Dossenheim bekommt neue Fußgängerampel über die B3
Wohnanlage für Studenten und Senioren als Anlass - Für sechs Kurzzeitparkplätze wird Radweg versetzt

Von Doris Weber
Dossenheim. Eine neue, schon lang gewünschte überirdische Querung der Bundesstraße B3 kommt endlich. Sie wird auf Höhe des nördlichen Endes des Einkaufszentrums "Am Petrus" angelegt und führt dann über einen beampelten Überweg für Fußgänger und Radfahrer direkt auf den neuen "Goetheplatz". Dort sind gerade ein Studentenwohnheim sowie ein Gebäude für seniorengerechtes Wohnen entstanden.
Der Gemeinderat vergab die Arbeiten für den Überweg einstimmig an die Firma "Walter Sailer Bauunternehmen" aus Sandhausen. Die Gemeinde lässt sich die verbesserte Anbindung, die den Bau einer Ausbuchtung in der Ringstraße beinhaltet, knapp über 100.000 Euro kosten. Die Gesamtkosten liegen bei rund 135.000 Euro. Der Investor "ESP Projektentwicklung Heidelberg", der 2015 den Architektenwettbewerb "Total Zentral" gewonnen und die Westseite inzwischen bebaut hat, beteiligt sich mit 32.500 Euro an den Ausgaben.
Im Rahmen dieser Baumaßnahme werden entlang der Bundesstraße weitere Arbeiten im Straßenraum durchgeführt. Auf Höhe der gerade neu eröffneten Bäckerei werden sechs Kurzzeitparkplätze parallel zur Straße entstehen. Das macht ein Verschwenken des entlang führenden Fuß-und Radwegs notwendig. Die Kosten hierfür trägt vollständig der Investor. Sie liegen bei knapp 130.000 Euro.
Was simpel klingt, ist Ergebnis intensiver Überlegung und Planung, die schon vor dem vom Planungsbüro "Tögelplan" erstellten Verkehrskonzept für den örtlichen Fußgänger- und Radverkehr in Gang gesetzt worden war. Nervös machte jetzt allerdings das Ausschreibungsergebnis. Auf Basis der vom Ingenieurbüro Schulz aus Hirschberg-Leutershausen erarbeiteten Kostenschätzung hatte die Verwaltung eine beschränkte Ausschreibung durchgeführt. Von den sechs angeschriebenen Firmen hatte einzig eine geantwortet.
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Schon das war enttäuschend. Das Angebot lag außerdem deutlich jenseits der Kostenschätzung, die im September 2018 für die Querung insgesamt rund 110.000 Euro auswies. Im Haushalt hatte man 90.000 Euro bereitgestellt, die Beteiligung des Investors noch nicht gegengerechnet. Unterm Strich hätte die Gemeinde demnach 57.500 Euro zu berappen gehabt
Angesichts des Ausschreibungsergebnisses - die Zahlen waren nicht öffentlich gemacht worden - schien man zunächst sprachlos, blieb aber nicht tatenlos. Die Verwaltung, die sich rechtlich absicherte, um die Vorgaben der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen nicht zu verletzen, verhandelte mit zwei Firmen nach: mit der jetzt beauftragten und der Tiefbaufirma, die das Areal der ehemaligen Tankstelle bebaut hatte. Das Ergebnis ist bereits dargestellt. Nachzutragen ist, dass der Gemeinderat die Ausschreibung einstimmig aufhob.
Die Maßnahme werde zügig umgesetzt, erklärte Manuela Hildenbeutel vom Fachbereich Planung und Technik. Eine Vollsperrung der B3 sei dafür nicht vonnöten. Die Abbiegespur in die Ringstraße würde während der Bauzeit für den in Richtung Süden fahrenden Verkehr mitgenutzt werden.



