Abi-Panne in Sandhausen

Falsche Aufgaben sorgen für Riesenwirbel

Bundesweit berichten Medien über die falschen Englisch-Aufgaben in Sandhausen - Schulleiter informierte gestern Abiturienten

03.05.2017 UPDATE: 04.05.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 19 Sekunden

Für die Sandhäuser Schüler ist das Abitur in diesem Jahr noch aufregender. Foto: dpa

Von Christoph Moll

Sandhausen. "Peinliche Panne beim Englisch-Abitur", "Schüler bekamen falsche Aufgaben", "Abi-Skandal in Sandhausen": Bundesweit berichten unzählige Medien über die Abi-Panne am Friedrich-Ebert-Gymnasium. Nachdem die RNZ zuerst über die falschen Englisch-Aufgaben vom letzten Freitag geschrieben hatte, griffen zahlreiche weitere Zeitungen sowie Radio- und Fernsehsender das Thema auf und schickten teilweise sogar Reporter nach Sandhausen. Artikel erschienen gestern in den Online-Ausgaben von "Spiegel", "Stern", "Focus", "Welt", "Bild", "Stuttgarter Zeitung", "Berliner Zeitung" und vielen weiteren Blättern sowie von Rundfunksendern wie n-tv und SWR.

Im Friedrich-Ebert-Gymnasium stand gestern Morgen nach dem Erscheinen des RNZ-Berichts vor lauter Medienanfragen das Telefon nicht mehr still. Dort war es wie berichtet am letzten Freitag zu der Panne gekommen: Die Schule legte 67 Abiturienten "alte" Aufgaben vor, die nach einem Einbruch in ein Stuttgarter Gymnasium Anfang April eigentlich ausgetauscht werden sollten. Nach Bekanntwerden des Fehlers schaltete sich sogar das Kultusministerium ein und entschied: Die Schüler können, müssen die Prüfung aber nicht wiederholen.

Diese frohe Botschaft übermittelte Schulleiter Peter Schnitzler gestern gleich nach dem Mathe-Abi den Abiturienten: "Alle waren erleichtert und froh, dass sie nicht nachschreiben müssen", berichtete er gegenüber der RNZ. Manche Schüler seien schon morgens durch die RNZ informiert gewesen.

"Wir haben die Schüler bei der Begrüßung beruhigt, alle haben dann konzentriert das Mathe-Abi geschrieben", so der Direktor. In einer etwa halbstündigen Versammlung informierte Schnitzler danach die Schüler über das weitere Prozedere: Das Regierungspräsidium habe eine "angemessene Frist" gesetzt, in der die Abiturienten nun entscheiden müssen, ob sie die Prüfung noch einmal schreiben möchten. Gestern habe sich jedenfalls kein Schüler gemeldet, der dies wollte. Der Schulleiter drückte den Abiturienten sein Bedauern über den "Vorfall" aus.

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Die Panne sei nach Prüfungsende am Freitag bemerkt worden, sagte Schnitzler. "Menschen machen Fehler", so der Direktor. "Es ging uns danach darum, den Schaden für die Schüler so gering wie möglich zu halten." Im Kollegium habe er in dieser schwierigen Situation sehr viel Unterstützung erfahren, so Schnitzler, der gestern geduldig am Telefon die Fragen der Medien beantwortete. Kameras und Mikrofone mied er jedoch: "Ich habe heute das Haus nicht verlassen."

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