Landfrauenküche aus der Region

Fenchel mit Parmesankruste ist ein Gedicht der Saison

Wir stellen hier Rezepte der Landfrauen aus der Region Wiesloch vor.

03.01.2022 UPDATE: 10.02.2022 20:39 Uhr 41 Minuten, 41 Sekunden
Lässt sich auch gut vorbereiten: Gratinierter Fenchel mit Parmesankruste, dazu marinierte Rote Beete und Reis. Foto: Wieser

Von Lisa Wieser

Wiesloch. Der Wieslocher Bildhauer und Steinmetz Daniel Wolf ist mit seinen künstlerischen Arbeiten weit über die Metropolregion vertreten. Eines seiner Werke ist der große weiße Engel auf dem Friedhof in Wiesloch. Wolf ist ein Künstler und Ästhet nicht nur im Atelier, sondern auch in der Küche. Für die RNZ-Serie "Leserrezepte aus der Region" hat er zusammen mit seiner Partnerin Gabriele Zuber Fenchel mit Parmesankruste und marinierter Roter Beete aufgetischt.

Gabriele Zuber und Daniel Wolf haben sich etwas Raffiniertes ausgedacht. Foto: Wieser

Weil beide berufstätig sind, kochen sie zumindest während der Woche schnelle Gerichte. Dabei ist ihnen aber eines wichtig: "Es kann einfach sein, aber immer aus saisonalen Produkten", sagen sie. Für die RNZ-Serie haben sich die beiden etwas Raffiniertes überlegt: Fenchel mit Parmesankruste und marinierter Roter Beete ist ein Gedicht und lässt sich gut vorbereiten. Nur wenn man frische Rote Beete verwendet, braucht es mehr Zeit und Handschuhe. Gabriele Zuber hat die marinierte Rote Beete gemacht und Daniel Wolf den gratinierten Fenchel mit Parmesankruste. Als Beilage gab es Reis.

Wenn die beiden nicht arbeiten oder sich in der Küche austoben, unternehmen sie gerne Abenteuerreisen. Wolf und Zuber lieben warme Länder und spontane Ereignisse und Begegnungen. So erzählt Gabriele Zuber, wie sie vor Kurzem von einer unbekannten Frau in der Hauptstraße angesprochen wurde. "Sie kam aus Portugal, war zum ersten Mal in Wiesloch", erinnert sich Zuber an die Begegnung. Die Frau suchte eine Adresse und Zuber begleitete sie ein Stück dort hin. "Aus dieser unerwarteten Situation entstand ein sehr nettes Gespräch", berichtet Zuber. "Wir unterhielten uns über das Land, tauschten Erinnerungen aus und plötzlich ließ eine mediterrane Stimmung diesen kalten, düsteren Januartag leuchten."

Daniel Wolf vermisst seit dem Maskentragen das Lachen und die Mimik von Menschen, Leichtigkeit und die Spontanität, unerschrocken aufeinander zuzugehen. "Man ist halt schon eingeschränkt", sagt er." Aber Gott sei Dank gibt es noch die Augen, in die man schauen kann."

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Marinierte Rote Beete

für 4 Personen

1 Teelöffel Salz

1 Teelöffel Zucker

1 Teelöffel Honig

2 Teelöffel Preiselbeeren

3 Teelöffel Johannisbeergelee

2 Esslöffel Himbeeressig

200 Milliliter Orangensaft

200 Milliliter Apfelsaft

200 Milliliter Rotwein

3-4 Knollen Rote Beete (geht auch mit fertig Gekochten)

8-10 Feigen

2 Zwiebeln

Salz, Zucker, Honig, Preiselbeeren, Johannisbeergelee, Essig und die Säfte in einem Topf verrühren, etwas aufkochen lassen und den Rotwein dazugeben. Rote Beete in dünne Scheiben schneiden, dabei den Saft auffangen. Feigen in kleine Stücke teilen und die Zwiebeln in feine Ringe schneiden. Alles in den Topf zur Marinade geben und circa eine Stunde mit geschlossenem Deckel bei kleiner Flamme köcheln lassen.

Gratinierter Fenchel mit Parmesankruste

2 Fenchelknollen

1 Zwiebel

1-2 Knoblauchzehen

120 Gramm frischer Parmesankäse

Olivenöl

150 Milliliter Wasser

etwas Salz

einige Butterflocken

Fenchelknollen waschen, halbieren, den inneren Strunk entfernen und in feine Ringe schneiden. Zwiebel klein würfeln, Knoblauch fein hacken und beides in Olivenöl anschwitzen. Danach eine halbe Tasse Wasser, eine Prise Salz und den Fenchel hinzugeben, und bei geschlossenem Deckel etwa zehn Minuten dünsten. Im Backofen bei Oberhitze auf 250 Grad vorheizen. In der Zwischenzeit Parmesan reiben, eine Auflaufform mit Butter ausstreichen, Fenchel darin verteilen, mit Butterflöckchen belegen und geriebenen Parmesan darüberstreuen. Etwa zehn Minuten im Backofen auf oberster Schiene offen gratinieren lassen, bis der Käse eine goldbraune Farbe angenommen hat.

Update: Donnerstag, 10. März 2022, 20.39 Uhr


Langosch schmecken einfach toll

Von Lisa Wieser

Tairnbach. Mit ihren über 80 Jahren hat Gisela Uhrich jüngst zum ersten Mal einen Partydienst zum Familienfest kommen lassen. Bis dahin hatte sie jedes Fest selbst organisiert, hatte gekocht und gebacken, die Festtafel dekoriert – und das für nicht weniger als 20 Personen. Räume wurden ausgeräumt, Stühle und Tische aufgebaut, gut gegessen und danach immer gefeiert.

Bis heute kommen die Kinder und Enkelkinder zu ihr, manchmal fast täglich, fast immer zum Essen – oder zum Reparieren, wenn etwas ansteht. Und fragen dabei fast jedes Mal, ob sie das "in ihrem Alter mit dem vielen Kochen und Backen noch machen muss".

Ist lecker und reichen für gestandene Erwachsene: ungarische Langosch-Fladen. Sie können deftig mit Speck und Zwiebeln oder süß, etwa mit Apfelmus, zubereitet werden.

"Das ist doch mein Bier", antwortet sie dann, "ich koche und backe nun mal gerne und das mache ich auch weiter so". Die gebürtige Niedersachsenerin kam mit sechs Jahren nach Horrenberg, hat dort 1959 ihren Mann Roland geheiratet und lebt seitdem in Tairnbach. Drei Kinder und Pflegekinder hat Gisela Uhrich großgezogen, das Haus und den Garten bewirtschaftet, und gestrickt, "einen ganzen LKW voll".

Bis heute macht sie jeden Morgen ihre Gymnastik, "man muss beweglich bleiben und darf nicht steif werden". Deshalb "raus aus dem Bett, Kaffeemaschine an, Brot in den Toaster und los geht’s". In Tairnbach fühlt sie sich wohl, sagt, "dass es gar nicht stimmt, dass die Leute dort stur sind. Wenn man nur Zuhause rumhockt und nicht am Gemeinschaftsleben teilnimmt, ist man selber schuld".

Gisela Uhrich aus Tairnbach. Fotos: Lisa Wieser

Das Original-Rezept für Langosch, das sie hier vorstellt, hat sie von ihrer ungarischen Freundin Jutta, die in Süddeutschland wohnt und mit der sie täglich telefoniert. Ein wenig stolz ist Jutta schon, dass es jetzt in der RNZ-Serie erscheint. Langosch schmecken einfach toll. Für Genussesser jedoch ein Tipp: Ein Langosch-Fladen reicht auch für gestandene Erwachsene. Und wer es lieber süß mag, lässt Knoblauch, Zwiebeln und Speck einfach weg, teilt den fertigen Fladen und streicht Apfelmus oder etwas anderes darüber.

Langosch mit gebratenem Speck und Zwiebeln (Für 4 Personen)

Zutaten:

  • 1 Kilo Mehl
  • 1 Becher Kefir
  • 2 Eier
  • 50 Gramm Hefe
  • 20 Milliliter Milch
  • 1 Teelöffel Salz
  • Etwas Zucker
  • Sonnenblumenöl zum Frittieren
  • 2 Zwiebeln
  • 100 Gramm Speckwürfel
  • 1 Becher Schmand oder saure Sahne
  • 1-2 Knoblauchzehen
  • Eine Tasse Wasser

Zubereitung:

Am Abend zuvor Hefe in lauwarmer Milch mit dem Zucker auflösen, mit Mehl, Eiern, Kefir und Salz zu einem glatten Teig verkneten. Über Nacht zugedeckt in den Kühlschrank stellen. Am nächsten Tag aus faustgroßen Teigstücken Fladen ziehen und diese noch einmal abgedeckt gehen lassen. Zwiebeln schälen, klein schneiden, in einer Pfanne andünsten und warm stellen, die Speckwürfel anbraten und warmhalten. Knoblauchzehe hacken, in eine kleine Tasse drücken und mit etwas Wasser auffüllen. Fladen in einer Pfanne mit hohem Rand in reichlich heißem Öl von beiden Seiten langsam ausbacken, dabei immer wenden. Wenn sie knusprig braun sind, herausnehmen und auf ein Küchenkrepp legen. Langosch-Fladen mit Knoblauchwasser einpinseln, mit Schmand bestreichen und mit Zwiebeln und Speckwürfeln bestreuen. Tipp: Werden die Fladen nur mit Knoblauchwasser eingepinselt, bekommen sie den Knoblauchgeschmack, ohne dass man selbst danach riecht.

Update: Mittwoch, 2. März 2022, 19 Uhr


Hört sich ungewöhnlich an, ist aber lecker: Der Reis-Hackfleisch-Sauerkraut-Auflauf kommt bei Familie Scherb regelmäßig auf den Tisch. Fotos: Lisa Wieser

"Ein Familientraditionsessen"

Von Lisa Wieser

Der Wieslocher Hobbykoch Hans Scherb war der erste, der sich nach dem Aufruf für die neue Serie der RNZ mit einem Rezept gemeldet hat. Nach der erfolgreichen Landfrauen-Serie sind jetzt nämlich Sie, liebe Leserinnen und Leser, an der Reihe und haben die Möglichkeit, eines Ihrer Lieblings-Rezepte vorzustellen.

Viele sind dem Aufruf gefolgt. Ob raffinierter Auflauf, mediterranes Fenchelgratin mit Roter Beete, ungarische Küchentradition, ein auf der Zunge zergehendes Dessert, ein Pasta-Gericht, erfunden 1953 von dem bekannten Koch Clemens Wilmenrod, oder Frühlingsmuntermacher: In der RNZ-Serie werden tolle, abwechslungsreiche Rezepte vorgestellt.

Hobbykoch Hans Scherb aus Wiesloch.

Den Anfang macht Hans Scherb aus Wiesloch. Er hat für den RNZ-Besuch alles vorbereitet, nur noch ein paar Minuten dauert es, bis der Auflauf so weit ist. Enkel Niklas ist schon da, mitten in der Abi-Vorbereitung am Gymnasium in Wiesloch, und freut sich auf das Mittagessen bei den Großeltern. So lange der Auflauf noch im Ofen ist, unterhalten wir uns spontan über die Nuancen in den Anreden "Du" und "Sie".

Einig sind sich bei der Vorfreude auf das leckere Gericht alle. Hans Scherb bietet "ein Familientraditionsessen". Er hat schon immer gerne gekocht, 20 Jahre hat er in einer Herrenkochgruppe in der Küche der Schillerschule unter der Leitung der Hauswirtschaftsmeisterin Frau Schübel und deren Mann einmal monatlich gekocht: "Eine tolle Sache war das."

Seit 2002 ist er Ältestenrat der evangelischen Kirchengemeinde in Wiesloch, seit 2004 organisiert er das große Essen beim Erntedankfest. "Für bis zu 170 Personen haben wir gekocht, das Essen ging nie aus, nur das Besteck. Wenn der Gottesdienst fertig war, war punktgenau auch das Essen fertig und alle strömten ins Gemeindehaus. Ohne die vielen Helfer wäre so etwas nie möglich gewesen." Der Reis-Hackfleisch-Sauerkraut-Auflauf hört sich im ersten Moment etwas ungewöhnlich an, doch die Kombination ist klasse.

Reis-Hackfleisch-Sauerkraut-Auflauf (Für 4 Personen)

Zutaten:

  • 500 Gramm Reis
  • 500 Gramm Rinderhack
  • 500 Gramm Sauerkraut
  • 2-4 Zwiebeln
  • 2 scharfe Würstchen (Cabanossis, Pfefferbeißer oder Paprika-Würstchen)
  • Salz und Pfeffer
  • Paprikagewürz
  • Würfel oder Pulver von Gemüsebrühe
  • etwas Milch
  • 1 Becher saure Sahne oder Schmand

Zubereitung:

Zwiebeln schälen und klein schneiden. Reis mit einer geschnittenen Zwiebel, Brühwürfel oder Salz bissfest kochen und ausdampfen lassen. Hackfleisch mit den restlichen Zwiebeln vermischen, mit Salz, Pfeffer und Paprika kräftig würzen und gut anbraten. Würstchen klein schneiden. Reis mit dem gebratenen Hackfleisch vermischen. Eine feuerfeste Auflaufform mit Deckel ausfetten und schichtweise mit dem Reis-Hackfleisch-Gemisch, Sauerkraut und den geschnittenen Würstchen füllen. Die oberste Schicht ist Sauerkraut. Die Auflaufform mit Deckel im Backofen bei mittlerer Hitze (170 Grad) zirka 45 Minuten backen. Zum Schluss die Sahne mit etwas Salz und Pfeffer würzen, mit Milch etwas flüssiger machen und über die oberste Schicht streichen. Ohne Deckel überbacken, bis die Sahne Farbe annimmt und eine leichte Kruste bildet.

Hans Scherbs Tipp: Durch die Menge des Sauerkrauts kann man die Geschmacksrichtung bestimmen. Wer keine Würstchen mag, kann dafür mehr Hackfleisch nehmen. Und: Der fertige Auflauf lässt sich (ohne Schmand) problemlos einfrieren. Guten Appetit!

Update: Dienstag, 1. März 2022, 19 Uhr


Ein Rezept aus ihrer alten Heimat Bayern hat Evelyne Sauer für die RNZ-Serie vorbereitet: Krustenbraten vom Wammerl, also Schweinebauch. Foto: Lisa Wieser

Karottenbutter und Wieslocher Dinkel-Kräuterbrötchen

Von Lisa Wieser

Region Wiesloch. Evelyne Sauer aus München hat es vor "ziemlich langer Zeit" von Bayern nach Dielheim verschlagen. Der Grund? "Die Liebe war es!" Obwohl sie in all den Jahren badische Wörter angenommen hat, ist ihr Dialekt aus dem Bayerischen unverkennbar.

Evelyne Sauer liebt eine gute Küche und seit sie in Dielheim lebt, sind sie und ihr Mann durch den großen Garten zu Selbstversorgern geworden. Früher, erinnert sie sich, haben sie sogar ein Schweinchen im Hof gehalten. Heute sind es nur noch Hühner: Die frischen Eier werden gleich in der Familie aufgeteilt. Sie kocht gerne für größere Familienrunden, auch beim Seniorenkochen der katholischen Kirche in Dielheim ist sie dabei.

Evelyne Sauer aus Dielheim. Foto: L.Wieser

Bei den Landfrauen ist sie ebenfalls schon lange aktiv, viele Treffen und Veranstaltungen müssen aber auch dort pandemiebedingt abgesagt werden. Evelyne Sauer vermisst die Kontakte, das Engagement und auch den Rhythmus, den ein soziales Leben mit sich bringt. Was denkt sie über Corona? "Es wird uns noch lange beschäftigen", sagt sie. "Jeder muss deshalb für sich selbst entscheiden, was im gemeinsamen Leben gut ist, was nicht, und danach leben".

Sie macht sich viele Gedanken um ihre Kinder und Ketel (Enkel), und möchte, dass es allen gut geht. Täglich ist sie im Haus und Hof aktiv, liest vor allem in den Wintermonaten gerne und achtet auf die Gesundheit, von der sie "begünstigt" ist. Regelmäßiges Yoga gehört ebenso dazu wie Radfahren oder Spaziergänge. Für die RNZ Serie hat sie ein Rezept aus Bayern genommen: Krustenbraten vom Wammerl. Schon im Hof vor dem Haus riecht es nach heimeligem Bratenduft, der aus dem offenen Küchenfenster zieht. Der Braten, zu dem sie Krautsalat und Semmelknödel reicht, schmeckt tatsächlich wie ein Gedicht und ist ein wahrer Seelenwärmer. Ein Viertele Wein gehört zum Essen dazu, vor allem, wenn er aus dem hauseigenen Anbau kommt.

Krustenbraten vom Wammerl

für 4 bis 6 Personen

Zutaten:

  • 500 Gramm Kalbsknochen, ersatzweise Schweineknochen
  • 1,5 - 2 Kilo Wammerl (Schweinebauch oder Schweinefleisch mit Kruste, vom Metzger entbeinen lassen)
  • 2 Esslöffel Öl
  • Salz
  • 700 Milliliter Gemüsebrühe
  • 300 Gramm Schalotten
  • 2 Karotten
  • 200 Gramm Sellerie
  • 1 Teelöffel Puderzucker
  • 125 Milliliter Malzbier
  • 1 Teelöffel Tomatenmark
  • 2 Scheiben frischer Ingwer
  • 1 Knoblauchzehe
  • 2 Lorbeerblätter
  • ½ Teelöffel Kümmel
  • ½ Teelöffel Majoran
  • Schwarzer Pfeffer

Zubereitung: Backofen auf 200 Grad vorheizen. Knochen waschen, hacken, auf dem Backblech verteilen und etwa eine Stunde rundherum anrösten. Aus dem Ofen nehmen, auf Küchenkrepp abtropfen lassen und die Hitze auf 150 Grad reduzieren.

Das Fleisch salzen, Öl in einem Bräter erhitzen und das Wammerl bei mittlerer Hitze anbraten. Mit Gemüsebrühe ablöschen, das Wammerl mit der Schwartenseite nach unten drehen, die gerösteten Knochen dazulegen und etwa eine Stunde ohne Deckel im Backofen braten.

Gemüse waschen und klein schneiden. Nach einer Stunde den Braten aus dem Ofen nehmen, das Fleisch auf ein Brett legen und in die Schwarte Streifen im Abstand von 1,5 cm einschneiden. Die Brühe abgießen und aufbewahren.

Den Bräter auf dem Herd bei mittlerer Temperatur erhitzen, Puderzucker einstäuben, karamellisieren lassen und mit Malzbier ablöschen. Tomatenmark dazugeben, alles verrühren und sämig einkochen lassen.

Danach das kleingeschnittene Gemüse dazugeben und mit der Brühe ablöschen.

Das Fleisch mit der Schwarte nach oben auf das Gemüsebett legen, Bräter mit dem Deckel verschließen und zirka 1,5 bis 2 Stunden schmoren lassen.

20 Minuten vor dem Ende der Schmorzeit gehackten Knoblauch, Ingwer, Lorbeerblätter, Kümmel und Majoran dazugeben. Für eine richtig satte Kruste kann man bei Bedarf zum Schluss noch die Ober- oder Grillstufe einschalten.

Den fertigen Braten in Scheiben schneiden und warmhalten. Das Lorbeerblatt herausnehmen und den Bratensaft mit Salz und Pfeffer würzen. Die Soße entweder mit dem Gemüse oder püriert zum Fleisch servieren.

Evelyne Sauer reicht gerne Semmelknödel und Krautsalat dazu.

Update: Montag, 31. Januar 2022, 19.26 Uhr


Ursula Trentinaglia vom Landfrauenverein Mühlhausen stellt Karottenbutter und Wieslocher Dinkel-Kräuterbrötchen vor. Foto: Lisa Wieser

Karottenbutter und Wieslocher Dinkel-Kräuterbrötchen

Von Lisa Wieser

Region Wiesloch. Ursula Trentinaglia ist in der Burg Rotenberg aufgewachsen und gehört zu den Gründungsmitgliederfrauen des Landfrauen-Ortsvereins Mühlhausen. Viele Jahre kochte ihre Mutter auf der Burg als Herbergsmutter für Jugendliche. Sie kann sich gut daran erinnern, dass es dort einen großen Kräutergarten gab. Für Ursula Trentinaglia lag es deshalb nahe, selbst eine Ausbildung als hauswirtschaftliche Betriebsleiterin zu machen, der sich später eine Weiterbildung zur "Zertifizierten Kursleiterin und Beraterin" anschloss.

Ursula Trentinaglia. Foto: L.Wieser

Seit vielen Jahren ist sie Referentin beim Landfrauenverband und hält in den Ortsvereinen Vorträge und Workshops zu verschiedenen Themen, unter anderem zu Gesundheit, Ernährung und kulinarischen Reisen. Sie ist Botschafterin für Agrarprodukte, mit Verkostungsaktionen im Lebensmitteleinzelhandel und bei Messen unterwegs und berät Verbraucher über Lebensmittel aus Baden-Württemberg und der Region.

In ihrer Freizeit sammelt Ursula Trentinaglia alte Kochbücher. Das älteste ist von 1900. "Es ist unglaublich interessant, welche Gerichte es früher gab und mit welchen Zutaten – oft mit sehr viel Eiern und Zucker – gekocht und gebacken wurde", sagt sie. Sie geht gerne in die Natur und ist täglich in ihrem großen Garten mit mediterranen Kräutern unterhalb der Burg.

Karottenbutter und Wieslocher Dinkel-Kräuterbrötchen (für 4 Personen) 

Zutaten Karottenbutter:

  • 250 Gramm Butter
  • Kräutersalz und schwarzer Pfeffer
  • 1 Teelöffel Gemüsebrühepulver
  • 1 Bio-Zitrone
  • 80 Gramm Frühlingszwiebeln, frischer Schnittlauch, Basilikum oder frischer Dill
  • 300 Gramm Karotten
  • 100 Gramm Tomatenmark aus dem Glas (Naturkostladen)

Zubereitung: Butter weich rühren und mit Kräutersalz abschmecken. Bio-Zitrone waschen und die Schale mit einer Reibe abreiben. Karotten sehr fein reiben, den Saft mit der Hand auspressen und in einem Glas sammeln. Frühlingszwiebeln, Schnittlauch und die anderen frischen Kräuter waschen, verlesen, ein paar Stängel oder Blätter zur Seite stellen und den Rest klein schneiden. Kräuter, Karotten, Tomatenmark und Zitronenschale mit der weichen Butter vermischen und mit Gemüsebrühepulver, Salz und Pfeffer würzen. Mit frischen Kräutern dekorieren. Nicht vergessen, den frischen Karottensaft zu trinken. Die Karottenbutter kann eingefroren werden oder hält kühl zwei Tage. 

Zutaten Dinkel-Kräuterbrötchen:

  • 500 Gramm selbst gemahlenes Dinkelkorn oder 500 Gramm Dinkelmehl Typ 630
  • 20 Gramm Hefe
  • ½ Teelöffel Honig
  • 350 Milliliter lauwarmes Wasser
  • 1-2 Esslöffel Apfelessig
  • 140 Gramm Magerquark
  • 2 Teelöffel Salz
  • 60 Gramm Kürbiskerne
  • 60 Gramm Sonnenblumenkerne
  • 60 Gramm Garten- oder Wildkräuter

Zubereitung:

Hefe in Honig auflösen, Kürbis- und Sonnenblumenkerne fein hacken. Wildkräuter waschen und klein schneiden. Mehl mit lauwarmem Wasser, der aufgelösten Hefe, Apfelessig und Quark vermischen. Gut verkneten, Nüsse und Wildkräuter unterheben, alles gut durchkneten und den Teig 15 Minuten ruhen lassen. Teig noch einmal kurz durchkneten und mit zwei Esslöffeln Brötchen formen und auf das Backblech legen. Das Backblech in den kalten Ofen schieben, Backofen auf 200 Grad erhitzen und etwa 30 Minuten backen.

Update: Sonntag, 30. Januar 2022, 19.28 Uhr


Kräftige Suppe mit Kartoffeln und Spätzle

„Omas Verheiratete“, im Schwäbischen auch als „Gaisburger Marsch“ bekannt, kann Claudia Wolf von den Mühlhausener Landfrauen nur empfehlen. Foto: Lisa Wieser

Region Wiesloch. Claudia Wolf aus Tairnbach arbeitete als Zahnarzthelferin in einer Praxis in Heidelberg, ist Gründungsmitglied des Landfrauen-Ortsvereins Mühlhausen und dort für die Kasse zuständig. Sie lebt mit ihrem Mann in einem Mehrgenerationenhaus mit Kindern und vielen Enkelkindern.

Ob Schneckennudeln, handgemachte Spätzle, Eintöpfe oder Sonstiges, in ihrer großen Küche bereitet sie jedes Mal eine "Riesenmenge" zu. Zum Familienleben gehört ein regelmäßiges gemeinsames Essen dazu, auf das sich immer alle freuen – vor allem, wenn es Omas "Verheiratete" gibt.

Claudia Wolf aus Tairnbach. Foto: Lisa Wieser

Mit ihrem Mann fährt sie leidenschaftlich gerne Fahrrad, im Jahr können schnell über 7000 Kilometer zusammenkommen. Vor einiger Zeit haben sich die beiden E-Bikes gekauft und sind, elektrisch verstärkt, sogar nach Budapest und Venedig gefahren. Gerne erinnern sie sich daran, wie sie sämtliche Flüsse in Deutschland in ihrer ganzen Länge abgefahren sind. Trotz der Reisen liebt Claudia Wolf das Landleben und möchte nie in die Stadt ziehen.

Omas Verheiratete

für 4 Personen

Zutaten:

  • 3 Liter kräftige Bio-Rinderbrühe
  • 1 Bund Petersilie
  • 4 Karotten
  • 1 Scheibe Sellerie
  • 1 Stange Lauch
  • 1 Kilo Kartoffeln
  • Gemüsebrühe zum Garen der Kartoffeln
  • 250 Gramm Dörrfleisch (für vegetarisches Gericht einfach weglassen)
  • Salz und Pfeffer
  • Muskatnuss
  • 2 große Zwiebeln
  • Butterschmalz

Zutaten Spätzleteig:

  • 500 Gramm Dinkelmehl Typ 630
  • 5 große Eier
  • Salz
  • 200 Milliliter Mineralwasser

Zubereitung:

Kartoffeln schälen und in Würfel schneiden. Aus den Zutaten für die Spätzle einen glatten Teig rühren und ruhen lassen. Karotten waschen, schälen und klein schneiden. Sellerie schälen und klein schneiden. Petersilie waschen und grobe Stängel abschneiden. Lauch putzen und in Ringe schneiden. Dörrfleisch abwaschen, mit dem Gemüse in die Rinderbrühe geben und zirka 20 Minuten köcheln lassen. Kartoffelwürfel in der separaten Gemüsebrühe garkochen. In einem großen Topf Wasser zum Kochen bringen und Spätzleteig entweder über ein Brett schaben oder über einen Spätzledrücker in das kochende Wasser geben.

Sobald die Spätzle oben schwimmen, mit einem Schaumlöffel herausnehmen und in eine Schüssel Wasser gleiten lassen und warm stellen. Wenn die Kartoffeln gar sind, abgießen und ebenfalls warm stellen. Kurz vor dem Servieren die Zwiebeln in Ringe oder Würfel schneiden und in Butterschmalz glasig dünsten. Spätzle und Kartoffeln zum Gemüse in der Rinderbrühe geben, alles vermischen, mit Muskat würzen, in Suppentellern anrichten und mit geschmelzten Zwiebeln bestreuen.

Die Autorin, die bekanntlich aus Stuttgart kommt, kennt dieses Gericht seit ihrer Kindheit. Im Schwäbischen sagt man "Gaisburger Marsch" dazu. Es gab ihn immer samstags, wenn der große Hausputz einschließlich Straßenkehren anstand.

Update: Donnerstag, 27. Januar 2022, 18.59 Uhr


Im Bratentopf werden die Beinscheiben mit der Semmelknödel-Masse überdeckt und dann bei hoher Temperatur gebraten. Serviert wird das Gericht mit zweierlei Salaten. Foto: Wieser

Mit Semmelknödeln überbackene Kammscheiben

Von Lisa Wieser

Region Wiesloch. Ursula Stadter ist seit 2013 im Mühlhausener Ortsverein der Landfrauen aktiv und dort Schriftführerin. Sie hat sich sofort bereit erklärt, bei der RNZ-Serie "Landfrauenküche aus der Region" mit einem Rezept mitzumachen. Wohlbemerkt in einer "provisorischen Küche", weil das Haus gerade renoviert wird und die neue Küche noch nicht funktionsfähig ist. "Gott sei Dank kann während der Bauphase die Küche der Mutter im unteren Stock herhalten", lacht Ursula Stadter.

Sie liebt ihre Familie und Enkelkinder, singt im Kirchenchor in Dielheim, wandert viel, geht walken, spielt Golf und achtet auf ihr regelmäßiges sportliches Programm. Sie kocht und backt gerne, freut sich, wenn sie wieder am Meer oder in den Bergen sein kann und Reisen wieder uneingeschränkt möglich sind. Noch mehr freut sie sich, wenn das soziale Leben wieder Fahrt aufnimmt, wieder Gemeinschaft stattfinden kann und auch die lieb gewonnenen Landfrauen-Treffen.

Die Landfrau Ursula Stadter. Foto: Wieser

Für die RNZ hat sich Ursula Stadter "Überbackene Kammscheiben" ausgedacht. Klingt schwierig, ist es aber nicht. Am liebsten mag sie selbst gemachten Kartoffelsalat oder einen frischen grünen Salat dazu und wünscht schon jetzt: Guten Appetit!

Mit Semmelknödeln überbackene Kammscheiben

für 4 Personen

Zutaten Kammscheiben:

  • 6 Scheiben Schweinekamm
  • (etwa 2 bis 3 Zentimeter dick)
  • Salz und Pfeffer
  • Paprikapulver
  • Öl
  • 200 Gramm geriebener Käse 

Zubereitung:

Schweinekammscheiben waschen, trocken tupfen, mit Salz, Pfeffer und Paprikapulver einreiben und in einen leicht gefetteten Bratentopf mit Deckel legen. 

Zutaten Semmelknödelteig:

  • 6 alte Brötchen
  • 500 Milliliter warme Milch
  • 1 große Zwiebel
  • 1 Bund Petersilie
  • 3 Eier
  • 1 Esslöffel Mehl
  • Salz und Pfeffer
  • frisch geriebene Muskatnuss 

Zubereitung:

Brötchen in Würfel schneiden und in warmer Milch einweichen. Zwiebel würfeln und einen Bund gewaschene Petersilie (ein paar Blätter für die Dekoration aufheben) klein schneiden und beides glasig dünsten. Eingeweichte Brötchen ausdrücken, in eine Schüssel füllen, gedünstete Zwiebeln, Petersilie, Eier und das Mehl dazu geben, gut verrühren und mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken.

Den Semmelknödelteig auf die Kammscheiben streichen, bis er das Fleisch gut bedeckt. Zum Schluss den Käse darüberstreuen. Den Bratentopf mit dem Deckel verschließen und auf eine Herdplatte stellen. Bei hoher Temperatur anbraten, bis man ein brutzelndes Geräusch hört. Die Herdplatte zurückschalten, Hitze reduzieren und bei geschlossenem Deckel rund 30 Minuten weiterbraten, bis er gar und knusprig ist.

Den fertigen Kammbraten herausnehmen und in Stücke schneiden. Mit Kartoffelsalat oder grünem Salat der Saison servieren.

Update: Mittwoch, 26. Januar 2022, 18.53 Uhr


Etwas Vegetarisches, das die Seele stärkt, empfiehlt Landfrau Brigitte Reiss aus Mühlhausen: einen Gnocchi-Kürbis-Auflauf mit Lauch. Foto: Lisa Wieser

Gnocchi-Kürbis-Auflauf mit Lauch

Von Lisa Wieser

Region Wiesloch. Brigitte Reiss ist Gründungsmitglied des Landfrauen-Ortsvereins Mühlhausen und "von der ersten Stunde" dabei. Der Verein ist noch recht jung. Er wurde 2012 gegründet, hat in diesem Jahr kleines Jubiläum und zurzeit 35 Mitgliederfrauen. Pro Jahr gibt es fünf bis sechs Veranstaltungen aus dem Programm des Landesverbands, auf das jeder Ortsverein zugreifen kann. Der Verein bietet Kochkurse, unter anderem "Kulinarische Reisen durch Italien", Führungen durch das Winzermuseum, Jahresausflüge, Fahrten zu Weihnachtsmärkten, Yoga-Kurse und regelmäßige Treffen zum Austausch an.

Brigitte Reiss aus Mühlhausen. Foto: L.Wieser

Corona bremst zwar gewaltig aus, die Landfrauen nehmen es mit Bedauern, aber trotzdem gelassen. Die Gesundheit und der Schutz der Mitglieder und Familien gehen vor. Trotzdem engagiert sich der Verein, so gut es geht. Er veranstaltet auf Eigeninitiative jährliche Aktionen, zum Beispiel Plätzchen- und Hutzelbrotbacken zu Weihnachten, und spendet den Erlös an soziale Projekte wie das Kindertumorzentrum oder die "Waldpiraten" in Heidelberg.

Brigitte Reiss arbeitet als Betreuungsassistentin in der Sozialstation Letzenberg in Mühlhausen. Durch ihren Beruf kommt sie viel mit pflegebedürftigen Menschen zusammen, sie hilft aber ebenso den Angehörigen. Sie ist ein ausgesprochen geselliger, offener Mensch und hat gerne die Familie und Freunde um sich. In ihrer Freizeit liest sie viel, besonders Krimis, und fährt mit ihrem Mann als Sozia auf der Harley Davidson. Mit dem Feuerstuhl waren sie sogar schon in den USA.

Als Rezept hat sie etwas Vegetarisches: "Mein Gnocchi-Kürbis Auflauf mit Lauch, Frischkäsesoße und Mozzarella ist ein herrliches ,Soulfood’ für die ganze Familie", eine Stärkung für die Seele.

Gnocchi-Kürbis Auflauf mit Lauch

für 4 Personen

Zutaten: 

  • 500 Gramm Hokkaidokürbis
  • 1 rote Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 Stange Lauch
  • 1 Esslöffel Olivenöl
  • 2 Esslöffel Tomatenmark
  • 300 Milliliter Gemüsebrühe
  • 200 Gramm Frischkäse
  • 500 Gramm fertige Gnocchi
  • Salz und Pfeffer
  • Curry
  • Muskat
  • 50 Gramm geriebener Mozzarella

Zubereitung:

Kürbis in kleine Würfel schneiden, Zwiebel und Knoblauch klein hacken. Lauch waschen, putzen und in Ringe schneiden. Mozzarella reiben oder in Scheiben schneiden. Den Backofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.

In einer großen Pfanne Olivenöl erhitzen und Zwiebelwürfel mit Knoblauch glasig andünsten, Tomatenmark dazugeben, verrühren und kurz mit anbraten. Mit Gemüsebrühe ablöschen, Kürbiswürfel mit Lauch dazugeben und alles bei zugedecktem Topf zirka zehn Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen.

Wenn der Kürbis weich ist, den Frischkäse unterheben, alles gut vermischen und mit Salz, Pfeffer, Muskat und Curry würzen. Eine Auflaufform einfetten, Gnocchi hineinfüllen und mit dem Kürbisgemüse bedecken. Zum Schluss mit geriebenem oder in Scheiben geschnittenem Mozzarella bedecken und etwa 30 Minuten backen, bis der Auflauf eine knusprige, duftende Kruste bekommen hat.

Update: Dienstag, 25. Januar 2022, 19.40 Uhr


Kassler statt Schälrippchen: Zu dem Rezept von Christa Hammer passt beides, sollte der Metzger des Vertrauens mal nicht alles parat haben. Fotos: Lisa Wieser

Saure Bohnen mit Kartoffelbrei und Schälrippchen

Von Lisa Wieser

Von Region Wiesloch. Christa Hammer lebt in Baiertal, liebt Spaziergänge über die Höhen, kocht, näht und backt für die Familie, und: Sie singt und tanzt gerne. Seit über 40 Jahren singt sie im Kirchenchor, seit 20 Jahren im Baiertaler Frauengesangverein "Frohsinn", und wenn es die Bedingungen wieder erlauben, tanzt sie in der Tanzgruppe vom Ortsverein der Landfrauen.

Seit acht Jahren ist sie bei den Landfrauen Mitglied, wie fast allen anderen fehlen auch ihr die coronabedingt abgesagten Treffen, Kontakte und Vorträge. Gut kann sie sich an eine Veranstaltung erinnern, bei der es um den richtigen Einsatz von einem öffentlich ausgewiesenen Defibrillator bei Herzrhythmusstörungen ging, der in Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz stattfand. "Sehr wichtig zu wissen, wo sie sind und wie sie im Notfall eingesetzt werden, vor allem wenn Panik dazukommt", sagt Hammer.

Christa Hammer. Foto: Lisa Wieser

In ihrer Freizeit liest sie viel – "ein Stapel Bücher ist immer um mich"– , schaut begeistert Fußballspiele und kennt sich als 1899-Hoffenheim-Fan bestens mit den Regeln auf dem Spielfeld aus. Nicht schön findet sie, was zurzeit von den Impfgegnern kommt und versteht am wenigsten deren Verantwortungslosigkeit.

Am allerwichtigsten ist ihr aber die Familie und dass alle gesund bleiben. Für die RNZ-Serie hat sie sich für Saure Bohnen mit Kartoffelbrei und Schälrippchen entschieden.

Ein Tipp von Frau Hammer: "Das Gute an diesem Rezept ist, dass fermentierte grüne Bohnen verwendet werden und es beim Kochen danach nicht im ganzen Haus stinkt."

Dafür müssen die Bohnen etwa acht Wochen vorher angesetzt werden. Geht aber ganz einfach. Und weil es beim Fototermin beim Metzger keine Schälrippchen gab, hat sie einfach Kasseler mitkochen lassen.

Saure Bohnen mit Kartoffelbrei und Schälrippchen für 4 Personen

Eingelegte grünen Bohnen

Hinweis: die Bohnen werden acht Wochen vor dem Kochen eingelegt.

Zutaten:

  • 1 Kilogramm grüne Stangenbohnen
  • 1 Teelöffel Salz
  • Bohnenkraut
  • 1 großes Glas mit luftdichtem Deckel oder Schraubverschluss

Zubereitung:

Bohnen waschen, kleinschnitzeln, mit Bohnenkraut in kochendem Salzwasser einmal aufkochen lassen, in einem Sieb über einer Schüssel abschütten, Schüssel zur Seite stellen und die Bohnen mit kaltem Wasser abschrecken. Bohnen mit Bohnenkraut in ein heiß ausgespültes Glas schichten, mit Bohnensud auffüllen, luftdicht verschließen und acht Wochen kühl stellen.

Saure Bohnen

Zutaten:

  • 1 Kilogramm grüne Stangenbohnen (aus dem Glas, wenn nicht vorhanden, dann vom Markt)
  • 1 Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • Butterschmalz
  • Schälrippchen oder Kasseler

Zubereitung:

Zwiebel und Knoblauch hacken, in Butterschmalz glasig dünsten, Bohnen aus dem Glas abseihen, Sud auffangen und mit Bohnenkraut in die Zwiebel-Knoblauchschmelze geben.

Kurz weiterdünsten und dann mit dem Sud ablöschen. Schälrippchen oder Kasseler dazulegen und alles bei mittlerer Hitze ziehen lassen, bis die Bohnen bissfest sind.

Kartoffelbrei

Zutaten:

  • 1 Kilogramm halbfeste Kartoffeln
  • Salz
  • 1/4 Liter heiße Milch
  • 30 Gramm Butter
  • fertige Röstzwiebeln

Zubereitung:

Kartoffeln schälen, kleinwürfeln und mit Salz in einem Topf, der zu 1/3 mit Wasser gefüllt ist, weichkochen. Danach die Kartoffeln stampfen, heiße Milch darüber schütten, vermischen, eventuell noch einmal nachwürzen und Butter unterrühren. Mit Röstzwiebeln bestreuen.

Update: Montag, 24. Januar 2022, 19.11 Uhr


Spätzle gehen bekanntlich immer. Das Rezept von Hannelore Filsinger aus Baiertaler ist da keine Ausnahme. Fotos: Lisa Wieser

Gefüllte Spätzle mit Salat von Hannelore Filsinger

Von Lisa Wieser

Von Region Wiesloch. Hannelore Filsinger ist schon "ewig" im Ortsverein der Landfrauen. Aus der Historie weiß sie, dass in den 1950er-Jahren viele Landfrauen, die noch keine Kühlschränke hatten, lernten, bei Lebensmitteln und in der Küche mit dem umzugehen, was die Jahreszeiten brachten. Dementsprechend kochten sie, backten beste Kuchen und Torten und wussten, wie man diese auch ohne Kühlschränke frischhalten konnte. Die Zeiten haben sich geändert, "ist auch gut so", sagt sie.

Heute befassen sich Vorträge und Workshops der Landfrauen neben landwirtschaftlichen und gesellschaftlichen Themen unter anderem mit Laptop und Internet, und für Hannelore Filsinger ist es selbstverständlich, dass sie nicht nur mehrere Zeitungen als E-Paper-Abo hat, sondern auch alles andere online regelt. Mit ihrem Mann Kurt hat sie über viele Jahrzehnte den Familienbetrieb im Baiertaler Klingenbruchhof 1 mit Hofladen betrieben und junge Landwirte aus aller Welt ausgebildet.

Sie kamen über ein Austauschprogramm der Regierung und der Genossenschaften der jeweiligen Länder. "Bei uns saßen immer bis zu neun Personen aus den unterschiedlichsten Nationen am Mittagstisch. Es war eine sehr interessante und bereichernde Zeit für alle, die wir nicht missen möchten. Jeder erzählte von seiner Heimat, seinen Traditionen, der dortigen Landwirtschaft und der landesüblichen Küche", so Filsinger, die sagt, dass zu manchen bis heute noch Kontakt besteht.

Hannelore Filsinger war unter anderem für das soziale und leibliche Wohl zuständig. Ein absoluter Favorit am Mittagstisch waren und sind bis heute "gefüllte Spätzle". Sie hat es bei einem Hohenlohischen Landfrauentreffen kennengelernt und obwohl sie gerne den Ursprung und die Traditionen von Rezepten studiert, hat sie keine Geschichte dazu gefunden. Ein alleingültiges Rezept dafür gibt es deshalb gar nicht.

Hannelore Filsinger hat es einfach selbst probiert und kann drei Dinge garantieren: Es geht ganz einfach, sättigt vor allem in der kalten Jahreszeit und schmeckt unheimlich gut.

Gefüllte Spätzle

Zutaten:

  • 300 Gramm Dinkelmehl oder Vollkornmehl Typ 630
  • 3 Eier
  • 1/8 Liter Wasser
  • Salz
  • 150 Gramm Fleischwurst
  • 1/2 Zwiebel
  • Öl
  • ein Bund Petersilie

Zubereitung:

Zwiebeln und Petersilie hacken und zur Seite stellen. Fleischwurst in ganz kleine Würfel schneiden. Mehl, Eier, Salz und Wasser zu einem festen Teig verarbeiten, Fleischwurstwürfel untermengen und den Teig etwas ruhen lassen. Einen großen Topf mit Salzwasser aufsetzen. Den Spätzleteig portionsweise auf ein Brett streichen und mit dem Messer in das kochende Salzwasser schaben.

Sobald die Spätzle aufkochen und nach oben schwimmen mit einem Schaumlöffel herausnehmen und in eine Schüssel mit warmem Wasser gleiten lassen. Wenn alles fertig ist, das Wasser abgießen, die Zwiebeln in Öl glasig dünsten und mit der Petersilie über die Spätzle streuen.

Feldsalat oder anderer Salat mit Baiertaler Salatsoße

Zutaten:

  • Feldsalat oder ein anderer Salat der Saison
  • 80 Milliliter naturtrüber Apfelsaft
  • 40 Milliliter Obstessig
  • 40 Milliliter Rapsöl
  • 2 Teelöffel süßer Senf
  • 2 Teelöffel Zucker oder Honig
  • Salz und frisch gemahlener Pfeffer
  • 1/2 Apfel
  • ein paar Walnusskerne

Zubereitung:

Salat sorgfältig waschen, verlesen, trockentupfen und in eine Schüssel füllen. Apfel waschen und mit Schale klein schneiden. Walnüsse hacken. Aus den übrigen Zutaten eine Salatsoße aufrühren, über den Salat gießen, gut vermischen und zum Schluss die Äpfel und Walnüsse darüberstreuen.

Update: Sonntag, 23. Januar 2022, 18.45 Uhr


Immer etwas vorrätig zu haben, und wenn’s nur für den Nachmittags-Espresso ist, ist eine tolle Sache. Elke Laier empfiehlt dazu einen Rotweinkuchen im Glas. Foto: Lisa Wieser

Rotweinkuchen im Glas von Elke Laier

Von Lisa Wieser

Baiertal. Seit Wochen sind Elke Laier und ihr Mann am Renovieren. Handwerker, Folienabdeckung, Improvisieren, baldiger Umzug, aber eine ist schon fast fertig: die neue Küche mit dem kleinen Kräutergarten.

Ein Mehrgenerationenhaus gibt es, Elke Laier freut sich darauf, auch wenn noch einiges an Arbeit vor ihr und ihrem Mann liegt. Trotzdem macht sie bei der RNZ-Serie "Landfrauenküche aus der Region" mit, der neue Backofen funktioniert schließlich schon.

Elke Laier hat stabile Nerven. Foto: L.Wieser

Ein feiner Rotweinkuchen im Glas wird zubereitet, denn etwas vorrätig zu haben, ist immer eine tolle Sache. Und sei es nur für den Espresso am Nachmittag. Elke Laier liebt es schnell – ratzfatz muss bei ihr alles gehen. Dabei muss natürlich alles gelingen, stabile Nerven braucht man allemal, aber wenn man dann etwas Gebackenes hat, das lange frisch bleibt und auch als Geschenk herhalten kann, umso besser.

Die ehemalige Angestellte der Stadt Wiesloch ist ein ausgesprochener Familienmensch, liebt Gesellschaft, kocht gerne für größere Runden und ist auch deshalb bei den Landfrauen, weil das Programm und die Themen so vielseitig sind. "Bei manchen Veranstaltungen können auch Nichtmitgliederfrauen teilnehmen", erklärt sie. "Vor allem, wenn sie vom Landfrauenverein schon gehört haben, ihn kennenlernen möchten und vielleicht selbst dazu kommen wollen. Interessierte Frauen sind herzlich eingeladen."

Rotweinkuchen im Glas

Rezeptmenge für sechs Gläser mit Deckel á 435 Milliliter Inhalt, benötigt werden eine 28er Kuchenform oder zwei Kastenformen.

Zutaten:

  • 300 Gramm Margarine
  • 300 Gramm Zucker
  • 2 Packungen Vanillezucker
  • 6 Eier (müssen getrennt werden)
  • ein halber Teelöffel Zimt
  • 300 Gramm Mehl
  • 1 Packung Backpulver
  • 125 Gramm Blockschokolade
  • 1/8 Liter Rotwein
  • Margarine und Semmelbrösel für die
  • Gläser oder Kuchenformen

Zubereitung:

Gläser heiß ausspülen, trocknen lassen, gut einfetten und mit Semmelbröseln ausstreuen. Kuchenformen einfetten und mit Semmelbröseln ausstreuen. Backofen auf 175 Grad vorheizen. Blockschokolade fein raspeln. Die Eier trennen.

Eiweiß mit Vanillezucker und 100 Gramm Zucker zu sehr festem Eischnee schlagen und in eine Schüssel füllen. Die Margarine und den restlichen Zucker schaumig rühren. Eigelbe, Zimt und Rotwein dazugeben und weiterrühren. Zum Schluss Schokoladenraspeln unterrühren, gesiebtes Mehl mit Backpulver dazugeben, weiterrühren und zum Schluss Eischnee unterheben.

Teig etwa bis zu drei Vierteln Füllmenge in Gläser füllen. Darauf achten, dass die Ränder sauber bleiben. Bei 175 Grad etwa 45 bis 50 Minuten backen, dabei immer wieder die "Stäbchenprobe" machen, ob der Teig noch zu klebrig ist. Wenn der Kuchen fertiggebacken ist, jeden Deckel kurz in kochendes Wasser legen, Gläser aus dem Ofen nehmen – Vorsicht, sie sind sehr heiß! – Deckel aus dem Wasser mit einem sauberen Tuch reinigen, das Glas damit fest verschließen und langsam abkühlen lassen. Im Glas bildet sich ein Unterdruck. Wenn der Kuchen also Vakuum gezogen hat, ist er sechs Monate haltbar und schmeckt wie frisch gebacken.

Wird der Teig in einer Torten- oder Kastenform gebacken, dann ebenfalls bei 175 Grad etwa 50 Minuten backen und immer wieder eine Stäbchenprobe machen.

Update: Freitag, 21. Januar 2022, 18 Uhr


Ein Paradies für Brotliebhaber: In der RNZ-Serie zur Landfrauenküche in der Region stellt Edith Wintoch Rezepte für Dinkelbrot, Sesamringe oder Pizzateile vor. Fotos: Lisa Wieser

Dinkelbrötchen, Zwiebelbrot oder Sesamringe

Von Lisa Wieser

Region Wiesloch. Edith Wintoch aus Baiertal legt nicht nur Wert auf bestes Olivenöl, sondern ist auch eine begeisterte Brotbäckerin. Heute stellt sie ihre liebsten Brotrezepte vor, mit dabei sind Anleitungen für Zwiebelbrot oder Sesamringe.

Die Hauswirtschaftsmeisterin, Gesundheitsberaterin und Fastenbegleiterin nimmt dazu nur frisch gemahlenes Biogetreide von Vollkorn über Dinkel und Roggen bis hin zu Weizen. Wer keine Mühle hat, kann gute Mehle auch im Reformhaus oder in Bioläden kaufen.

Edith Wintoch aus Baiertal.

Anstelle von Butter verwendet sie Olivenöl für die Teige, weil sie dadurch nicht nur besser schmecken, sondern auch geschmeidiger werden. Somit lässt sich viel daraus machen. Außerdem ist Edith Wintoch "fürs Praktische", weil alles schnell gehen muss. "Die Backwaren gelingen leicht und werden meist gleich gegessen, weil sie so gut schmecken", sagt sie.

Im Laufe ihrer über 35-jährigen Back-Erfahrung hat sie einiges an Tipps und Tricks gelernt, zum Beispiel bei Hefeteigen zur Dampferzeugung eine Tasse Wasser auf den heißen Backofenboden schütten und dann gleich die Tür verschließen. Und was die Rezepte betrifft: Je einfacher, umso besser. Wie viele bedauert auch Wintoch, dass sich die Landfrauen wegen Corona nicht treffen können. Sie hofft aber sehr, dass der Ortsverein, in dem 66 Frauen Mitglied sind, bald wieder aktiv werden kann und freut sich schon heute auf die Treffen mit den anderen Frauen.

Grundhefeteig

Edith Wintoch hat einen einfachen Grundhefeteig aus Dinkelmehl hergestellt. Der Teig ist unkompliziert und eignet sich ideal für das Backen von Brötchen, Fladen, Brot und Pizza.

Zutaten:

  • 1200 Gramm Dinkelmehl
  • 3 Teelöffel Meersalz
  • 40 Gramm Biohefe
  • 2 Esslöffel Olivenöl
  • 700 Milliliter Wasser
  • 1 Esslöffel Honig

Zubereitung:

Wasser, Salz, Honig und Hefe in einer Schüssel vermischen. Mehl dazugeben, alles ungefähr zehn Minuten kneten und noch einmal zugedeckt zehn Minuten ruhen lassen. Anschließend das Olivenöl dazugeben und noch einmal gut verkneten.

Zutaten Sesamringe:

  • 300 Gramm vorbereiteter Dinkelhefeteig
  • 50 Gramm Sesam

Zubereitung:

Sesam ohne Fett vorsichtig anrösten. Achtung, das kann schnell verbrennen. Die Hälfte davon unter den Hefeteig kneten, Ringe formen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Mit Wasser bepinseln und mit restlichem Sesam bestreuen. Zugedeckt 20 Minuten gehen lassen. Dann bei 220 Grad Ober-Unterhitze etwa 15 Minuten backen. In den Backofen eine Tasse Wasser für den Dampf stellen.

Zutaten Dinkelbrot:

  • 700 Gramm Grundhefeteig

Zubereitung:

Backofen auf 220 Grad vorheizen. Aus dem Teig ein rundes Brot formen, auf das Backblech setzen und auf der Oberseite einritzen. Nachdem das Backblech im heißen Ofen ist, zur Dampferzeugung sofort eine Tasse Wasser auf den Boden des Backofens schütten und die Tür schließen. Etwa 20 bis 30 Minuten backen und Backzeit immer wieder kontrollieren. Wenn das Brot fertig ist, herausnehmen, abkühlen lassen und mit etwas Dinkelmehl bestreuen.

Zutaten Dinkelbrötchen:

  • 500 bis 700 Gramm Grundhefeteig

Zubereitung:

Backofen auf 220 Grad vorheizen. Aus dem Teig kleine runde Brötchen formen, auf das Backblech setzen und auf der Oberseite einritzen. Nachdem das Backblech in heißen Ofen ist, zur Dampferzeugung sofort eine Tasse Wasser auf den Boden des Backofens schütten und die Tür schließen. Etwa 15 Minuten backen, dabei Backzeit immer wieder kontrollieren. Wenn die Brötchen fertig sind herausnehmen, abkühlen lassen und mit etwas Dinkelmehl bestreuen.

Zutaten Zwiebelbrot:

  • 300 Gramm Grundhefeteig
  • 100 Gramm Zwiebeln
  • Olivenöl

Zubereitung:

Zwiebeln in feine Ringe schneiden und in Olivenöl glasig dünsten. Dreiviertel von den Zwiebeln unter den Teig kneten und einen runden Laib oder ein Baguette daraus formen. Auf ein Backblech legen und die restlichen Zwiebeln darauf verteilen. Zugedeckt 20 Minuten gehen lassen. Anschließend im Backofen bei 230 Grad etwa 20 bis 30 Minuten backen. Zur Dampferzeugung eine Tasse mit Wasser auf den Boden des Backofens schütten. Das fertiggebackene Brot herausnehmen und abkühlen lassen.

Zutaten Pizzateile:

  • 300 Gramm Grundhefeteig
  • 125 Milliliter Olivenöl
  • 1 Zwiebel
  • 1 Paprikaschote
  • 100 Gramm Egerlinge (Champignons)
  • 6 Esslöffel würzige Tomatensoße
  • 1 Mozzarella
  • 30 Gramm Parmesan
  • 2 Esslöffel Oliven
  • 1 Teelöffel Oregano

Zubereitung:

Den Teig je nach Wunschgröße stückeln, Pizzateile ausrollen und mit Olivenöl bestreichen. Zwiebel in dünne Ringe schneiden. Paprika in feine Streifen und Pilze in dünne Scheiben schneiden. Tomatensoße auf dem Teig verteilen. Mit Paprika, Zwiebeln und Pilzen belegen. Mozzarella klein schneiden, Parmesan fein reiben und darüber streuen. Oregano und Oliven gleichmäßig darauf verteilen und die Pizzateile mit Olivenöl bestreichen. Bei 250 Grad etwa 15 Minuten backen. Die Pizza schmeckt auch gut mit mediterranem Gemüse. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Zutaten Olivenfladen:

  • 300 Gramm Grundhefeteig
  • 2 Esslöffel Olivenöl
  • 7 Oliven
  • 20 Gramm Parmesan
  • 1 Teelöffel Oregano

Zubereitung:

Oliven klein schneiden. Mit geriebenem Parmesan und Oregano in den Teig kneten. Kugeln daraus formen und flach drücken. Auf ein Backblech legen, jeden Fladen gitterförmig einschneiden und mit Olivenöl bepinseln. Zugedeckt etwa 20 Minuten gehen lassen. Bei 230 Grad Ober- Unterhitze rund 20 Minuten backen. Zur Dampferzeugung eine Tasse Wasser auf den Backofenboden schütten und Tür verschließen.

Update: Donnerstag, 20. Januar 2022, 19 Uhr


Renate und Dieter Filsinger empfehlen in der RNZ-Serie zur Landfrauenküche eine Kürbissuppe mit Kokosmilch und dazu Apfelküchle. Fotos: Lisa Wieser

Kürbissuppe mit Kokosmilch und Apfelküchle

Von Lisa Wieser

Region Wiesloch. Renate Filsinger aus Baiertal ist schon lange bei den Landfrauen und dort vielseitig engagiert – aber zu Hause kocht ihr Mann Dieter. Der beobachtet mit Interesse, was die Landfrauen alles unternehmen. Dass er nicht dabei sein kann, nimmt er mit Humor.

Renate Filsinger ist eine "waschechte geborene Gefäller", hat zeitlebens mit Äpfeln zu tun, ist mit Anbau und Vermarktung groß geworden, hat gelernt, welche Sorten es wann gibt, kennt sich bestens damit aus, ist seit jungen Jahren regelmäßig bei der Ernte und arbeitet bis heute im Obsthof in Baiertal. Bei den Landfrauen ist sie schon "ewig", kennt den Verein bereits von ihrer Mutter, die auch schon dort aktiv war.

Sie ist Landfrau, er leidenschaftlicher Hobby-Koch: Renate und Dieter Filsinger.

Bei ihrem vollen Tagesplan mit "Haus und Obsthof" ist sie froh, dass sie Dieter das Kochen überlassen kann. Er ist zwar kein "Landmann", dafür war er aktiver Fußballer bei der Spielvereinigung Baiertal, einer Tradition folgend, wie er sagt: Dort war er lange Zeit Tormann. Und schon immer war er ein leidenschaftlicher Hobby-Koch. Er kocht "alles durch", vor allem mit saisonalen Produkten. Dieter Filsinger war es deshalb auch, der mit seiner Frau das Rezept aus Kürbis und Äpfeln überlegt und für die RNZ-Serie gekocht hat. Es ist ein typisches Landgericht, einfach zu machen und wärmt besonders in der kalten Jahreszeit. Nach dem Fototermin kamen die Enkel aus der Schule und haben sich über die frischen Apfelküchle gefreut.

Kürbissuppe mit Kokosmilch und Apfelküchle

Für 4 Personen

Zutaten:

  • 400 Gramm Hokkaido-Kürbis
  • 100 Milliliter Orangensaft
  • ½ Teelöffel Curry
  • ½ Teelöffel Chili
  • getrocknete Chiliflocken
  • frischer Koriander
  • Salz und Pfeffer
  • 400 Milliliter Gemüsefond
  • 250 Milliliter Kokosmilch
  • eine Limette
  • zum Garnieren: 50 Milliliter Kokosmilch, getrocknete Chiliflocken und etwas Koriandergrün

Zubereitung:

Kürbis waschen und das Fruchtfleisch mit der Schale fein würfeln. Mit Orangensaft, Chiliflocken, Curry, Salz, Pfeffer und Gemüsefonds in einen Topf geben, zum Kochen bringen, danach Hitze reduzieren und zugedeckt ungefähr 25 Minuten weiterköcheln lassen, bis der Kürbis ganz weich ist.

In der Zwischenzeit den Koriander waschen und klein schneiden. Die weiche Kürbismasse in einen Mixer füllen und fein pürieren – wer keinen Mixer hat, kann auch einen Pürierstab nehmen. Anschließend die Kokosmilch und den Saft der Limette dazugeben, noch einmal durchpürieren und die Suppe in den Topf zurückgießen. Kurz erhitzen und abschmecken. Die Suppe in tiefe Teller füllen, mit Kokosmilch, Chiliflocken und Koriandergrün garnieren und warm servieren.

Zutaten Apfelküchle:

  • 300 Gramm Mehl
  • 3 Eier
  • 175 Milliliter Bier
  • etwas Salz
  • Zimtpulver
  • 4 große säuerliche Äpfel, etwa Boskop
  • 200 Milliliter Sonnenblumenöl
  • Zucker
  • 1 Becher Schlagsahne

Zubereitung:

Mehl, Eier, Bier, Salz und Zimt zu einem nicht zu flüssigen Teig verrühren. Äpfel schälen, Kerngehäuse ausstechen und in zirka 1 Zentimeter dicke Scheiben schneiden. In einer Pfanne das Öl erhitzen. Jede Apfelscheibe in den Bierteig tauchen, etwas abtropfen lassen und von beiden Seiten goldgelb ausbacken.

Apfelküchle zum Entfetten auf ein Küchenpapier legen und warm stellen, bis alle Apfelringe ausgebacken sind. Zucker und Zimt mischen. Apfelküchle auf einem Teller anrichten und mit Zimtzucker bestreuen. Halbgeschlagene Sahne oder ein Preiselbeerkompott passen wunderbar dazu.

Update: Mittwoch, 19. Januar 2022, 19 Uhr


Sehen schöner aus als die vom Fernsehkoch, findet Elke Förch: Die Kohlrouladen mit Kartoffeln und Weißkohlsalat. Fotos: Wieser

Typisches Winter-Essen

Krautwickel mit Salzkartoffeln und Weißkohlsalat

Von Lisa Wieser

Region Wiesloch. Elke Förch lebt in Baiertal, mag die Natur und Tiere, hatte früher einen waschechten Hunde-Salon und sagt, dass es sie immer freue, "wenn es Menschen gut geht und wenn sie zufrieden sind". Die Frühaufsteherin geht gerne in ihren Gemüsegarten, ist seit langem eine leidenschaftliche Näherin und fertigt dabei nicht selten auch Kleider, Hosen und T-Shirts für sich selbst. Außerdem trifft sie sich regelmäßig mit Freunden und mag vor allem im Winter Kartenabende.

Bei den Landfrauen im Ortsverein Baiertal ist sie schon lange, tanzt gerne, wenn sich ein Anlass dazu ergibt, und sagt von sich, dass – abgesehen von vielen anderen Dingen – Kochen und Backen fest zu ihrem Alltag gehören. Für die RNZ-Serie hat sie sich für Kohlrouladen mit Weißkohl entscheiden, weil es ein typisches Winteressen ist.

Elke Förch von den Landfrauen Baiertal. Foto: Wieser

"Ein paar Tage später wurden Kohlrouladen im Fernsehen gekocht und gezeigt", erzählt sie. Elke Förch findet allerdings, dass ihre "schöner aussehen". Dem können wir zustimmen. Und hier ist das Rezept:

Krautwickel mit Salzkartoffeln und Weißkohlsalat

Für 4 Personen

Zutaten:

  • 1 Weißkohl
  • 500 Gramm gemischtes Hackfleisch
  • 1 Brötchen
  • 1 Zwiebel
  • 1 Ei
  • Salz und Pfeffer
  • Gemahlener Kümmel
  • Küchenfaden
  • Öl
  • Fleischbrühe zum Ablöschen
  • Mehl oder Soßenbinder
  • 500 Gramm Kartoffeln
  • Salz

Zubereitung:

Weißkohl waschen, vom großen Strunk lösen und bei den einzelnen Blättern ebenfalls den dicken Strunk in der Mitte entfernen. Die Weißkohlblätter in siedendes Salzwasser legen, kurz ziehen lassen, in ein großes Sieb geben und abtropfen lassen. In der Zwischenzeit die Zwiebel schälen und fein würfeln.

Das Brötchen einweichen und mit der Zwiebel, Salz, Pfeffer und Kümmel zu dem Hackfleisch geben und den Teig so lange vermischen, bis er fest und gebunden ist. In jedes Weißkohlblatt etwas Hackfleisch in die Mitte füllen, die Blätter einwickeln und mit Küchenfaden zu einem Päckchen zusammenbinden. In heißem Öl von allen Seiten gut anbraten, mit Fleischbrühe abgießen und zirka 30 Minuten köcheln lassen.

Während die Kohlrouladen schmoren, die Kartoffeln waschen, schälen, halbieren und in Salzwasser bissfest kochen. Wenn die Kohlrouladen durchgeschmort sind, werden sie herausgenommen und warm gestellt. Die Soße mit etwas aufgerührtem Mehl oder Soßenbinder binden und bei Bedarf noch einmal nachwürzen. Kartoffeln abgießen und kurz ausdampfen lassen. Kohlrouladen danach mit Kartoffeln und Soße auf Tellern anrichten und mit lauwarmem Weißkohlsalat servieren.

Zutaten Weißkohlsalat:

  • Restliche Weißkohlblätter
  • Salz und Pfeffer
  • Etwas Kümmel
  • Eine helle Salatsoße, wie sie zu Hause gerne gemacht wird

Zubereitung:

Weißkohlblätter in feine Streifen schneiden und in einer Schüssel salzen und pfeffern. Salatsoße anrühren, über den Weißkohl gießen, Kümmel darüber streuen und vermischen. Der Salat kann auch noch kalt gegessen werden. 

Update: Dienstag, 18. Januar 2022, 18.05 Uhr


Die Granatapfelkerne geben dem exotischen Huhn in Kokosmilch eine säuerliche Note, das Mango-Chutney sorgt für den süßen Kick. Foto: Lisa Wieser

Kartoffelpuffer mit Dillschmand und Räucherlachs

Von Lisa Wieser

Region Wiesloch. Gabriele Sommer vom Sommerhof in Dielheim-Unterhof stammt von einem Bauernhof mit Milchvieh aus Mönchzell, ist zertifizierte Meisterin der ländlichen Hauswirtschaft, und vom "ersten Tag" mit der Landwirtschaft verbunden. 1985 kam sie nach ihrer Heirat in den Sommerhof nach Dielheim-Unterhof. Sie arbeitet gerne mit den Tieren, betreibt Hühner in Freilandhaltung und bildet mit ihrem Mann und ihrem Sohn dort auch Landwirte aus. "Ein Zukunftsberuf trotz Krisen", sagt sie.

Gabriele Sommer aus Dielheim.

Gabriele Sommer ist schon lange bei den Landfrauen aktiv. Sie weiß von anderen Landfrauen, dass der Verein früher oft die einzige Möglichkeit war, einmal herauszukommen, sich mit anderen Frauen zu treffen, sich auszutauschen und etwas gemeinsam zu unternehmen. Am 1. Oktober 2021 wurde Gabriele Sommer zur ersten Vorsitzenden des Kreisverbands Landfrauen Heidelberg-Sinsheim gewählt.

Sie liebt den landwirtschaftlichen Garten, legt viel Wert auf Produkte von regionalen Erzeugern und fragt sich: "Warum an dem Cocktail, den ich vor Kurzem trank, im November eine Erdbeere stecken musste?" Und fügt hinzu, "dass sich gerade im Winter Erzeugnisse aus dem eigenen Anbau für eine gute und vitaminreiche Küche eignen: Wirsing, Spinat, Rosenkohl, Mangold, Feldsalat und die typischen Wurzelgemüse. Für Gabriele Sommer ist der Sommerhof ihre Erfüllung. Sie ärgert sich zwar, "dass vor allem für private Betriebe ständig neue Vorschriften erlassen werden, die zum Teil hohe Investitionen erfordern. Kaum hat man sie erfüllt, kommen die nächsten, die den Hof und die Mitarbeiter in Trab halten. Trotzdem ist sie mit Tatkraft und Seele dabei.

Für die RNZ-Serie hat Gabriele Sommer ein Essen vorbereitet, das es öfter auf dem Hof gibt, vor allem, wenn Familie und das ganze Personal am Tisch sitzen: Kartoffelpuffer mit Dillschmand und Räucherlachs. Dazu empfiehlt sie gebratene Garnelen oder geräucherten Lachs.

Kartoffelpuffer mit Dillschmand und Räucherlachs

Für 4 Personen

Zutaten:

  • 1 Stange Lauch
  • 500 Gramm Kartoffeln
  • 1 Zwiebel
  • 1 Ei
  • 1 Esslöffel Schmand
  • 50 Gramm Mehl oder Haferflocken
  • Salz und Pfeffer
  • ½ Teelöffel gemahlener Kreuzkümmel
  • Öl zum Ausbacken

Zubereitung:

Für die Puffer den Lauch putzen, längs halbieren, waschen und fein hacken. Kartoffeln schälen, waschen und über einer Schüssel grob reiben. Zwiebel schälen und fein würfeln. Lauch mit Kartoffelraspeln und Zwiebelwürfeln vermengen. Ei, Schmand, Mehl, Salz, Pfeffer und Kreuzkümmel unterrühren.

In einer Pfanne reichlich Öl erhitzen. Mit einem Löffel die Kartoffelmasse nach und nach in die Pfanne geben, flach drücken und dann zu knusprigen Puffern ausbraten.

Zutaten Dillschmand:

  • 200 Gramm Schmand
  • 1-2 Esslöffel Milch
  • 1/2 Bund frischer Dill (oder gefroren)
  • Salz und Pfeffer

Zubereitung:

Schmand mit der Milch glatt rühren. Dill waschen, trocknen, Blätter abzupfen und fein hacken. Unter den Schmand rühren und mit Salz und Pfeffer würzen.

Update: Sonntag, 16. Januar 2022, 18.43 Uhr


Gerda Rohling. Foto: Lisa Wieser

Es wird exotisch mit Huhn in Kokosmilch mit Granatapfelkernen

Von Lisa Wieser

Region Wiesloch. Etwas exotisch wird es heute bei der Landfrauenküche aus der Region. Gerda Rohling stellt ihr exotisches Huhn in Kokosmilch mit Granatapfelkernen vor.

Seit 17 Jahren ist die Baiertalerin bei den Landfrauen und im Ortsverein für die Finanzen zuständig. Einmal im Jahr organisiert sie mehrtägige Wanderungen mit Besichtigungen. Am schönsten war für sie der 130 Kilometer lange Nibelungensteig, der auf größtenteils naturbelassenen Pfaden durch Täler und über Höhen von Zwingenberg an der Bergstraße bis nach Freudenberg am Main führt. Gerda Rohling arbeitete in einem Softwareunternehmen in Mannheim. Seit Jahren ist sie mit ihrem Mann regelmäßig in Afrika und unterstützt junge Frauen und Männer bei deren Berufsausbildung. In ihrer Freizeit besteigt sie Berge und fährt leidenschaftlich gerne Ski.

Bei ihrer Familie kommt Gertraud Schmidts Käsekuchen am besten an. Für die RNZ-Landfrauenserie hat sie sowohl ein übliches als auch ein glutenfreies Rezept mitgebracht. Foto: liwi

Interessiert ist Gerda Rohling an vielem, doch das wichtigste in ihrem Leben sind ihr Mann, ihre Tochter mit Schwiegersohn und die Enkel – allesamt große Fans des heutigen Gerichts.

Exotisches Huhn in Kokosmilch

Für 4 Personen

Zutaten:

  • 1 Brathähnchen oder 4 Hähnchenschenkel
  • 3 Esslöffel Butter
  • 2 Teelöffel Curry
  • 2 Teelöffel frisch geriebenen Ingwer
  • Salz, Pfeffer
  • Etwas Zucker
  • Saft einer Zitrone
  • 2 Orangen
  • 250 Milliliter saure Sahne oder 250 Milliliter Kokosmilch oder beides zu gleichen Teilen mischen
  • 1 bis 2 Esslöffel Mango-Chutney
  • Für die Soße nach Belieben Kreuzkümmel, Chili und Kardamom
  • 1 Granatapfel

Zubereitung:

Hähnchen abwaschen und trocken tupfen. Ganzes Hähnchen vierteln und mit den Knochenteilen in große Stücke zerlegen. Nimmt man Hähnchenschenkel, dann diese jeweils in zwei Teile zerlegen. Die Rückenknochen entfernen, die Beinknochen können bleiben. Die Hähnchenteile salzen, pfeffern, mit Zitronensaft marinieren und etwa 30 Minuten ruhen lassen. In den gewässerten Römertopf Butterflöckchen verteilen, die marinierten Hähnchenteile hineinlegen, mit dem Deckel verschließen und etwa 45 Minuten im Backofen bei 220 Grad schmoren lassen. In der Zwischenzeit die Orangen schälen, filetieren – also die weiße Haut entfernen – und in kleine Stückchen schneiden.

Nach 40 Minuten die Orangen mit Curry und etwas Zucker vermischt in den Römertopf dazugeben und mit geschlossenem Deckel noch rund eine Stunde weiterdünsten. Danach den Topf öffnen und das Fleisch zehn Minuten braun werden lassen. Die Soße mit saurer Sahne/Kokosmilch, Mango-Chutney und Gewürzen abschmecken. Granatapfel klopfen, halbieren, die Kerne mit einem Löffel herauskratzen oder mit der Hand entfernen und den Saft auffangen. Über die Hähnchenteile verteilen oder separat dazugeben. Gut passt dazu ein in ganzen Nelken gekochter Basmati-Reis.

Tipp: Wer keinen Römertopf hat, kann auch eine Kasserole mit Deckel nehmen.

Update: Freitag, 14. Januar 2022, 19.35 Uhr


Gertraud Schmidt. Foto: Lisa Wieser

Käsekuchen ist eindeutiger Familien-Favorit

Von Lisa Wieser

Region Wiesloch. Ein Klassiker der deutschen Kuchen-Kunst: Es gibt Gertraud Schmidts Käsekuchen. Eigentlich ist die Baiertalerin noch gar nicht so lange bei den Landfrauen, genau genommen ist sie seit 2018 aktives Mitglied. Genau wie ihre Vereinskollegen bedauert sie, dass die Landfrauen wegen Corona ausgebremst werden. Auch Schmidt hofft trotzdem, dass Aktivitäten und Veranstaltungen bald wieder möglich sind.

Für „Dibbelabbes“ werden Kartoffeln gerieben und zusammen mit Speck, Eiern und Lauch im Ofen gebacken. Dazu schmecken Feldsalat und Apfelkompott. Foto: Wieser

Gertraud Schmidt arbeitet in einer Dielheimer Bäckerei und liebt den Kundenkontakt. Früher machte sie oft Handarbeiten, heute puzzelt sie für ihr Leben gerne – vor allem im Winter. Außerdem mag sie Bücher, genießt Mußestunden und trifft sich gerne auf einen Kaffee mit Bekannten. Bei schönem Wetter saust sie mit dem E-Bike durch die Region.

Schmidt schätzt den Kontakt und Austausch mit den anderen Landfrauen sehr sowie die Vorträge, Besichtigungen und kreativen Workshops, die der Verein anbietet.

Wenn sie Zeit hat, backt sie gerne Kuchen. Der Familien-Favorit ist eindeutig ihr Käsekuchen. Gertraud Schmidt hat das Rezept für einen normalen Teig, und einen glutenfreien Teig mitgegeben, der auch für Gluten-Allergiker geeignet ist.

Käsekuchen

Zutaten (normaler Teig)

  • 200 Gramm Mehl
  • 75 Gramm Zucker
  • 75 Gramm Butter
  • 1 Teelöffel Backpulver
  • 1 Packung Orangenzucker
  • 1 Ei

Zutaten (glutenfreier Teig)

  • 220 Gramm Mehlmischung auf Maisbasis oder 250 Gramm auf Reis-Kartoffelbasis
  • 1 gestrichener Teelöffel Xanthan (Reformhaus)
  • 125 Gramm kalte Butter
  • 80 Gramm Zucker
  • 1 Teelöffel Backpulver glutenfrei z.B. Weinstein Backpulver
  • 1 Ei
  • 1 Prise Salz

Zubereitung:

Zimmerwarme Zutaten für den Teig vermischen und gut durchkneten. In Folie packen und kühl stellen. Danach auswellen und eine gefettete Backform damit auslegen.

Zutaten Käsemasse

  • 750 Gramm Quark 40 Prozent
  • 250 Gramm Zucker
  • 2 Packungen Vanillezucker
  • 2 Packungen Vanillepuddingpulver
  • 2 Becher süße Sahne
  • 2 Becher saure Sahne
  • 4 Eier

Zubereitung:

Quark mit Zucker und Eiern schaumig rühren. Anschließend süße und saure Sahne, Vanillezucker und Vanillepuddingpulver unterschlagen und die Masse gut verrühren. In die vorbereitete Kuchenform füllen und bei 175 Grad Ober- und Unterhitze etwa eine Stunde bis eine Stunde und 20 Minuten backen. Aus dem Ofen nehmen und etwas abkühlen lassen. 

Update: Donnerstag, 13. Januar 2022, 17.32 Uhr


Ulrike Kolb aus Baiertal. Foto: Wieser

Dibbelabbes mit Feldsalat und gedünsteten Äpfel

Von Lisa Wieser

Region Wiesloch. Ein deftiger Leckerbissen kommt heute in der RNZ-Serie "Landfrauenküche aus der Region" auf den Tisch. Ulrike Kolb vom Landfrauenortsverein Baiertal erklärt, wie "Dibbelabbes" mit Feldsalat und gedünsteten Äpfeln zubereitet wird. Das Rezept hat sie deshalb ausgesucht, weil es aus Zutaten besteht, die alle hier in der Region angebaut werden: Kartoffeln, Gemüse, Salat und Äpfel. "Das Landgericht verführt schon durch seinen guten Duft", findet Kolb. "Man sollte es allerdings nicht zu spät am Abend essen, weil der Lauch zu unruhigen Nächten führen kann", so ihr dezenter Tipp.

Mit diesem Dessert endet das Festtagsmenü aus den 70er-Jahren, das die Schatthäuser Landfrauen aufgetischt haben. Foto: Wieser

Ulrike Kolb ist seit 2007 beim Landfrauenortsverein Baiertal. Zwar kannte sie ihn bereits durch ihre Mutter, selbst hinzugekommen ist sie jedoch über ein interessantes Seminar damals. Heute ist sie Schriftführerin des 48 Frauen starken Vereins. Kolb schätzt vor allem das Miteinander, aber auch das Jahresprogramm, das auf grundsätzlich hohem Niveau ist, wie sie findet. Daher wirbt sie für "ihre" Landfrauen: Jede könne mitmachen und sei willkommen, auch wenn sie nicht in Baiertal wohnen würde. Nur eine Ausnahme gebe es: "Manchmal möchten Männer mitmachen, zum Beispiel bei Ausflügen und Besichtigungen", erzählt Kolb. "Ab und zu dürfen sie auch mit – aber Mitglied können nur Frauen werden."

Ulrike Kolb hat bis vor ein paar Jahren als Lehrerin in Walldorf gearbeitet, "Ein Traumjob war es", wie sie sagt. Sie arbeitet gerne im Garten, spielt Klavier, liebt Musik und Konzerte von der Klassik bis zum Schlager, und freut sich über ihre Enkel, die in Bayern leben. Außerdem liest sie viel, achtet auf Rezensionen und mag vor allem Bretagne-Krimis.

Dibbelabbes mit Feldsalat 

Für 4 Personen

Zutaten:

  • 250 Gramm Speck (Dörrfleisch)
  • 1 Stange Lauch
  • 3 Zwiebeln
  • 2 Kilo Kartoffeln
  • 8 Esslöffel Öl
  • 1 Bund Petersilie
  • 1-2 Zweige Majoran
  • 2-3 Eier
  • Pfeffer, Salz, abgeriebene Muskatnuss

Zubereitung:

Speck in Würfel schneiden, Lauch waschen und in Ringe schneiden. Die Zwiebeln schälen, eine davon reiben, die restlichen in feine Würfel schneiden. Die Hälfte des Öls in einem Bräter erhitzen, Speck darin auslassen, herausnehmen, anschließend Zwiebelwürfel und Lauch kurz darin andünsten und ebenfalls herausnehmen. Petersilie und Majoran waschen, trocken tupfen und hacken. Kartoffeln waschen, schälen, reiben und den Saft etwas ablaufen lassen. Speck, Zwiebeln, Lauch, Eier und Kräuter hinzufügen und gut vermischen. Mit Muskat, Salz und Pfeffer würzen. Das restliche Öl im Bräter erhitzen, die Masse hineinfüllen und etwa 45 Minuten im Backofen bei 180 Grad backen lassen. Dabei häufig umwenden und mit einer Gabel "zerpflücken", dadurch ergibt sich eine leckere Kruste. Wer keinen Bräter hat, kann auch eine Auflaufform zum Backen nehmen. In der Zwischenzeit Feldsalat putzen und anmachen.

Gut passt auch ein Apfelkompott dazu, das dem Gericht eine frische Note gibt. Dafür drei bis vier säuerliche Äpfel schälen, entkernen, in Spalten schneiden, in etwas Wasser mit Zucker und einer Stange Zimt aufkochen und dünsten, bis die Apfelspalten weich sind. In eine Schüssel füllen und abkühlen lassen.

Update: Mittwoch, 12. Januar 2022, 18.45 Uhr


Hannelore Kiefer. Foto: Wieser

Leckere traditionelle Rezepte aus dem Kochbuch der Mutter

Von Lisa Wieser

Region Wiesloch. In der RNZ-Serie "Landfrauenküche aus der Region" wird es heute süß. Denn das Festtagsmenü aus den 70er Jahren, das die Landfrauen aus Schatthausen anlässlich ihres 70-jährigen Bestehens zusammengestellt haben, geht in die letzte Runde. Nach der Festtagssuppe mit Markklößchen und Eierstich, Rindfleisch mit Meerrettich und gefüllter Kalbsbrust mit Feldsalat ist nun das Dessert an der Reihe. Hannelore Kiefer verrät hierfür ihr Rezept für Schnee-Eier mit Vanillesoße und eine Weincreme mit Biskuit. 

Als Beilage zur gefüllten Kalbsbrust, die zwei Stunden im Ofen schmoren muss, werden selbst gemachte Spätzle und Feldsalat gereicht. Foto: Lisa Wieser

Hannelore Kiefer ist seit 2016 bei den Landfrauen in Schatthausen und im Vorstandsteam des Ortsvereins aktiv. Sie ist die "Sammlerin" der Chronik des Vereins, in einem Ordner hat sie sorgfältig alles aufbewahrt. Ihr liegt viel daran, dass es nach der Pandemie-Zwangspause im Verein mit seinem vielfältigen Programm weitergehen gehen. Und dass dabei wieder möglichst viele Frauen einbezogen werden.

Nach einem arbeitsreichen Leben im öffentlichen Dienst genießt sie es heute, dass sie ihre Zeit für Dinge einteilen kann, die sie gerne macht. Dazu gehören ihre Enkelkinder, Reisen, Sport und Gesundheit. "Es ist so wichtig, körperlich und geistig fit zu bleiben", sagt Kiefer und ist überzeugt: "Dafür muss man aber auch etwas tun."

Die Arbeit im großen Garten hilft ihr ebenso dabei wie regelmäßige Bewegung, Begegnungen mit anderen und natürlich Kochen. "Das Dessert ist typisch für die 70er Jahre und was im Moment vielleicht ein wenig schwierig aussieht, ist in Wirklichkeit ganz einfach."

Schnee-Eier mit Vanillesoße 

Für 6 Personen

Zutaten Vanillesoße und Schnee-Eier

  • 3 Eiweiß
  • 3 Eigelb
  • 50 Gramm Zucker
  • 450 Milliliter Milch
  • 4 Tropfen Vanillearoma oder ½ Vanillestange
  • 1 Teelöffel Zitronensaft
  • 75 Gramm Zucker

Zubereitung Vanillesoße:

Das Eigelb mit 75 Gramm Zucker verrühren. Die Milch und das Vanillearoma in einem Topf zum Kochen bringen. Den Topf von der Kochstelle nehmen, die Eigelb-Zuckermischung einrühren, den Topf wieder auf die Kochstelle stellen und vorsichtig unter Rühren weiterköcheln lassen, bis die Masse dicklich wird. Dann die Soße in eine Schüssel oder portionsweise in Dessertschalen umfüllen.

Zubereitung Schnee-Eier:

Die drei Eiweiß sehr steif schlagen, 50 Gramm Zucker einrieseln lassen und Zitronensaft dazugeben. In einem größeren Topf Wasser zum Kochen bringen. Mit einem Löffel etwas von dem Eischnee abnehmen und ins heiße Wasser legen. Je nach Größe des Topfes können auch mehrere Schnee-Eier zusammen in den Topf gelegt werden. Dann die Temperatur herunterstellen, sodass das Wasser nur noch brodelt. Die Klößchen nach etwa einer Minute wenden und auf der anderen Seite etwa eine Minute garen. Die Schnee-Eier auf der Vanillesoße verteilen und erkalten lassen.

Zutaten Weincreme:

  • 8 Eier
  • 1 Liter Weißwein
  • 1 Packung Vanillepuddingpulver
  • 150 Gramm Zucker
  • Saft ½ Zitrone

Zubereitung

Puddingpulver mit etwas Wein in einem Topf aufrühren, mit den Eiern aufschlagen, Zucker und restlichen Wein hinzufügen und die Masse mit einem Schneebesen unter ständigem Rühren aufkochen lassen. Wenn die Creme fest wird, den Topf vom Herd nehmen, den Zitronensaft unterrühren, in Dessertschälchen füllen und erkalten lassen.

Zutaten für einen einfachen Biskuit

  • 5 Eier
  • 5 Esslöffel heißes Wasser
  • 200 Gramm Zucker
  • 200 Gramm Mehl

Zubereitung:

Die Eier mit 5 Esslöffeln Wasser aufschlagen und schaumig rühren. Wenn die Masse cremig ist, den Zucker hinzufügen und so lange weiterrühren, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat. Zum Schluss das Mehl vorsichtig unterheben. Den Teig in eine gefettete Kastenform füllen und im Backofen bei 180 Grad etwa 25 bis 30 Minuten goldbraun backen.

Update: Dienstag, 11. Januar 2022, 20.24 Uhr


Roswitha Berberich. Foto: Wieser

Gefüllte Kalbsbrust mit Spätzle

Von Lisa Wieser

Region Wiesloch. Im vergangenen Jahr konnte der 1950 gegründete Landfrauenverein Schatthausen auf sein 70. Bestehen zurückblicken. Zur Feier war ein "Festtags-Menü" aus den 1970er Jahren mit anschließendem Programm geplant. Die Veranstaltung musste coronabedingt ausfallen. Umso mehr freuen sich die Landfrauen, dass sie es für die RNZ-Serie "Landfrauenküche aus der Region" zubereiten konnten. Es besteht aus einer Festtagssuppe mit Markklößchen und Eierstich (RNZ vom 8./9. Januar), gekochtem Rindfleisch mit Meerrettich, einer gefüllten Kalbsbrust mit Feldsalat und Spätzle und als Dessert gibt es Schnee-Eier mit Vanillesoße und eine Weincreme mit Biskuit. Heute zum Hauptgang: Gefüllte Kalbsbrust mit Spätzle von Roswitha Berberich.

Die Vorspeise des Festtagsmenüs der Schatthausener Landfrauen: eine Markklößchensuppe mit Eierstich. Foto: Lisa Wieser

Berberich arbeitet als Hauswirtschaftsleiterin und Ausbilderin in einem Pflegeheim in St. Leon Rot, ist schon lange bei den Landfrauen in Schatthausen und seit einigen Jahren dort auch im Vorstandsteam. Sie findet das Engagement der Landfrauen auch in Bezug auf den sozialen Gemeinschaftssinn sehr wichtig und schätzt das vielseitige Bildungsprogramm des Kreisverbandes, dem sich die Ortsvereine anschließen. Roswitha Berberich macht im "Hohenhardter 7" regelmäßig Yoga, und ist seit 40 Jahren in der "Laienschauspielgruppe FC Fortuna Schatthausen" aktiv. "Früher spielte ich die Junge, jetzt die Erfahrene", sagt sie lachend. Sie ist der Meinung, "dass Humor und Lachen auch deshalb wichtig sind, um Sorgen und Ärger zu vertreiben und ein gutes Miteinander zu erleben". Die ehrenamtliche Mitarbeit in der Gemeinde ist ihr vor allem mit Blick auf ältere Menschen wichtig, damit diese nicht vereinsamen. Der Festtagsbraten "Gefüllte Kalbsbrust mit Spätzle" stammt aus einem alten Rezept, das sie im Kochbuch ihrer Mutter fand.

Gefüllte Kalbsbrust mit Spätzle für 4 Personen

Zutaten:

  • 2 Kilo Kalbsbrust (vom Metzger fürs Füllen vorbereitet)
  • 1 Kilo Brät vom Metzger
  • 2 Eier
  • 1 Bund Petersilie
  • 1 klein geschnittene Zwiebel
  • 2 alte Brötchen
  • 150 Milliliter Sahne
  • Etwas Muskat
  • 750 Milliliter Fleischbrühe
  • Butterschmalz
  • 1 Bund Suppengrün
  • 1 große Zwiebel
  • Salz & Pfeffer
  • Küchengarn

Zubereitung:

Für die Füllung alte Brötchen würfeln, mit klein geschnittener Zwiebel und Petersilie in etwas Butterschmalz angehen lassen und mit den Eiern und dem Brät zu einem Teig vermischen. Kalbsbrust innen und außen salzen, pfeffern, mit dem Brät füllen und mit Küchengarn zunähen. Große Zwiebel mit Suppengrün waschen und klein schneiden. In einem Bräter die Kalbsbrust in Butterschmalz anbraten, Suppengrün und Zwiebel dazugeben, anschwitzen und mit der Fleischbrühe abgießen. Den Bräter verschließen und im Backofen bei 180 Grad (Umluft) etwa zwei Stunden schmoren lassen. Nach dem Ende der Garzeit den Braten herausnehmen, warmhalten, die Soße pürieren und abbinden.

Zutaten Spätzle mit Schmelze:

  • 6 Eier (Größe L)
  • 50 Milliliter Mineralwasser
  • Salz und Muskat
  • 400 Gramm Spätzlemehl
  • 4 Esslöffel Butter
  • 2 Esslöffel Semmelbrösel

Zubereitung:

Eier, Salz, Muskat und Mineralwasser in einer Schüssel aufschlagen. Nach und nach das Mehl hinzufügen und den Teig mit einem Kochlöffel so lange schlagen, bis Bläschen entstehen. Reichlich Salzwasser in einem Topf aufkochen, den Teig portionsweise auf ein Spätzlebrett oder in einen Spätzledrücker geben, in das kochende Wasser schaben beziehungsweise drücken, und ziehen lassen, bis sie oben schwimmen. Mit einem Schaumlöffel aus dem Wasser heben, in kaltem Wasser kurz abschrecken, abtropfen lassen und warmhalten.

Für die Schmelze Butter mit etwas Salz in einer Pfanne zergehen lassen, Semmelbrösel kurz darin anschmelzen und über die Spätzle streuen. Aber Achtung: "Nicht zu heiß werden lassen, damit Butter und Semmelbrösel nicht verbrennen."

Update: Montag, 10. Januar 2022, 18.58 Uhr


Friedhilde Kohlberger. Foto: Wieser

Markklößchensuppe von Friedhilde Kohlberger

Von Lisa Wieser

Region Wiesloch. Im vergangenen Jahr konnte der 1950 gegründete Landfrauenverein Schatthausen auf sein 70-jähriges Bestehen zurückblicken. Zur Feier war ein "Festtags-Menü" aus den 1970er Jahren mit anschließendem Programm geplant. Die Veranstaltung musste coronabedingt ausfallen. Umso mehr freuen sich die Landfrauen, dass sie es für die RNZ-Serie "Landfrauenküche aus der Region" zubereiten konnten.

Es besteht aus einer Festtagssuppe mit Markklößchen und Eierstich, gekochtem Rindfleisch mit Meerrettich, einer gefüllten Kalbsbrust mit Feldsalat und als Dessert gibt es Schnee-Eier mit Vanillesoße und eine Weincreme mit Biskuit. Den Auftakt macht heute die Festtagssuppe nach dem Rezept von Friedhilde Kohlberger.

Kohlberger arbeitete als Bankkauffrau, ist seit 2016 bei den Landfrauen im Ortsverein Schatthausen und dort für die Kasse zuständig. Sie malt und töpfert gerne, ist sozial engagiert und betreut alte Menschen. Sie reist gerne, hofft, dass bei den Landfrauen nach langer Coronapause bald wieder richtig "Leben reinkommt", und denkt, dass man nicht nur auf sich selbst, sondern auch auf andere achten sollte.

"Eine Mutter Theresa bin ich nicht, ich kann nicht überall wirken, wünsche aber allen, dass die Freude an vielen Dingen wieder zurückkommt." Sie kocht und backt gerne und macht gerne ein traditionelles Menü, bei dem eine Markklößchensuppe mit Eierstich nach einem über 50 Jahre alten Rezept nicht fehlen darf.

Markklößchensuppe für 4 Personen

Zutaten:

  • 100 Gramm Knochenmark
  • 80 Gramm Paniermehl
  • ¾ Teelöffel Salz
  • 1 Prise Muskat
  • 1 Stängel Petersilie fein geschnitten
  • 2 Eier
  • 1 Liter Gemüse- oder Rindfleischbrühe

Zubereitung:

Das Knochenmark langsam schmelzen und mit den übrigen Zutaten gut vermengen. In einer vorbereiteten Gemüse- oder Rindfleischbrühe aus der Masse kleine Klößchen formen und etwa 15 Minuten in der heißen, aber nicht kochenden Brühe ziehen lassen. 

Zutaten Eierstich:

  • 4 Eier
  • 100 Milliliter Milch
  • ½ Teelöffel Salz
  • 1 Prise Muskat

Zubereitung:

Alle Zutaten mit dem Rührgerät am besten in einer Schüssel, die für ein Wasserbad geeignet ist, gut aufschlagen. Im Wasserbad stocken und anschließend erkalten lassen.

Anschließend auf ein Brett stürzen und die erkaltete Eiermasse in Rauten oder Würfen schneiden und über die Suppe streuen.

Update: Freitag, 7. Januar 2022, 18.45 Uhr


Die Landfrauen verraten ihre besten Rezepte

Hier kommen gute Küche und saisonale Produkte zusammen. Die Landfrauen-Vereine aus der Region Wiesloch feiern so Geburtstag.

Von Lisa Wieser

Region Wiesloch. Mutti kocht am besten. Das findet wohl jeder. Und um den Geschmack von der "guten alten Zeit" zurück auf die Zunge zu holen, blickt die RNZ auf die "Landfrauenküche". Damit feiern die Landfrauenvereine in der Region Wiesloch ihren Geburtstag und teilen das Festessen auf diese Weise mit der RNZ-Leserschaft. Sie geben ihre besten Rezepte mit saisonalen Produkten preis – für alle zum Nachkochen. Ein kleiner Vorgeschmack: Los geht es mit den Schatthäuser Landfrauen. Diese "tischen auf": eine Festtagssuppe, gekochtes Rindfleisch mit Meerrettich und Preiselbeeren, eine gefüllte Kalbsbrust mit Spätzle und als Dessert eine Weincreme mit Schnee-Eiern, Vanillesoße und Biskuit.

Gleichzeitig wollen die Landfrauen aus der Region mit einem Vorurteil aufräumen: "Das typische Bild der Landfrau gibt es nicht mehr", sagen sie. "Bei uns sind alle Frauen willkommen – egal was sie machen, welchen Beruf sie haben oder wie alt sie sind." Eine Gemeinsamkeit gibt es aber: "Aufgeschlossen müssen sie sein", sagen die Frauen.

Landfrauenküche

Seit 75 Jahren gibt es den Landfrauenverband Württemberg-Baden mit seinen Kreisverbänden und deren Ortsvereinen. Seither haben Generationen von Landfrauen dazu beigetragen, dass der Gedanke von sozialem Engagement, Gemeinschaftssinn und einem vielseitigen Themen- und Bildungsprogramm aktiv gelebt wird.

"Für viele Frauen, die in der Landwirtschaft arbeiteten, waren die Treffen, Tagesausflüge, Fahrten, Zusammenkünfte, Vorträge und Weiterbildungsangebote oft die einzige Möglichkeit, herauszukommen und sich mit anderen Frauen auszutauschen", sagt Gabriele Sommer vom Obsthof Sommer aus Dielheim-Oberhof, die Vorsitzende des Kreisverbandes Heidelberg-Sinsheim ist. Auch Ulrike Kolb vom Ortsverein Baiertal, Hannelore Kiefer vom Ortsverein Schatthausen und Brigitte Reiss vom Ortsverein Mühlhausen-Dielheim-Tairnbach erleben den Austausch und die gemeinsamen Aktionen als etwas beständig Wertvolles.

Die Frauen betonen, dass sich die Vereine im Laufe der Jahrzehnte verändert haben. Viele Landfrauen leben und arbeiten zwar noch auf dem eigenen Hof. Aber noch mehr haben andere Berufe – sei es im Pflegebereich, in einer Verwaltung, in einer Bank oder als Lehrerinnen – und sind zudem als Gemeinde- oder Pfarrgemeinderätinnen aktiv.

Die Ortsvereine Schatthausen, Baiertal und Mühlhausen mit Dielheim und Tairnbach gehören dem Kreisverband Heidelberg-Sinsheim an. Doch jeder Ortsverein hat seine eigene Historie. Wie aus der Geschichte des Landfrauenvereins Schatthausen hervorgeht, prägten 1950 etwa 25 landwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe die Struktur des Dorfes. Schon damals waren die Frauen sehr aktiv und setzten sich für den Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft ein. Die 14-täglichen Treffen in den Wintermonaten wurden bis zur Coronakrise beibehalten. Der Verein hat heute 46 Mitglieder; alle hoffen, dass Veranstaltungen bald wieder möglich sind. Im Jahr 2020 war zum 70-jährigen Bestehen ein "Festtags-Menü der 70er-Jahre" geplant. Die Feier wurde wegen der Pandemie abgesagt, umso mehr freuen sich die Landfrauen, dass sie das Festtags-Menü jetzt für die RNZ-Serie kochen können.

Auch die Landfrauen Baiertal sind sehr aktiv. 2021 konnte der Verein auf 65 Jahre zurückblicken. Nach dem Motto "Weichen stellen für morgen" bietet er interessante Bildungsangebote, Lehr- und Besichtigungsfahrten, Seminare und Vorträge an. "Dabei geht es um sehr aktuelle Themen", erzählen die Frauen vom Vorstandsteam. Als Beispiele nennen sie Medienpädagogik, Kurse rund um das Internet und Digitales, auch geht es bei ihnen um familiäre und gesellschaftliche Fragen, um medizinische Themen oder um Prävention, etwa in Zusammenarbeit mit der Heidelberger Kriminalpolizei.

Der jüngste Ortsverein ist der von Mühlhausen, Dielheim und Tairnbach. Er wurde 2012 gegründet, und hat 35 aktive Mitglieder. Diese stellen im Jahr fünf bis sechs Vorträge, Veranstaltungen oder Fahrten auf die Beine. Zudem verkaufen sie an kulinarischen Ständen Selbstgebackenes und Eingemachtes und fördern mit dem Erlös regelmäßig soziale Projekte wie die "Waldpiraten" in Heidelberg. Die tatkräftigen Frauen hoffen, dass sie dieses Jahr ihr zehntes Jubiläum mit einem tollen Programm feiern können.

Info: Alle Ortsvereine und auch der Kreisverband Heidelberg-Sinsheim können Angebote aus dem Jahresprogramm des Landfrauenverbandes Württemberg-Baden nutzen, aber auch selbst Themen, Begegnungen, Besichtigungen und kulturelle Unternehmungen organisieren und durchführen. Wer mehr über das Bildungsprogramm und die Aktivitäten des Landesverbandes oder der jeweiligen Ortsvereine wissen möchte, kann sich im Internet informieren unter www.landfrauen-bw.de oder www.landfrauenhd.de.

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