Eppelheims CDU steht weiter hinter ihrem Bürgermeister-Kandidaten
Gerüchte über bröckelnden Rückhalt machen die Runde - Parteivorstand sagt aber: Nichts dran - Es gab aber ein internes Treffen

Entgegen aller Gerüchte: Thomas Wieland (Mitte) hat noch immer die volle Unterstützung der CDU bei der Bürgermeisterwahl im Oktober. Foto: privat
Eppelheim. (aham) Rückt die CDU von ihrem Bürgermeisterkandidaten ab? Mitte August hatte der Heppenheimer Thomas Wieland bekannt gegeben, dass er sich um das höchste Amt der Stadt bewirbt. Nur wenige Tage später hatten ihm die Eppelheimer Christdemokraten ihre Unterstützung zugesagt. Nun aber machen im ehemaligen Maurerdorf Gerüchte die Runde, dass Wielands Rückhalt bei der CDU bröckelt. Angeblich hätte der Stadtverband im Nachhinein einige Dinge erfahren, die ihm sauer aufstoßen würden.
Doch der Erste Vorsitzende Volker Wiegand winkt ab: Dem sei definitiv nicht so. "Der Vorstand und die Fraktion haben sich mit Einmütigkeit für Thomas Wieland ausgesprochen", so der Vorsitzende auf RNZ-Anfrage. "Wir stehen geschlossen hinter unserem Kandidaten." Wie der Sprecher der CDU-Fraktion im Eppelheimer Gemeinderat, Trudbert Orth, erklärt, habe es aber tatsächlich ein erneutes Treffen zwischen Fraktion und Vorstand und dann noch eines mit dem Bürgermeisterkandidaten gegeben.
"Es hat ein paar Irritationen gegeben, weil wir erst später erfahren haben, dass er in einer festen Partnerschaft mit einem Mann lebt", so Orth. Dann habe man innerhalb von Fraktion und Vorstand darüber gesprochen und erneut abgestimmt. Ergebnis: Die CDU steht weiter einstimmig hinter Thomas Wieland. "Heute sind nunmal andere Partnerschaften üblich als vor 40 Jahren", sagt der Fraktionssprecher. "Deswegen verurteilen wir doch keinen." Was zähle, sei die Arbeit.
Ähnlich äußert sich CDU-Vorstand Wiegand. Bisher habe sich auch noch kein CDU-Mitglied bei ihm beschwert. Im Gegenteil: "Ich bekomme nur positive Rückmeldungen", so Volker Wiegand. Er selbst ist ganz begeistert vom Elan des Kandidaten: "Der gibt Gas wie ein Weltmeister."
Und was sagt der Mann, der schon zwei Monate vor der Bürgermeisterwahl am 23. Oktober im Mittelpunkt der Gerüchteküche steht? "Ich war überrascht, wie positiv alle reagiert haben und gesagt haben, dass das alles nichts mit politischer Arbeit zu tun hat", so Thomas Wieland. Dies zeige ihm, dass die CDU "ausgesprochen liberal" und "durchaus modern" sei.
Auch interessant
Nach RNZ-Informationen basieren die Gerüchte vom bröckelnden Rückhalt aber nicht nur auf Wielands Beziehungsstatus. Auch ein Nicht-Umzug nach Eppelheim macht die Runde. Dem widerspricht Trudbert Orth: "Das haben wir ihn natürlich von Anfang an gefragt." Dabei hätte Wieland zugesagt, dass er nach Eppelheim ziehen wolle. Warum das aber nicht so einfach sei, erklärt Wieland auf RNZ-Nachfrage: Erst vor zwei Jahren habe er seine betagten Eltern zu sich ins Haus in Heppenheim geholt. Seither kümmere er sich um sie und will das auch weiter tun. Einen weiteren Umzug will er ihnen nicht zumuten. "Es ist aber natürlich nachvollziehbar, wenn sich die Eppelheimer wünschen, dass ihr Bürgermeister vor Ort ist", so Wieland. "Als Bürgermeister wäre mir das auch ein Anliegen."
Damit nicht genug: In Eppelheim will man noch von einem weiteren Grund wissen, warum die CDU von ihrem Kandidaten abrücken würde - seine Konfessionslosigkeit. "Auch das war uns von Anfang an bekannt", hält Orth dagegen. Wiegand ergänzt gelassen: "Das ist doch eine völlig private Entscheidung."
Auch der 44-jährige Kandidat spricht ganz offen darüber: Er sei zwar katholisch getauft worden, aber aus persönlichen Gründen aus der Kirche ausgetreten. Wieland betont: "Das hat nichts mit Geld zu tun." Er sei christlich erzogen worden, habe ein christliches Weltbild und will auch im Falle einer Wahl eng mit allen Kirchen in Eppelheim zusammenarbeiten.



