Mühlhausen

Haltestellen werden barrierefrei ausgebaut

Das hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen. Zusätzlich gibt es zwei Querungshilfen in der Speyerer Straße. Das Land gewährt eine Förderung.

23.10.2023 UPDATE: 23.10.2023 06:00 Uhr 2 Minuten, 40 Sekunden
Die Haltestelle „Senat“ Richtung Ortsmitte wird Richtung Westen vor das Betriebsgebäude der Firma Schaa verlagert. Außerdem gibt es eine neue Mittelinsel. Foto: Teufert

Von Timo Teufert

Mühlhausen. In Mühlhausen, Rettigheim und Tairnbach sollen zehn Bushaltestellen barrierefrei ausgebaut werden. Das hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen. Außerdem sollen zwei Querungshilfen in der Speyerer Straße gebaut werden: eine in Höhe der Hausnummer 52 und eine an der Haltestelle "Senat" am Altenheim. "Rechtlich sind wir verpflichtet, die wichtigsten Haltestellen barrierefrei auszubauen", erklärte Bürgermeister Jens Spanberger. 2020 habe man deshalb einen Förderantrag beim Land gestellt und ein Paket geschnürt. Für dieses sei der Förderbescheid nun da, sodass im Frühjahr mit den Bauarbeiten begonnen werden könnte.

So bekommt etwa die Haltestelle "Senat" in Richtung Ortsmitte einen neuen Standort: "Am alten Platz müsste man eine Stützmauer bauen", berichtete Simon Lenz von "Willaredt Ingenieure" in der Sitzung. Weiter westlich, vor dem Gebäude der Firma Schaa, gebe es aber eine Grünfläche: "Und die Firma ermöglicht den Erwerb der Fläche, sodass wir eine Wartehalle aufstellen können", erklärte Lenz.

Die Haltestellen „Malscher Straße“ in Rettigheim werden barrierefrei ausgebaut. Das hat der Gemeinderat beschlossen. Foto: Teufert

Damit dort alle sicher über die relativ breite Speyerer Straße kommen, soll es zudem eine neue Mittelinsel geben. Dadurch werde die Straße verengt, sodass die Tempobegrenzung besser wahrgenommen werde. "Wenn der Bus steht, kann keiner den Bus überholen und ist gezwungen, zu warten", so Lenz. In Höhe der Hausnummer 52 in der Speyerer Straße ist eine weitere Querungshilfe geplant: Dort werden die Gehwege etwas in die Fahrbahn gezogen "Durch die Verengung hoffen wir ebenfalls, dass die Leute langsamer fahren", so Lenz. Zudem seien wartende Fußgänger besser zu sehen.

Die Haltestelle "Speyerer Straße" müsse etwas versetzt werden, um sie barrierefrei umbauen zu können. Durch die Grundstückszufahrten sei das bislang nicht möglich. Im Gegensatz zu den andere Haltepunkten, die neun Meter lang werden, wird es dort eine verkürzte Fläche geben, die nur im hinteren Bereich erhöht ist. "Das ist nicht optimal, aber es reicht aus." Eine Wartehalle ist dort nicht möglich.

Die Busbucht an der Haltestelle "Unterdorf" Richtung Rotenberg bleibe erhalten, jedoch werde der Bordstein erhöht und ein taktiles Leitfeld für Sehbehinderte eingebaut. "Dort haben wir bislang nur ein Rundbord, das reicht einfach nicht aus", so Lenz. Zum Bus sei die Stufe einfach zu hoch. In der Gegenrichtung wird die Haltestelle Richtung Heinrich-Geiler-Straße verlegt, dafür muss eine Grünfläche weichen. Auch in der Schelmenbergstraße muss der Haltepunkt etwas versetzt werden, da sie bislang zwischen zwei Einfahrten liegt.

An der Malscher Straße in Rettigheim wird in beiden Richtungen der Gehsteig erhöht, in Richtung Malsch gibt es eine so große Fläche, dass dort eine Wartehalle hingebaut werden kann, um einen Unterstand und eine Sitzmöglichkeit zu bieten. Die Haltestelle "Siedlung" wird durch ein taktiles Leitfeld ergänzt, einen Sonderbordstein gibt es dort schon. In Tairnbach ist der Platz am Stopp "Industriegebiet" so schmal, dass nur Wartehallen ohne Seitenwände installiert werden müssen.

Insgesamt kostet der Umbau rund 210.000 Euro, davon zahlt 177.000 Euro das Land. "Die Querungsstellen sind nicht förderfähig", so Spanberger. Diese kosten 68.000 Euro. Auch die Haltestelle "Speyerer Straße" ist nicht förderfähig: "Diese gab es noch nicht, als wir den Antrag gestellt haben." Weil aber viele Menschen dort ein- und aussteigen, habe man sich für den Umbau entschieden. Der Eigenanteil der Gemeinde liege insgesamt bei 134.000 Euro.

"Wir wollen überall die gleichen Standards haben und sind deshalb froh über den Ausbau und begrüßen ihn", sagte Hans Becker (CDU). Mit wenig Geld könne man so viel Gutes bewirken, deshalb begrüße seine Fraktion auch ausdrücklich die geplanten Querungshilfen. "Das ist ein guter Vorschlag, den wir uns was kosten lassen, weil es richtig und wichtig ist", sagte Bernhard Drabant (Grüne). Jeder Schritt, den man in diesem Bereich mache, sei ein guter, fand Bruno Sauer (Freie Wähler). "Der Lückenschluss ist sehr gut", sagte Sauer und meinte damit, dass die Haltestellen in Malsch und Rauenberg bereits ausgebaut seien. Zustimmung gab es auch von Holger Schröder (SPD): So könne man den Nahverkehr stärken und attraktiver machen. Die Hochborde an den Haltestellen erhöhten zudem die Sicherheit der Wartenden. "Die Querung am Altenheim ist richtig wichtig", findet Schröder. Er wünschte sich zudem eine Farbgebung der Überwege am Kreisel unter der B 39: "Das würde die Querung sicherer machen", weil doch viele Menschen zu den Einkaufsmärkten laufen würden.

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