Mannheim

Satirischer Jahresrückblick mit Kabarettist Florian Schröder

Am Samstag, 27. Januar, gastiert der Künstler mit "Schluss jetzt!"  im Capitol.

23.01.2024 UPDATE: 23.01.2024 06:00 Uhr 2 Minuten, 14 Sekunden
Florian Schröder. Foto: Frank Eidel
Interview
Interview
Florian Schröder
Kabarettist

Mannheim. Ein Gespräch mit Meike Paul

Herr Schröder, wenn Sie einen Strich unter 2023 ziehen – was überwiegt: positive oder negative Gedanken?

Grundsätzlich die positiven! Genauer die positiven Gedanken im Negativen. Würde ich alles nur positiv sehen, wäre ich blauäugig, sähe ich alles nur negativ, wäre ich ein unerträglicher misanthroper Miesepeter. Beides will kein Mensch sehen – erst recht nicht auf einer Bühne.

Hintergrund

Kartenverlosung

Für Abdelkarim am Samstag, 20. Januar, um 20 Uhr im Capitol in Mannheim verlost die RNZett fünfmal zwei Karten. Wer gewinnen will, schickt bis Freitag, 16 Uhr, eine E-Mail mit dem Betreff "Lachen" 
an

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Kartenverlosung

Für Abdelkarim am Samstag, 20. Januar, um 20 Uhr im Capitol in Mannheim verlost die RNZett fünfmal zwei Karten. Wer gewinnen will, schickt bis Freitag, 16 Uhr, eine E-Mail mit dem Betreff "Lachen" 
an zett@rnz.de. Bitte Name, 
Anschrift und Telefonnummer angeben.

(Weitere Hinweise zu Teilnahme-
bedingungen und zum Datenschutz finden Sie online auf www.rnz.de/datenschutzhinweise-gewinnspiele)

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Was war ihr absolutes Highlight?

Hausdurchsuchungen bei der Letzten Generation. Am Anfang dachte ich: Was suchen die Behörden denn bitte bei denen? Asphalt, um die Schlaglöcher zu stopfen, die beim Rausschneiden der Autobahnteile entstanden ist? Nein, die Generalstaatsanwaltschaft München stellte fest: die Letzte Generation sei eine kriminelle Vereinigung. Das passt zu einem Bundesland, in dem der Ministerpräsident ja auch gerne das tut, wovon er glaubt, dass die Menschen in seinem Bundesland das, was er will, auch wollen sollten, damit sie wissen, wie gut sie es haben.

Und welche Nachricht hätten Sie nicht gebraucht?

Alles, was rund um den 7. Oktober passiert ist.

Sie sprechen über Themen, die manche Menschen sicher gerne ausblenden würden. Betrachten Sie dies als Ihre gesellschaftliche Aufgabe?

Durchaus, ja. Ich habe den Luxus, mit meiner komödiantischen Taschenlampe auch die Ecken auszuleuchten, in die sich keiner zu schauen traut. Nur sehen sie in dem Licht, das ich dabei habe, etwas andres aus, weil mein Winkel ein anderer ist – ein schrägerer vielleicht als der konventionelle.

Was macht Ihnen am meisten Spaß? Den Finger in die Wunde zu legen?

Provokation und Irritation machen natürlich sehr viel Freude. Es gibt aber auch das Alberne, das ich sehr liebe. Zum Beispiel kann das Publikum jeden Abend Karten ausfüllen, die ich anschließend vorlese. Das macht jeden Abend neu, anders und sehr individuell.

Haben Sie ein Herz, für Klima-Kleber?

Ich hatte ein Herz für Klimakleber, jetzt habe ich ein Herz für Traktoren. Ich habe gelernt, dass ich mein Fähnchen immer nach dem Wind hänge und jetzt sind eben die Bauern dran.

Gibt es Tage, an denen Sie lieber einen 5-7 Büro-Job hätten?

Nein, die gibt es tatsächlich nicht. Das wäre nicht meine Welt und nicht das, was mich erfüllen würde.

Sind Sie manchmal ob der Themen, die Sie bearbeiten, müde?

Das kommt sehr selten vor – eigentlich nur, wenn ein Thema hochkocht, das sehr trocken ist oder bei dem ich bei Null anfangen muss. Oft zeigt sich aber: Die Mühe lohnt sich und am Schluss wird das schöne Strecken, weil ich mich in der Auseinandersetzung mit dem Thema auch noch einmal neu erfinden konnte, belohnt.

Wie oft schreiben Sie bestehende Programme um? Tagesaktuell müssen Sie ja sein und es passiert so viel.

In der Regel schreibe ich ein – bis zweimal pro Woche um, manchmal auch öfter. Das kommt ganz auf die Themenlage an. Und ehrlich gesagt: Das macht mir Spaß, auch wenn es anstrengend ist. Am Ende des Tages muss ich mir ja auch den ganzen Abend zuhören. Und wenn ich mir selbst jeden Abend dasselbe erzähle, schlafe ich irgendwann ein.

Wie motivieren Sie sich, nach vorne zu blicken?

Da muss ich mich gar nicht motivieren. Das tun die Forderungen des Tages für mich, wie Goethe einmal sagte. Das bedeutet: Die Welt dreht sich weiter, wirft Stoff für mich ab und schon drehe ich die nächste Runde.

Ist es das Jahr 2023 überhaupt wert, noch einmal darüber zu sprechen?

Oh ja, und seit ich auf Tour bin, kann ich sagen: Es macht sehr viel Spaß.

Info: Heidelberg, 27. Januar, 20 Uhr, Capitol Mannheim. Tickets verfügbar unter: https://www.florian-schroeder.com/tickets-termine/

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