Bald gelten neue Parkregeln in Neckargemünd

Der Gemeinderat beschloss ein neues Parkraumkonzept zum 1. Januar. Bürgermeister Horst Althoff erklärt dazu: "Es wird ein bisschen Unruhe geben"

14.08.2013 UPDATE: 14.08.2013 06:02 Uhr 1 Minute, 51 Sekunden
Für Menschen mit Auto wird ab dem Jahresbeginn 2014 in Neckargemünd nichts mehr so sein, wie es einmal war. Dann greift in der Altstadt und auch in der Weststadt die neue Parkraumbewirtschaftung (vgl. Hintergrund). Grafiken: Stadt Neckargemünd
Von Anna Haasemann-Dunka

Neckargemünd. Parkraumbewirtschaftungskonzept, für dieses lange Wort muss man erst einmal Luft holen. Das werden die Autofahrer in Neckargemünd wohl auch tun, wenn sie wissen, was ihnen ab dem 1. Januar 2014 blüht. Denn dieses neue Konzept legt genau fest, wer wann wo sein Auto abstellen darf und wieviel dafür zahlen muss.

Bei Begehungen und Beratungen einer eigens gegründeten Arbeitsgruppe hatte das Konzept langsam, aber sicher Gestalt angenommen. Nachdem es durch das Planungsbüro Koehler und Leutwein sowie durch die Stadtverwaltung geprüft und bewertet worden war, waren noch mehrere Sitzungen der Arbeitsgruppe notwendig, bis es als ausgearbeitet galt.

Der Gemeinderat beschloss nun, dieses Konzept zum 1. Januar 2014 umzusetzen. "Es wird ein bisschen Unruhe geben", schätzte Bürgermeister Horst Althoff die Reaktion der Bürger ein. Die müssen sich nämlich künftig auf stärkere Reglementierung im öffentlichen Parkraum einstellen. Das Konzept sei aber keineswegs statisch. "Wo wir optimieren müssen, werden wir dies tun", sagte er auch in Anbetracht der Kritik von CDU-Stadtrat Lothar Eisenhauer, der die unterschiedliche Preisgestaltung monierte.

Die Idee, die hinter dem Konzept steht, ist, den Parkraum im Zuge der Altstadt-Umgestaltung neu zu bewirtschaften. Das betrifft den Bereich zwischen den Straßen "Am Melacpass" im Westen und "An der Münzenbach" im Osten. Mit eingeschlossen sind die Verkehrsschwerpunkte Bahnhof, Rathaus, Altstadt, S-Bahn-Haltestelle Altstadt und Schulzentrum.

In der Altstadt sollen die neuen Regeln auch eine Entlastung bringen: Der Schilderwald wird überflüssig, denn parken darf man nur noch auf den gekennzeichneten Flächen. Wer zwischen 8 und 19 Uhr parkt, muss zahlen. Vorher oder danach ist das Parken frei. Zur Kasse gebeten werden künftig auch die Pendler, beispielsweise in der Güterbahnhofstraße. Für Neckargemünder aus den Stadtteilen, die ihr Fahrzeug als Pendler abstellen, gibt es Rabatte. Es wurde aber darauf geachtet, dass es noch Bereiche für kostenloses Parken gibt: unter der Friedensbrücke und auf dem Parkplatz an der Eisenbahnbrücke auf Kleingemünder Seite.

Erhalten bleibt die Brötchentaste, das heißt: Wer schnell mal zum Einkaufen in die Altstadt fährt, kann sich einen Parkschein für bis zu 30 Minuten Parken kostenlos aus dem Automat ziehen. Die Bewohner erhalten einen Parkausweis, der jährlich zu zahlen ist. Von dem Parkkonzept verspricht man sich letztlich auch weniger Verkehr und damit positive Auswirkungen auf den Klimaschutz.

Bevor der Gemeinderat beziehungsweise die Arbeitsgruppe des Gemeinderats die Zügel an sich nahm, war für das Verkehrskonzept der Altstadt ein Gutachten vom Ingenieurbüro Koehler und Leutwein beauftragt worden. Dabei wurden Verkehrszählungen und Parkraumerhebungen in der Altstadt sowie in Teilbereichen des Wiesenbacher Tals durchgeführt. Die daraus gewonnenen Daten bildeten die Grundlage für das Parkkonzept.

Schon im November 2009 war das Ingenieurbüro damit beauftragt worden, ein solches Parkkonzept zu erstellen. Als aber im Frühjahr 2010 Fraktionsvertretern und der Stadtverwaltung ein Vorabbericht vorgestellt wurde, fand der Gemeinderat die Darstellungen nicht detailliert genug - deshalb wurde die Arbeitsgruppe gebildet. "Die Parkraumnutzung ist nun an den neuralgischen Stellen der Stadt neu geregelt unter Einbeziehung aller Nutzer", sagte Bürgermeister Althoff.

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