Ladenburg hält wieder einmal zusammen
Hilfsbereitschaft für betroffene Familie sehr groß - Aktuell wird eine Wohnung für Mutter und ihre Zwillinge gesucht

Neun Minuten, nachdem ein Blitz in das Dach des Mehrfamilienhauses eingeschlagen war, war die Feuerwehr vor Ort. Da stand das Dachgeschoss bereits in Flammen. Die Wohnung der dreiköpfigen Familie wurde zerstört. Foto: Feuerwehr Ladenburg/Repro: Sturm
Von Axel Sturm
Ladenburg. Für eine junge Mutter und ihre dreijährigen Zwillinge änderte sich das Leben schlagartig vergangene Freitagnacht. Nach dem Dachstuhlbrand in einem Mehrfamilienhaus wegen eines Blitzeinschlags haben sie binnen weniger Stunden alles verloren. Die Wohnung der Familie unter dem Dach brannte aus, Mutter und Kinder konnten sich glücklicherweise unverletzt in Sicherheit bringen. Obwohl die Feuerwehr nur neun Minuten nach dem Blitzschlag am Unglücksort eintraf, stand der Dachstuhl bereits in Flammen.
Bereits einen Tag später rief die Stadtverwaltung zu Spenden auf. Für Geldspenden gibt es generell den Sozialfonds, der allen Ladenburgern hilft, die unverschuldet in Not geraten. In den wenigen Tagen seit des Unglücks seien bereits 405 Euro auf das Konto des Sozialfonds eingegangen, sagte Nicole Hoffmann, Referentin des Bürgermeisters, gestern auf RNZ-Nachfrage.
Herd oder Backofen werden noch gesucht
Doch neben Geld werden auch viele Dinge des täglichen Lebens dringend benötigt. Die Zwillinge haben zum Beispiel all ihr Spielzeug verloren. Die Sachspenden koordiniert Sabine Weil, die in Ladenburg immer wieder durch ihr außerordentlich großes ehrenamtliches Engagement auffällt. "Ich bin begeistert von der Hilfsbereitschaft der Ladenburger.", sagt Weil, "Ladenburg hält wieder einmal zusammen". Weil es derzeit keine Lagermöglichkeiten für die Sachspenden gibt, hat Weil eine Liste angelegt.
Viele Dinge wie Kleidung und Spielsachen wurden schon zugesagt. Was derzeit noch fehlt, seien Küchenutensilien wie ein Herd oder Backofen. Weil sind derzeit aber die Hände gebunden, denn noch sei unklar, ob die Stadt kurzfristig eine Wohnung für die Familie anbieten kann. Auf Anfrage teilte Hoffmann von der Verwaltung mit, dass die Unterbringung der Familie für die Stadt oberste Priorität habe. Es haben bereits Gespräche mit Bürgermeister Stefan Schmutz und der Familie stattgefunden, am Freitag nach dem Brand konnte die Mutter eine städtische Wohnung besichtigen, in die sie zeitnah einziehen könnte. Eine Entscheidung stehe allerdings noch aus, weil eine Alternative geprüft werden soll. "Weitere Wohnungsangebote aus der Bevölkerung sind herzlich willkommen", sagt Hoffmann.
Info: Auch Wohnungsangebote nimmt Sabine Weil entgegen. Wer der Familie eine Unterkunft anbieten kann, meldet sich unter Telefon 06203/12794.