Leimener Ersatz-Schulhof

3,3 von 5 Sternen für den "Kinderkäfig"

Google-Maps wies Leimens Ersatz-Schulhof als "Spielplatz" aus. Nach einer RNZ-Anfrage ist der Eintrag aber verschwunden.

25.06.2024 UPDATE: 25.06.2024 04:00 Uhr 1 Minute, 40 Sekunden
Mit einem Fähnchen markiert und mit Bewertungen versehen: So war der „Kinderkäfig“ im Online-Kartendienst zu finden. Screenshot: RNZ

Leimen. (lesa) Erst mit Hoffnungen verknüpfte Zwischenlösung, dann Zankapfel und in der Zwischenzeit Gespött: Die trostlose und von Bauzäunen begrenzte Fläche vor dem Lokal "Suvi" in der Rathausstraße hat in den zurückliegenden Monaten eine bemerkenswerte Entwicklung hingelegt.

Und zwar nicht nur, weil dort, wo einst Autos parkten, seit diesem Schuljahr Kinder spielen, deren Schulhof den Abrissarbeiten auf dem "Treffpunkt Leimen"-Areal zum Opfer fiel. Sondern auch, weil die Hassliebe der Leimener zu dem gehegeartigen Bau sich in einem Ausdruck Bahn brach: "Kinderkäfig" wird das Gebilde seit einiger Zeit genannt.

Und unter diesem Namen konnte es nun auch weit über die Region bekannt werden. Denn jüngst tauchte eine entsprechende Standortmarkierung im Online-Kartendienst "Google Maps" auf.

Neben der Markierung auf der Karte des Leimener Zentrums dort zu sehen: ein Foto des Asphalts samt der "Dinofüßchen", die die Stadt auf Forderung der Elternschaft der Turmschule auf dem Weg vom Schulgebäude zum Übergangsschulhof auf den Boden gemalt hatte. Bekanntlich sind gerade die Eltern nicht die größten Freunde der Übergangslösung für die Dauer, bis das Großprojekt "Treffpunkt Leimen" realisiert ist.

Sie prangern auch immer wieder die Defizite der Schulhofsituation an. Und so ist es fast zynisch, dass Google Maps den "Kinderkäfig" als "Spielplatz" ausweist, zudem "rund um die Uhr geöffnet". Eher den Eltern aus den Herzen sprechen dürften dagegen die Bewertungen, die der "Kinderkäfig" von Nutzern erhalten hatte. Einen Schnitt von 3,3 von fünf Sternen listet Google – nicht allzu gut.

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Aber wie kommt der "Kinderkäfig" zum weltweit genutzten Kartendienst des US-Unternehmens Google, und seit wann ist das Areal so zu finden? Und vor allem: Wer hat das geprüft und offenbar genehmigt? Eine entsprechende Anfrage bei Google Deutschland bringt wenig Erhellendes. Man könne Anfragen "zu Einzelfällen" nicht beantworten, teilt eine Sprecherin mit.

Aber zumindest allgemein schreibt sie: "Wir können Ihnen aber folgende Informationen im Namen von Google teilen: Google ist bemüht, Google Maps so aktuell wie möglich zu halten und Nutzerinnen und Nutzern korrekte Informationen anzuzeigen." Die Daten derweil stammten "aus einer Vielzahl von Quellen, darunter kommerzielle Datenunternehmen, öffentlich zugängliche Quellen und in einigen Fällen von Partnern wie lokalen Verwaltungen".

Welche es im Leimener Fall waren? Das muss offen bleiben. Aber eines sagt die Google-Sprecherin noch: "Google ist bemüht, Google Maps so aktuell wie möglich zu halten und Nutzerinnen und Nutzern korrekte Informationen anzuzeigen."

Ein Fingerzeig? Jedenfalls hat Google doch auf den Einzelfall reagiert. Zwar nicht, was die RNZ-Anfrage angeht. Dafür aber im Hinblick auf den "Kinderkäfig", dessen Markierung auf einmal verschwunden war. Mitsamt der durchaus lustigen Rezensionen übrigens, in denen Nutzer etwa über den Mangel an Spielgeräten auf der kahlen Fläche spotteten.

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