Wanderhütte für den Neckarsteig?
Bürgermeister will neuen Anlauf für die Wiederbelebung der Neckarriedkopfhütte nehmen

Die Neckarriedkopfhütte oberhalb der Neckargemünder Weststadt befindet sich im Dornröschenschlaf, aus dem sie Bürgermeister Frank Volk wecken möchte. Foto: Alex
Von Christoph Moll
Neckargemünd. Der Neckarsteig ist "Deutschlands schönster Wanderweg 2018". Das hat bekanntlich unlängst eine Abstimmung ergeben. Diese Auszeichnung nimmt Neckargemünds Bürgermeister Frank Volk zum Anlass, um eine alte Idee wieder aufzugreifen: die Bewirtung der Neckarriedkopfhütte. Diese liegt an der ersten Etappe des Neckarsteigs zwischen Heidelberg und Neckargemünd.
"Ich würde gerne das Eisen wieder aufnehmen, das ich schon vor zwei Jahren angefangen habe zu schmieden", erklärte Volk in der zurückliegenden Sitzung des Gemeinderates. Schon im Bürgermeisterwahlkampf hatte Volk die Wiederbelebung der Hütte oberhalb der Neckargemünder Weststadt am dortigen Funkmast auf der Agenda. Das Vorhaben scheiterte jedoch an den hohen Kosten: Es gab nämlich die Auflage, dass die Hütte ans Wasserleitungsnetz angeschlossen werden muss. "Das würde eine halbe Million Euro kosten", sagte Volk.
Doch nun hat der Bürgermeister nach der Prämierung des Neckarsteigs an die beiden Landräte Stefan Dallinger vom Rhein-Neckar-Kreis und Achim Brötel vom Neckar-Odenwald-Kreis geschrieben, durch deren Landkreise der Neckarsteig führt. Die erfreuliche Antwort: "Man will uns entgegenkommen", verkündete Volk. Die Hütte sei in einem guten Zustand, sodass man diese für "kleines Geld" für eine Bewirtung ertüchtigen könne. Der Einbau von Toiletten und einer Küche würde etwa 50.000 Euro kosten. "Dann würde es endlich eine Hütte am Neckarsteig geben."
Der Gemeinderat bremste den Bürgermeister jedoch ein wenig: "Wir sollten noch einmal ausführlich und im Detail darüber reden, was dort wirklich gemacht werden soll", meinte Jürgen Rehberger (Freie Wähler) als Chef der größten Fraktion im Räterund. Das Vorhaben dürfe nicht nur in den Händen der Verwaltung liegen. Ute Kaltschmidt (CDU) fand die Idee einer Bewirtung "ganz toll": "Das wird bestimmt eine Bereicherung." So sah es auch Lena Seidelmann (Grüne).