Rauenberg

Aldi plant Neubau mit größerer Verkaufsfläche

Markt-Erweiterung wird grundsätzlich begrüßt - Abstand zu Nachbargrundstücken umstritten

23.07.2018 UPDATE: 24.07.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 58 Sekunden
Symbolfoto: dpa

Rauenberg. (aot) Die Filiale der Firma Aldi Süd im Rauenberger Gewerbegebiet Frankenäcker soll abgerissen und durch einen neuen und größeren Betrieb ersetzt werden. Die Verkaufsfläche des Einkaufsmarkts soll von 1010 auf 1400 Quadratmeter erweitert und durch eine großzügige Raumgestaltung mit breiten behindertengerechten Gängen und niedrigeren Regalen an heutige Kundenanforderungen angepasst werden.

Kunden-WCs sollen ergänzt, für mehr Tageslicht gesorgt und das Gebäude insgesamt durch eine veränderte Gestaltung aufgewertet werden. Zugleich diene der Neubau der Verbesserung der innerbetrieblichen Abläufe. Das Angebot selbst werde dadurch nicht verändert, erläuterte Ulrich Villinger vom Ludwigshafener Planungsbüro Piske dem Gemeinderat Rauenberg in seiner jüngsten Sitzung. Es sei unabhängig von der Raumgröße in allen Filialen gleich umfangreich.

Nach den Ausführungen des Rauenberger Bauamtsleiters Martin Hörner macht das Vorhaben eine Änderung des gesamten Bebauungsplans notwendig, da auf Wunsch des Regierungspräsidiums bei dieser Gelegenheit die planungsrechtlichen Vorschriften für die dortigen Märkte von Rewe und dm ebenfalls an die aktuelle Rechtslage angepasst werden sollen.

Villinger informierte den Gemeinderat darüber, dass die Firma Rewe einerseits die für sie genehmigte Fläche nicht vollständig nutze, anderseits das Reisebüro und die Bankfiliale unter ihrem Dach nach bisheriger Rechtslage eigentlich nicht genehmigt seien.

Im Vorfeld wurde das Bauvorhaben bereits mit der Raumordnungsbehörde und dem Regionalverband abgesprochen. Beide begrüßen die Verkaufsflächenerweiterung und die Neustrukturierung des Einzelhandels zur örtlichen Nahversorgung.

Darüber hinaus sei keine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig, daher kann die Bebauungsplanänderung im sogenannten "beschleunigten Verfahren" durchgeführt werden. Das Planungsbüro arbeitet im Auftrag und auf Kosten der Firma Aldi.

Der Gemeinderat stimmte der Aufwertung des Einkaufsstandorts einhellig zu. Auf erheblichen Widerstand stieß allerdings der geringe Abstand des Aldi-Marktes zum angrenzenden Wohngebiet. Beträgt der Abstand jetzt noch acht Meter, sieht die Planung für den Neubau nur noch den im Baurecht vorgesehenen Mindestabstand von 2,50 Metern vor.

Um den Anwohnern entgegenzukommen werde die Firsthöhe von zwölf auf 7,50 Meter verringert, so Villinger. Man will auch den Verlust von Pkw-Stellflächen möglichst gering halten.

Gemeinderätin Christa Albrecht (Freie Wähler) befürchtete eine Lärmbelastung der benachbarten Anwohner, Christiane Hütt-Berger (SPD) sprach die zu erwartende Sichtbehinderung an und Theodor Hess (Freie Wähler) die Minderung der Grundstückswerte der Anwohner. Jürgen Abt (FDP) schlug vor, eine zweite Ebene für weitere Parkplätze zu schaffen, sodass man das Gebäude auf dem bisherigen Platz belassen könne.

Stephan Hakala (Freie Wähler) begrüßte ausdrücklich die Erweiterung des Markts und stimmte dem Vorhaben in der vorgetragenen Weise vorbehaltlos zu. Christa Albrecht stimmte in einem weiteren Votum dem Bauvorhaben doch zu, nachdem der Planer zugesichert hatte, dass der Neubau so angelegt sei, dass kaum Lärm in Richtung Wohngebiet dringe.

Auf Vorschlag von Bürgermeister Peter Seithel fand sich eine Mehrheit (acht Ja-, vier Neinstimmen) für einen Abstand von 4,50 Metern als Kompromiss. Abts Vorschlag, den Aufstellungsbeschluss zu verschieben und zuerst die Anwohner anzuhören, fand keine Zustimmung.

Die Planentwürfe wurden genehmigt und werden nun einen Monat lang ausgelegt. Vor der endgültigen Genehmigung der vorgesehenen Änderungen im Bebauungsplan können die angrenzenden Grundstückseigentümer in dieser Zeit Einwände vorbringen.

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