Mönchzell reagiert auf Wohnbedarf mit neuem Baugebiet
Planungen für Baugebiet haben begonnen - 1,6 Hektar großes Areal - Erschließungsträger verwirklichte auch Heidelberger Bahnstadt

Von Nicolas Lewe
Meckesheim-Mönchzell. "Aus der Bevölkerung wurde der Wunsch an uns herangetragen, ein neues Baugebiet zu errichten." Mit diesen Worten leitete Bürgermeister Maik Brandt in der jüngsten Gemeinderatssitzung den Tagesordnungspunkt ein, der für die Gemeinde und vor allem den Ortsteil Mönchzell weitreichende Folgen haben wird. Denn: Angrenzend an das bereits bestehende Wohnareal "Hummelberg" soll ein rund 1,6 Hektar großes Neubaugebiet entstehen. Dieses trägt in den Planungsunterlagen schlicht den Namen "Hummelberg II". Aktuell wird die Fläche überwiegend als Ackerland genutzt.
Für die Meckesheimer Bürgervertreter galt es nun, einige wegweisende Entscheidungen zu treffen. Zunächst wurde der Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplans einstimmig gefasst. Brandt war es hierbei wichtig zu betonen, dass man sich noch ganz am Anfang der Planungen befinde. Hauptamtsleiter Uwe Schwarz ergänzte: "Es gibt keine parzellenscharfe Abgrenzung." Mit anderen Worten: Die bisher ausgewiesene Fläche ist vorläufig und kleinere Abänderungen sind durchaus noch möglich.
Der Gemeinderat richtete zu diesem Zweck einen Umlegungsausschuss ein, dessen Aufgabe es sein wird, die Grundstücke nach Lage, Form und Größe zu ordnen, sodass für die bauliche Nutzung zweckmäßig gestaltete Parzellen entstehen. Vorsitzender des Umlegungsausschusses ist Bürgermeister Brandt, des Weiteren gehören diesem acht Gemeinderatsmitglieder aus allen drei Fraktionen - CDU, SPD und MUM - an.
Unterstützt werden sie vom Vermessungssachverständigen Thorsten Schwing sowie dem Bausachverständigen Dietmar Glup. Für Letztere habe sich die Verwaltung aufgrund deren nachweislicher Expertise entschieden, wie Bauamtsleiter Mark Möllenbruck auf Nachfrage von Rose Schuh, Fraktionsvorsitzende der SPD, erklärte. Ortsvorsteher Gunter Dörzbach (CDU) äußerte zudem bei der Auflistung der betroffenen Grundstücke die Bitte, deren Eigentümer zu nennen, um Befangenheiten der Mitglieder des Umlegungsausschusses auszuschließen.
Für die endgültige Umsetzung wird die Verwaltung, gestützt auf ein einstimmiges Votum des Gemeinderats, einen Erschließungsträger beauftragen. "Für uns ist das komplettes Neuland", betonte Hauptamtsleiter Schwarz. Bei drei Bewerbern habe sich die LBBW Immobilien Kommunalentwicklung (KE) aus Stuttgart durchgesetzt, die in der Region keine Unbekannte ist. "Die KE hat zuletzt die Bahnstadt in Heidelberg verwirklicht", wusste Maik Brandt zu berichten. Wenn sie das hinbekommen habe, stehen die Chancen gut, dass auch "Hummelberg II" ein Erfolgsprojekt wird, so der Rathauschef. Die Höhe der Kosten für den Erschließungsträger hänge von der Größe des künftigen Baugebiets ab. Zu rechnen sei aber nach einer ersten Schätzung mit rund 65.000 Euro.
"Welche Macht hat der Erschließungsträger?", wollte Inge Hanselmann, Fraktionsvorsitzende der CDU, wissen. Bürgermeister Brandt und Hauptamtsleiter Uwe Schwarz antworteten unisono: "Der Erschließungsträger macht nichts ohne Ermächtigung des Gemeinderats." Hans-Walter Sonnentag (CDU) betonte, dass es in jedem Fall Sinn mache, einen Erschließungsträger zu beauftragen. "Wir haben nicht die personellen Kapazitäten", gab der stellvertretende Bürgermeister offen zu.
Apropos Offenheit: Für Maik Brandt war es ein Anliegen, dem Gemeinderat in seiner Funktion als Verwaltungschef seinen Dank für das entgegengebrachte Vertrauen in puncto Neubaugebiet auszusprechen. "Wir haben heute Etliches an Zeit wiedergutgemacht."



