Das ist der typische Gemeinderat in der Region
Männlich und über 50 - Die RNZ nimmt die gewählten Räte unter die Lupe

Symbolfoto: dpa
Region Heidelberg. (aham/cm) Wer alt und männlich ist, hat offenbar bessere Chancen gewählt zu werden. Dieses Fazit lässt sich ziehen, wenn man die Ergebnisse der Gemeinderatswahl in der Region analysiert. Denn vergleicht man die frisch Gewählten mit der Gesamtheit der Kandidaten im Vorfeld, tun sich zum Teil erhebliche Unterschiede auf.
So lag der Frauenanteil bei den Anwärtern fürs Kommunalparlament bei 37 Prozent. Unter den insgesamt 269 frisch gewählten Gemeinderäten sind nur 82 Frauen - was 30,5 Prozent entspricht. Das Durchschnittsalter der Kandidaten lag bei 50,4 Jahren. Die nun Gewählten sind dagegen im Schnitt 54,3 Jahre alt.
Der jüngste Gemeinderat findet sich künftig in Lobbach: 47,9 Jahre sind die neuen Mandatsträger - und damit nur wenige Monate älter als das gesamte Kandidatenfeld. Ganz anders in Wilhelmsfeld: Im Luftkurort tagt mit einem Durchschnittsalter von 58,3 Jahren bald das älteste Kommunalparlament. Dabei waren die Bewerber noch im Schnitt 49,4 Jahre alt.
Die größte Verschiebung gab es derweil in Schönau: Wo es im Vorfeld mit einem Schnitt von 45,9 Jahren die jüngsten Kandidaten gab, sind die Gewählten nun 9,5 Jahre älter. Kurios: In Heiligkreuzsteinach ist der Altersschnitt gleich geblieben. In Sandhausen sind als einzige Gemeinde die neuen Räte jünger als die Gesamtheit der Bewerber - und zwar um 1,3 Jahre.
Der Gemeinderat mit dem höchsten Frauenanteil ist jener in Neckargemünd: Hier sind 16 der 27 neuen Räte weiblich - macht einen Anteil von 40,7 Prozent. Das genaue Gegenteil ist Wiesenbach. Hier sitzt künftig nur noch eine Frau im Gemeinderat, was einer Quote von 8,3 Prozent entspricht. Dabei waren die Listen noch zu 41,7 Prozent weiblich.
Auch interessant
Zwei Frauen sind es künftig im Lobbacher Gemeinderat: Hier hat auch Andrea Zeberer-Martin den Einzug geschafft - als einzige Kandidatin der CDU. In Lobbach war der Anteil der Kandidatinnen mit 11,1 Prozent auch besonders niedrig. Besonders hoch war dieser mit 44,6 Prozent in Wilhelmsfeld. Gewählt wurden hier fünf Frauen, was einem Anteil von 35,7 Prozent entspricht.
Die gute Nachricht: Im Vergleich zur letzten Gemeinderatswahl ist der Frauenanteil leicht gestiegen. 2014 waren lediglich 25,3 Prozent der Gewählten weiblich. Die Gemeinderäte der Region rund um Heidelberg werden also weiblicher.



