Der Anwalt aus dem TV kommt
Christopher Posch stellt sich rechtlichen Fragen der Schüler - Projekt im Gemeinschaftskunde-Unterricht

Christopher Posch wendete sich in einer Videonachricht an die Schriesheimer Gymnasiasten und rief zum Fragenstellen auf. Foto: dpa
Von Carolina Paul
Schriesheim. Das hat es am Kurpfalz Gymnasium noch nie gegeben. Am Dienstag, 3. Juli, kommt TV-Anwalt Christopher Posch zu Besuch in die Aula. Der 42-jährige Fachanwalt für Strafrecht, wurde vor allem bekannt durch TV-Serien, wie "Christopher Posch - Ich kämpfe für ihr Recht" und "Das Jugendgericht". In einer Diskussionsrunde können ihm jetzt Schriesheimer Schüler Fragen rund um das Thema Recht und Gesetz stellen.
In der Klassenstufe neun ist das auch Teil des Lehrplans im Fach Gemeinschaftskunde. An der Diskussionsrunde teilnehmen dürfen aber alle Jahrgänge ab der achten Klasse. "Eigentlich ist Recht eine total spannende Sache", sagte Gemeinschaftskundelehrer Maximilian Bayer. Schüler würden das aber meistens mit trockener Theorie verbinden.
"In der Klasse neun ist jedes Jahr ein Besuch im Gericht geplant, um ihnen einen besseren Bezug zu ermöglichen", so Bayer. In diesem Jahr war das aber nicht genug, die Gemeinschaftskundelehrer wollten den Unterricht noch interessanter gestalten. Da kam ihnen dann der Zufall zur Hilfe: der Onkel von Bayer kennt den berühmten Juristen persönlich und bot prompt seine Hilfe an.
Posch fand die Idee gut, das Pilotprojekt war geboren. Dabei richtete sich nicht nur der Veranstaltungstitel "Jetzt habt Ihr Recht" an die Jugendlichen, sondern auch der Anwalt selbst mit einer persönlichen Videonachricht.
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Wer schon mal Berührungspunkte oder Erfahrungen zu dem Thema gesammelt habe, könne daran anknüpfen und sich Fragen zu Recht und Gesetz überlegen. Per E-Mail und über das soziale Netzwerk Facebook durften sie dem Anwalt schreiben und Fragestellungen los werden, die ihnen auf der Seele brennen. "Die Diskussionsrunde teilt sich in zwei Teile. Im zweiten Teil werden die zugeschickten Fragen beantwortet, im ersten Teil stellt Christopher Posch dann Fälle aus der Praxis vor", so Bayer weiter.
Die Schüler dürfen die Fälle sozusagen selbst bearbeiten, entscheiden also nach eigenem rechtlichen Wissen und Moral, wer schuldig ist und wer nicht. "Ganz wichtig ist auch, dass er dabei Themen aufgreift, die die Jugendlichen betreffen", erzählte der Gemeinschaftskundelehrer. Downloads im Internet, Internetstreaming und Verträge könnten bei der Diskussionsrunde besprochen werden.
Um 8.45 Uhr dürfen zuerst die Klassen acht und neun Posch mit Fragen löchern. Danach ist die Oberstufe an der Reihe. Jeweils 75 Minuten lang sollen die Diskussionsrunden dauern.
Eine Firma wird die Veranstaltung mit einer Kamera begleiten und anschließend auf Youtube auf dem Kanal "Wolters Kluwer" hochladen. Dann können die Schüler auch danach noch einmal reinschauen, um sich zu informieren.



