Alumni Summer School: Die Welt zu Gast in Bammental
Ehemaligen-Initiative "Alumni" der Universität Heidelberg tagte mit Vertretern aus rund 20 Nationen im Rathaus

Beim jüngsten Treffen mit Teilnehmern aus rund 20 Nationen ging es um Gesundheitsvorsorge, Ausbildung und Entwicklung in entlegenen Regionen der Erde. Organisator Dr. Andreas Ruppel, der in Bammental wohnt, klopfte im Vorfeld der Tagung einfach mal bei Bürgermeister Holger Karl an und stieß auf offene Ohren. Daraufhin kamen die Seminarteilnehmer vormittags im Sitzungssaal des Rathauses zusammen, aßen im Multifunktionsgebäude zu Mittag und unternahmen nachmittags Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung. Zum Beispiel nach Sinsheim, Speyer oder Philippsburg. Die Fahrt samt "Sunset-Tour" und Dinner in einem Traditionslokal gehörte natürlich auch dazu.
Und immer wieder war auf dem Programmablauf ein "Return to Bammental" zu lesen. Die Gäste waren in den beiden Hotels am Ort untergebracht und lernten während ihres Aufenthalts auch die örtlichen Gaststätten kennen. Einen "Abend der Begegnungen" gab es wiederum in der Multifunktionshalle. Dort wurden unter anderem Projekte aus Tansania, Ghana, Myanmar, also dem früheren Burma in der Nachbarschaft von Thailand, und den USA vorgestellt. Beim letztgenannten ging es um ein Indianerreservat.
Für die Gäste aus aller Welt gab Holger Karl schon gleich nach deren Ankunft einen Empfang, begleitete sie durch seine Gemeinde und führte viele interessante Gespräche. Ein Mitglied der Gruppe konnte es demnach kaum fassen, dass es in Bammental keine Polizei-Station gibt und sich die Einwohner trotzdem sicher fühlen. Strom- und Wasserversorgung waren für viele ebenfalls ein Thema. Nur eine halbe Stunde Stromausfall im Jahr? Das ist hier der Normalfall, in Afrika beispielsweise sind die Verhältnisse ganz anders. Da ist man froh, wenn die Energieversorgung stundenweise klappt.
In Bammental sprudeln mehrere Brunnen mit der Aufschrift "Kein Trinkwasser". Laut Bürgermeister Karl wäre das Wasser aber durchaus genießbar. Der Warnhinweis sei demnach nur ein Schutz, damit die Betreiber, in dem Fall die Gemeinde, nicht zur Verantwortung gezogen werden, falls jemand einen Brunnen vergiftet hat ... Wieder was dazu gelernt. Fließendes Wasser, frei zugänglich: In Afrika wäre das wiederum Luxus pur.
"Es gibt keine Hierarchie, aber wir lernen voneinander", so Dr. Andreas Ruppel beim Abschiedsabend über deutsche Verhältnisse und das Alumni-Treffen. Die meisten Teilnehmer dürften inzwischen die Heimreise angetreten haben. Sie haben wohl auch Autogramm-Karten von Hansi Flick im Gepäck, neuerdings Sportdirektor beim Deutschen Fußballbund und wahrscheinlich der berühmteste Bammentaler. Die Karten verteilte Holger Karl beim Abschiedsabend im Publikum. Er fand es übrigens klasse, bei seinem Grußwort auf sein "Schulenglisch" zurückgreifen zu können und gut verstanden worden zu sein.