Bahnhof soll im Januar fertig sein
Schmutz schrieb am 15. September einen Brief an die DB Netze, weil der Ausbau des Ladenburger Bahnhofes ins Stocken geraten war

Die Arbeiten am Ladenburger Bahnhof für den Bau des Aufzugsschachtes sind im vollen Gange. Im Januar soll der S-Bahn-taugliche Bahnhof fertig sein. Foto: Sturm
Von Axel Sturm
Ladenburg. Was Bürgermeister Stefan Schmutz überhaupt nicht mag, sind schwammige Aussagen. Daher freute er sich, dass sein Schreiben an die Deutsche Bahn nicht nur schnell, sondern auch präzise beantwortet wurde. Schmutz schrieb am 15. September einen Brief an die DB Netze, weil der Ausbau des Ladenburger Bahnhofes ins Stocken geraten war. Darin bezeichnete er die Vorgehensweise als "inakzeptabel". Nicht nur der Bürgermeister war verärgert, auch die Ladenburger sorgten sich, dass sich der Einweihungstermin des S-Bahn-tauglichen Bahnhofs erneut auf unbestimmte Zeit verschieben könnte. Weil der Aufzughersteller Lieferschwierigkeiten hatte, stand die Baustelle am Bahnhofsplatz wochenlang still.
"Ich begrüße nicht nur die schnelle Reaktion der Bahn, sondern auch die angekündigten Maßnahmen und den neuen Fertigstellungstermin", sagte Schmutz auf RNZ-Anfrage. Er geht nun fest davon aus, dass Anfang 2018 ein neues Kapitel des Ladenburger Bahnhofs aufgeschlagen werden kann.
In dem Schreiben der Bahn an den Bürgermeister wird daran erinnert, dass die Bahnsteiganhebung um 76 Zentimeter auf S-Bahn Niveau bereits in weiten Teilen abgeschlossen ist. Die Inbetriebnahme des Bahnsteigs 2 sei bereits im Dezember 2016 und die Inbetriebnahme des Bahnsteiges 1 im April 2017 erfolgt. Dennoch gebe es Arbeiten, die noch nicht fertiggestellt werden konnten.
Die bauliche Restabwicklung am Bahnsteig 1 seinen derzeit im Gange, so die Bahn. Dazu zählt die Fertigstellung des Schachtes für den Aufzug, um den Bahnsteig barrierefrei erreichen zu können. Auch die Stahlkonstruktion und die Verglasung des Aufzugturms müssen noch erledigt werden.
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Auf der Restarbeitsliste steht zudem die Umsetzung des Fahrkartenautomats an den Bereich vor dem Aufzug. Die Bauarbeiten werden mit dem Rückbau der Baustelle und die Übergabe der Parkplatzflächen dann abgeschlossen.
Die Bahn begründete gegenüber dem Bürgermeister die Verzögerungen. Ursprünglich war vorgesehen, den Aufzug zu Bahnsteig 1 parallel mit dem Umbau am Gleis 1 zu beenden. Leider habe es aber Kapazitätsengpässe bei der ausführenden Aufzugsfirma gegeben. Inzwischen wurden die Arbeiten für den Bau des Aufzugsschachtes sowie die erforderlichen Anschlussarbeiten wieder aufgenommen. "Wir warten auf den Betonlaster, der gleich eintreffen müsste", sagte am Mittwochmittag der Bauleiter.
Abgeschlossen sei bereits die bauliche Fertigung des Aufzugs für den Mittelbahnsteig. Hier sind allerdings erste Vandalismusschäden zu beklagen, die Aufzugtür wurde bereits mutwillig zerstört (die RNZ berichtete).
Weil für Aufzüge im öffentlichen Raum ein umfassendes Abnahmeverfahren besteht, kann die Abnahme des Aufzuges des Mittelbahnsteigs frühestens Ende Oktober erfolgen. Die Abnahme des Aufzuges zu Bahnsteig 1 sei für Ende Dezember terminiert. Ab Januar 2018 sollen dann planmäßig beide Aufzugsanlagen zur Verfügung stehen.
Im Januar wird auch das Problem des bei Sonneneinstrahlung "nicht lesbaren Fahrkartenautomatendisplay" der Vergangenheit angehören, schreibt die Bahn. Sie garantiert eine "blendungsfreie Ausrichtung des Fahrkartenautomats".
Bürgermeister Schmutz reklamierte in seinem Schreiben auch die mangelhafte Entwässerung der "Bahnsteigunterführung" vom Bahnhofsvorplatz zur Otto-Häußler-Straße. In der Unterführung stand an Regentagen zentimeterhoch Wasser. "Uns ist die mangelhafte Entwässerung ebenfalls aufgefallen", schreiben die Bahnverantwortlichen. Da sich die Personenunterführung im Besitz der Stadt befindet, wurde ein Vororttermin vorgeschlagen, um Lösungen abzustimmen. Schmutz nahm diesen Vorschlag bereits auf und hat mit der Bahn einen Termin vereinbart.
Der wichtigste Satz für die Stadt und die Bürger steht am Ende des Schreibens: "Ab Januar 2018 soll den Reisenden der volle Komfort des Bahnhofs, einschließlich der barrierefreien Erschließung, zur Verfügung stehen."



