten wird. Weiterhin ist genügend Platz, um ein Festzelt aufzustellen, für Marktverkaufswagen oder Weihnachtsbuden - das kann auch gleichzeitig geschehen.
Im Frühling, Herbst oder in lauen Sommernächten könnten Gaiberger und Besucher dort also schon bald verschiedene Veranstaltungen, etwa Open-Air-Konzerte, genießen. "Man kann auch einen Lift einbauen", sagte Dea Ecker, beispielsweise im Gastronomiegebäude. Der Platz soll teilweise von einer niedrigen Stützmauer umgeben sein, zudem soll es einen Wasserlauf geben, der wahrscheinlich Kindern und Tieren Vergnügen bereiten wird. Die Straßenüberquerung soll bei all dem aber unverändert bleiben - und zwar dort, wo sie ist.
Das Architekturbüro schlug verschiedene Materialien zur Platzgestaltung vor, so soll der Bereich eine wassergebundene Oberfläche bekommen und die Stützmauer könnte aus Betonblöcken oder Bruchsteinen bestehen. Für die verkehrsberuhigte Zone könnten Pflastersteine benutzt werden. Durch den Bau des Platzes wird sich die Straßenverschwenkung - die Landesstraße bleibt davon unberührt - ändern: Wer dann nach links in Richtung Sparkasse abbiegen will, wird wahrscheinlich den Verkehr, der aus Richtung Bammental kommt, schlechter sehen. Daher soll ein Spiegel auf der Höhe des Rathauses platziert werden. Wo genau der Spiegel allerdings hinkommen soll, das muss noch geklärt werden.
Zu den geplanten Kosten: Die Gesamtsumme beträgt 2,44 Millionen Euro, der neue Dorfmittelpunkt soll in den nächsten zwei Jahren fertiggestellt werden. Und eins lässt sich sagen: Die Gaiberger freuen sich auf die neue Dorfmitte, das wurde bei der Bürgerversammlung deutlich.



