RNV-Linie 5 (OEG)

Hirschberg nimmt Mehrkosten ohne viel Kritik hin

Verwaltungsausschuss nickte die zusätzlichen 50.000 Euro ab. Matthias Dallinger kritisierte Zugausfälle.

10.11.2023 UPDATE: 10.11.2023 06:00 Uhr 1 Minute, 39 Sekunden
2024 müssen die Kommunen entlang der Linie 5 noch einmal tiefer in die Tasche greifen. Ein Jahr später könnte sich die Situation für sie durch eine Kostenbeteiligung des Landes entspannen. Foto: Dorn

Von Stefan Zeeh

Hirschberg. Oftmals wurde in den letzten Jahren in den Kommunen über die an die Rhein-Neckar Verkehrsgesellschaft (RNV) zu leistenden Ausgleichszahlungen für den Betrieb der Linie 5, heute noch OEG genannt, heftig diskutiert. Auch im Hirschberger Gemeinderat hatte man einige Male Kritik an den teils kräftigen Erhöhungen der Ausgleichszahlungen geübt, sie schließlich aber akzeptiert. Ganz anders an diesem Mittwoch im Verwaltungsausschuss.

Die Erhöhung der sogenannten Nutzzugkilometer von 5,91 auf 6,28 Euro sowie des sogenannten Systemzuschlags von acht auf zehn Prozent für das kommende Jahr wurden nahezu ohne Diskussion hingenommen, und allgemeine Kritik an der RNV kam nur vereinzelt auf. Und das, obwohl Hirschberg knapp 50.000 Euro mehr – rund 750.000 Euro gesamt – an die RNV im kommenden Jahr für den Betrieb der Linie 5 zu überweisen habe, wie Bürgermeister Ralf Gänshirt ausführte.

Wahrscheinlich lag die geringe Diskussionsbereitschaft im Verwaltungsausschuss daran, dass sich an der Finanzierung der Linie 5 ab dem Jahr 2025 einiges ändern könnte. Denn das Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises steht in Verhandlungen über eine Kostenbeteiligung des Landes Baden-Württemberg am Betrieb dieser Linie. "Es sieht so aus, dass die Verhandlungen mit dem Land positiv verlaufen", teilte Gänshirt seine Einschätzung mit. Er nahm an, dass sich durch die Beteiligung des Landes eine Entlastung für die Gemeinden ergeben wird.

"Das entspricht fast der Inflationsrate", empfand Alexander May (Freie Wähler) die Erhöhung der Ausgleichszahlungen als keinesfalls zu hoch. Claudia Helmes (GLH) zeigte sich zudem positiv überrascht, dass das Land in die Finanzierung der Linie 5 einsteigen wolle. Tobias Rell (FDP) verwies zudem darauf, dass seine Fraktion bereits vor längerer Zeit eine Beteiligung des Landes gefordert hatte.

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"Der öffentliche Personennahverkehr muss unterstützt werden", hob Ellen Kneier-Jost (SPD) die Bedeutung der Linie 5 für die Region hervor. "Ein herausragendes Angebot, das wir nutzen können", lobte außerdem Matthias Dallinger (CDU).

Er hatte jedoch auch einige Kritikpunkte, die den Service der RNV betrafen. So seien in den frühen Morgenstunden die Bahnen oftmals von deren Einsatz in den Nachtstunden arg verschmutzt, und häufig würden Züge ausfallen, worüber die Fahrgäste nicht entsprechend informiert würden.

Außerdem zweifelte er etwas daran, dass die modernen Fahrzeuge der sogenannten Rhein-Neckar-Tram schon bald entlang der Linie 5 eingesetzt werden. "Was man in der Stadt nicht mehr braucht, kann über Land fahren", teilte er seinen Eindruck zu den bisher entlang der Linie 5 eingesetzten Fahrzeugen mit, die seiner Ansicht nach ein meist älteres Baujahr aufwiesen.

"Natürlich muss die Rhein-Neckar-Tram in die Fläche", sah auch Gänshirt die RNV in der Pflicht, die modernen Fahrzeuge möglichst bald entlang der Linie 5 einzusetzen. Einstimmig empfahl der Ausschuss dem Gemeinderat, der für ein Jahr gültigen Finanzierungsvereinbarung mit der RNV zuzustimmen.

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