Neue Straßen und ein Halt für "Elterntaxis"
Das Projekt ist schneller fertig als geplant. Die Umfassende Sanierung kostet 5,1 Millionen Euro. "Kiss & Go" soll dabei Gefahren mindern.

Von Agnieskza Dorn
Nußloch. Neue Wasser- und Gasleitungen, sanierte Straßen samt Umbau der Gehwege sowie eine neue Verkehrsführung inklusive Neuordnung der Parkplätze und einer Zone für autofahrende Eltern, die ihre Kinder zur Schule bringen: Nach zweieinhalb Jahren Bauzeit ist die Maßnahme "Ortsmitte III" abgeschlossen. Und damit ist das Fünf-Millionen-Euro-Projekt sogar früher fertig als vorgesehen; auch bei den Kosten blieb man übrigens im groben Plan. Nun wurde bei einem Vor-Ort-Termin Bilanz gezogen.
"Wir sind neun Monate früher als geplant fertig geworden", freute sich Bürgermeister Joachim Förster bei der kleinen Einweihung. Baustart war am 1. Juni 2020, Bauende nun am 15. Dezember. Ursprünglich war hier nur die Erneuerung der sanierungsbedürftigen Kanäle geplant gewesen. Im Laufe der Voruntersuchungen wurde daraus aber eine umfassende Straßen- und Tiefbaumaßnahme.
Erneuert wurden Kanäle sowie Abwasser- und Trinkwasserleitungen. Teilweise wurden Gasleitungen sowie deren Hausanschlüsse ausgetauscht und Glasfaserrohre für das schnelle Internet verlegt. Wie bei einer "Salamischeibchentaktik" kam immer mehr dazu – und man entschied sich schließlich das gesamte Gebiet um Dreikönigstraße, Schillerschule, Kindergarten und Werderstraße zu sanieren: Das Projekt "Ortsmitte III" nahm Gestalt an.
Im Rathaus hatte man von Anfang an darauf Wert gelegt, dass die Kinder einen sicheren Weg zur Schule und zum Kindergarten haben. Denn aufgrund der sogenannten "Elterntaxis" und des damit verbundenen Verkehrsstaus an der Schule entstanden mitunter gefährliche Situationen für andere Schulkinder.
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Nun wurde mit der "Kiss & Go-Area" an der Schillerschule ein Ort geschaffen, an dem Eltern ihre Schulkinder aus dem Auto steigen lassen können, ohne zu parken. Sie können nach dem "Absetzen" ihrer Kinder nun schnell weiterfahren. Bislang scheint das zu funktionieren, denn Beschwerden oder größere Staus an der Stelle sind der Gemeinde nicht bekannt.
Weiterhin saniert wurden Schiller-, Werder-, Kaiser-, Dreikönig- und Hildastraße. In diesen Straßen wurden der Kanal in geschlossener Bauweise – im sogenannten Schlauchlinerverfahren – saniert und eben auch die Leitungen erneuert. Neu ist auch der Straßenbelag, der bei dieser Gelegenheit barrierefrei gestaltet wurde.
Zudem gibt es nun eine geänderte Straßenführung und einen verkehrsberuhigten Bereich rund um Schillerschule und St.-Josef-Kindergarten. Die Verkehrsänderung führt fortan dazu, dass der Verkehr rund um Schule und Kindergarten entlastet beziehungsweise abgeschwächt wird und nur noch aus einer Richtung läuft.
Die Baukosten samt Planungsleistungen belaufen sich auf rund 5,1 Millionen Euro; eine Förderung gibt es in Höhe von etwa 250 Euro je Quadratmeter der bearbeiteten Oberfläche. Geplant hatte die Maßnahme das Büro "Eiling Ingenieure" aus Heidelberg; die Firma Sailer aus Sandhausen führte die Arbeiten aus.
Förster stellte ein Straßenfest im Frühjahr in Aussicht: Dabei will man auch den betroffenen Anwohnern des Sanierungsgebietes Danke sagen. Denn Bauarbeiten bedeuten immer auch Einschränkungen. Das Fest sei aber natürlich für alle Nußlocher gedacht.