Dorfcheck Waldhilsbach: Er ist der "grüne Daumen" des Dorfs

Stefan Lutz ist der "Vater" des viel beachteten Schaugartens und kümmert sich mit zahlreichen Helfern um das Ortsbild.

04.09.2016 UPDATE: 10.09.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 21 Sekunden

Gärtner mit Leib und Seele: Stefan Lutz im Schaugarten oberhalb des Dorfes. Foto: Moll

Neckargemünd-Waldhilsbach. (cm) Wenn Stefan Lutz die Metalltür zum Schaugarten des Obst- und Gartenbauvereins (OGV) öffnet, dann leuchten seine Augen. Das rund 700 Quadratmeter große Areal oberhalb von Waldhilsbach ist das zweite Zuhause des 58-Jährigen. Vor zwölf Jahren plante der Landschaftsgärtner den Schaugarten auf einer alten Obstanlage der Stadt und setzte ihn mit vielen fleißigen Helfern des OGV, dessen Zweiter Vorsitzender er ist, in die Tat um. Doch nicht nur hier ist Lutz aktiv, sondern legte mit Helfern auch das blühende Ortswappen an und kümmert sich um ungepflegte Streuobstwiesen. Stefan Lutz ist der "grüne Daumen" des Dorfs. "Ich bin Gärtner mit Leib und Seele, es geht mir um das Ortsbild ", sagt er.

Jeden Dienstagabend schart Stefan Lutz um die zehn Vereinsmitglieder zwischen 35 und 75 Jahren zum dreistündigen Arbeitseinsatz im Schaugarten um sich. Hier blüht und summt es an allen Ecken und Enden. Die abwechslungsreiche Bepflanzung - Blumen neben Gemüse - bietet zahlreichen Vögeln und Insekten einen Lebensraum. "Mein Ziel ist es, die Leute auf die Natur aufmerksam zu machen", erklärt der 58-Jährige.

Und das klappt. Der Schaugarten erhält viel Beachtung: Immer wieder kommen Anfragen von Gruppen, denen Stefan Lutz eine Führung gibt. "Zweieinhalb Stunden sind da nichts", schmunzelt er. Einmal im Jahr wird zum "Tag der offenen Gartentür" geladen - der Höhepunkt im Jahr, zu dem die Anlage picobello sein muss. Sogar Auszubildende hat der Verein. Drei Kinder zwischen neun und elf Jahren kümmern sich als "OGV-Azubis" um ihre eigenen Beete. "Sie haben sich die Pflanzen ausgesucht und sind alleine für die Pflege verantwortlich", berichtet Lutz. "Man kann sich gar nicht vorstellen, wie stolz sie sind." Gearbeitet wird ohne Chemie und Kunstdünger. Der Klimawandel macht sich aber auch hier bemerkbar. Ein tropischer Kakibaum überstand die letzten Winter ohne Probleme.

Fast noch mehr Aufmerksamkeit erhält der Verein für seinen Insektengarten nebenan, in dem sieben Bienenvölker zu Hause sind und der letztes Jahr angelegt wurde - auch eine Idee von Stefan Lutz. Es soll der größte in Deutschland auf Vereinsebene sein. Finanziert werden die Projekte durch Spenden und Produkte des Vereins: Aus dem Obst der Streuobstwiesen wird Schnaps und Sekt.

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