Nr. 837 in Deutschland

Wiesloch ist jetzt "Fairtrade-Stadt"

Bei einer Feierstunde wurde die Zertifizierungs-Urkunde übergeben. Eine Überprüfung gibt es in zwei Jahren.

19.05.2023 UPDATE: 19.05.2023 06:00 Uhr 2 Minuten, 23 Sekunden
Wiesloch erfüllt alle Kriterien für den Status einer Fairtrade-Stadt. Im Rathaus nahm Oberbürgermeister Dirk Elkemann die Zertifizierungs-Urkunde entgegen. Foto: Pfeifer

Von Hans-Dieter Siegfried

Wiesloch. Am Schluss gab es im gut besuchten Sitzungssaal des Rathauses anhaltenden Beifall: Wiesloch ist nun "Fairtrade-Stadt", die 837. Stadt in Deutschland und die Nummer 160 in Baden-Württemberg. Die Zertifizierungs-Urkunde wurde vom Fairtrade-Ehrenbotschafter Manfred Holz an Oberbürgermeister Dirk Elkemann überreicht. Unter "Fair Trade" versteht man den Handel mit Produkten der Dritten Welt zu Bedingungen, die auch aus Sicht der Produzenten als fair und angemessen anzusehen sind.

In der Feierstunde begrüßte Elkemann die Gäste, unter ihnen sein Vorgänger Franz Schaidhammer und auch Walldorfs Bürgermeister Matthias Renschler. Die Astorstadt hat die Zertifizierung bereits 2017 erhalten. In Wiesloch gab es 2009 einen Beschluss auf Antrag der SPD-Fraktion, sich ebenfalls zu bewerben, um so nachhaltiges Verhalten zu implementieren. Dies wurde dann 2022 erneuert.

"Was spät aussieht, hat eine Vorgeschichte", so Elkemann, der vor allem auf das Engagement der früheren Umweltbeauftragten der Stadt, Monika Stein, die als Ehrengast gekommen war, verwies. "Ohne sie wären wir heute nicht hier", sagte er anerkennend. Stein habe sich stets für fairen Handel stark gemacht und zahlreiche Aktionen und Projekte initiiert. So beispielsweise die Sache mit den Wasserbüffeln: Zwischen 2003 und 2008 wurden insgesamt 25 Wasserbüffel gekauft und als Nutztiere an Bauern in Laos übergeben.

Stein erinnerte später in einer kleinen Talkrunde auch an einen Weltladen in der Blumenstraße, der dort von 1983 bis 1997 bereits fair gehandelte Produkte angeboten habe, und an zahlreiche Veranstaltungen, bei denen es um Produkte aus ärmeren Ländern gegangen sei.

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Im Leitbild der Stadt sei dies bereits 1999 verankert worden. "Jeder von uns sollte ein Bewusstsein entwickeln, welche Verantwortung wir global haben", sagte Stein. Man müsse weg vom Konsumrausch und darauf achten, woher die Produkte wie Kaffee und auch Fleisch kommen. So habe man auch mal einen kritischen Rundgang durch die Stadt gemacht, um zu überprüfen, woher bestimmte Kleidungsstücke kommen, wie dort die Arbeitsbedingungen seien und was tatsächlich dafür bezahlt werde. Elkemann ergänzte, beim Frühjahr- und Herbstmarkt nehme man sich des Themas an, um die breite Öffentlichkeit zu informieren.

Moderiert wurde der Abend von Imke Fernandez, der Leiterin des Steuerungsausschusses, und Grünen-Politiker Jürgen Kretz, ebenfalls Mitglied in dem Gremium. Beide verwiesen ...

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