Die Sandhäuser Hauptstraße bleibt eine Baustelle
Rat vergibt fünften Bauabschnitt - Am Parkplatz bei der Post wird die Straße künftig einen Bogen machen - Kosten: 1,4 Millionen Euro

Aktuell laufen noch die Arbeiten am vierten Bauabschnitt in der Sandhäuser Ortsmitte. Fotos: Fink
Sandhausen. (fi) Die Arbeitskolonnen in der Sandhäuser Ortsmitte schaffen sich unermüdlich gen Norden vor. Vielleicht liegt es daran, dass sie von den Anwohnern "gedopt" werden: Sie stellen ihnen nämlich Kaffee, Zucker und Milch zur Selbstbedienung bereit. Und bei dem Tempo denkt auch der Gemeinderat schon weiter: Noch ist der vierte Bauabschnitt in der Hauptstraße nicht abgeschlossen, schon hat das Gremium den nächsten Teil des Neu- und Ausbaus der Hauptstraße beschlossen. Einzig Lars Albrecht (CDU) versagte bei allen Beschlüssen zum fünften Bauabschnitt seine Zustimmung. Die Planungen betreffen den Abschnitt zwischen Herchheimer-/Leopoldstraße und der Waldstraße mit Kanalisation und Wasserversorgung.
Davon sehen die Nutzer wenig, doch auch bei der Asphaltfläche wird sich einiges tun. Dennoch kann die Straße an den heutigen Engstellen nicht breiter werden. Die Gehwegbreiten variieren zwischen 90 und 110 Zentimetern.
Anders bei dem Parkplatz an der heutigen Postagentur und gegenüber Foto Klein: Dieser Fahrbereich, heute mit zwölf Parkplätzen ausgestattet, gibt Fläche für die neue Hauptstraße, die an dieser Stelle einen leichten Bogen machen wird. Die heute bestehenden Parkplätze bleiben an anderer Stelle erhalten.
Die Räte beschäftigte in diesem Zusammenhang eine dringende Frage: Kann dann an dieser breiten Stelle ein gemeinsamer Bereich für alle Verkehrsteilnehmer geschaffen werden? "Dazu fehlt uns die rechtliche Grundlage", so Ortsbaumeister Michael Schirok. Allerdings werde eine Tempo-20-Zone eingerichtet. Dafür entfällt der jetzt noch vorhandene Fußgängerüberweg bei der Metzgerei Balles.
Die Gesamtkosten für den Bauabschnitt betragen insgesamt 1,4 Millionen Euro, alleine die Erneuerung der Kanalisation kostet 420.000 Euro, Straßenbau macht 617.000 Euro aus. Nach Abzug der Leistungen durch die Trinkwasserversorgung der Hardtgruppe verbleiben bei der Gemeinde noch 1,183 Millionen Euro.
Eine sensible Vorgehensweise unter Zugrundelegung der bisherigen Erfahrungen verlangte Uwe Herzog (CDU): "Gerade weil viele Geschäfte und Dienstleister in diesem Bauabschnitt betroffen sind." Matthias Horn (SPD) sah einen eingeschränkten Gestaltungsspielraum, vor allem die Fußgänger und Geschäfte sollten nicht unter der Baustelle leiden. "Wir wollen kein Kirchheim", warnte Volker Liebetrau (FDP). Viel Kommunikation und Parkmöglichkeiten bei der Dorfschänke könnten die Bauphase entschärfen. Getrennte Informationsveranstaltungen mit Anwohnern und Gewerbetreibenden werde es rechtzeitig geben, so Bürgermeister Georg Kletti.



