Neckarsteinach

Feuer sollte neue Mauer "trocknen" – Feuerwehr musste eingreifen

Unterhalb des Fichtenwalds brannte es am Eichelberg trotz frostigem Wetter, da die Natur "ausgedörrt" ist.

24.11.2025 UPDATE: 24.11.2025 19:50 Uhr 1 Minute, 20 Sekunden
Hinter der frischen Mauer hatten die Anwohner Feuer gemacht. Foto: Feuerwehr

Neckarsteinach. (lesa) Manchmal wird selbst ein erfahrener Feuerwehrmann noch überrascht. Sven Schmitt ist das am Samstag passiert. Als der Stadtbrandinspektor mit seiner Truppe am Eichelberg ankam, traute auch er seinen Augen kaum: Hinter einem Haus in Richtung Waldrand brannte es hinter einer Mauer.

Und zwar absichtlich. So wollten Anwohner nämlich eine frisch gemauerte Mauer trocknen. "Die gut zehn Meter lange Mauer wurde mit Holz befeuert", so Schmitt. "Das habe ich noch nie gesehen."

Zuerst gesehen hatte das Feuer eine Passantin, die am etwas oberhalb gelegenen Philosophenweg unterwegs war. "Sie hat den Flammenschein gesehen und den Notruf gewählt", so Schmitt. Der wiederum schickte die Feuerwehr gegen 17 Uhr los – und erst einmal auf eine Suche.

Der Feuerschein war von der Straße aus nicht sichtbar. Durch einen Nachbarn wurden die Brandbekämpfer dann aber auf das Anwesen aufmerksam. "Für uns sah das erst mal aus wie ein Lagerfeuer", so Schmitt.

Bei näherem Hinsehen entpuppte sich das Feuer aber doch als größer. Den Bewohnern, die indes im Haus waren, gab die Wehr zunächst die Möglichkeit, das Feuer selbst mit dem Gartenschlauch zu löschen. "Da war aber doch mehr", so Schmitt.

Also rückten letztlich 14 Feuerwehrleute dem Brand mit professionellen Mitteln zu Leibe und löschten die Glut, bis von ihr keine Gefahr mehr ausging.

Für die Bewohner hagelte es eine scharfe Ermahnung: "Sie waren erstaunt, aber die Vegetation war trocken und 20 Meter höher ist Fichtenwald", so Schmitt. "Das hätte anders ausgehen können."

Deshalb mahnt die Feuerwehr auch, sich nicht vom Wetter täuschen zu lassen: "Frost bedeutet nicht, dass die Natur sicher vor Flammen ist", so die Wehr. "Der scheinbar feuchte Glanz der Kälte täuscht über eine gefährliche Wahrheit hinweg: Die Vegetation ist ausgedörrt, spröde und hochgradig brandgefährlich."

Ein Funke kann für einen Brand reichen. Wer die Kosten für den Einsatz trägt, muss indes nun das Rathaus entscheiden.

Das Wochenende war nach dem Einsatz am Eichelberg übrigens noch nicht vorbei für die Feuerwehr. Am Sonntagmittag wurde sie zu Odenwaldchemie gerufen, wo die Brandmeldeanlage Alarm geschlagen hatte. Vor Ort bemerkten die Einsatzkräfte einen Wasserrohrbruch und saugten das Wasser auf.

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