Dank Grippe-Welle kamen alle von der Warteliste zum Zug
20 Verkäufer-Absagen mussten beim Flohmarkt der Kindergärten aufgefangen werden - Am Ende waren aber alle 100 Tische besetzt

Ein riesiges Angebot gab es beim Kinder-Flohmarkt in der Heinrich-Beck-Halle. Foto: Dorn
Hirschberg-Leutershausen. (nip) Einen ganzen Tag lang hatte sich Katharina Goss-Mau, die Elternbeiratsvorsitzende des evangelischen Kindergartens Leutershausen, ans Telefon gehängt, um für den großen Flohmarkt die Warteliste an Interessenten abzuarbeiten: "Dass wir alle auf der Liste berücksichtigen konnten, das hatten wir noch nicht", stellte sie am Sonntagvormittag fest.
Die Grippewelle hatte die Gemeinschaftsveranstaltung der beiden Kindergärten, evangelisch und katholisch, zunächst stark gebeutelt. Knapp 20 Absagen mussten aufgefangen werden, doch am Ende waren die 100 Tische mit Kleidern, Spielzeug, Bettchen, Rollern und Rädern - eben alles "rund ums Kind" - tatsächlich besetzt. "Und es ist ja gut besucht, die Resonanz ist da", sagte Claudia Tolksdorf, Elternbeiratsvorsitzende des katholischen St. Martin-Kindergartens. Und es stimmte: Vom Start weg war das Gewusel in der Heinrich-Beck-Halle groß; Eltern und Kinder stöberten hier im Warmen nicht selten nach Frühjahrskleidung. "Für Jungs etwas zu finden, ist immer schwer", meinte eine Mama, die fürs Töchterchen hingegen eine reiche Auswahl an Träumen in Rosa registrierte.
"Was der Papa wohl dazu sagt? Jetzt haben wir doch noch ein Bobby-Car gefunden", freute sich eine andere Mutter auf dem Nachhauseweg, auf dem ihre Kleine das neue Gefährt am liebsten gleich auf dem Gehweg getestet hätte.
Aber auch Verkäufer wie Rathausmitarbeiterin Bärbel Probst waren zufrieden: "Eine Kundin hat mir eine ganze Kiste Playmobil abgekauft. Es ist doch schön, wenn die Sachen weggehen."
Bei Katharina Goss-Mau wechselt ein blaues Jeanshemdchen für 50 Cent die Besitzerin. "Das ist voll süß", konstatiert die Käuferin zufrieden. Ihre Augen bleiben an einer blauen Übergangsjacke mit pinkfarbenen Einsätzen hängen. Doch sie zweifelt - wohl aus denselben Gründen, weshalb das hübsche und kaum getragene Stück verkauft wird: "Das ist halt viel Blau. Ich weiß nicht, ob meine Tochter das gut findet."
Der Erlös des Flohmarkts wird hälftig zwischen beiden Kindergärten geteilt. "Wir wollen damit zum Beispiel ein Puppentheater organisieren", sagte Claudia Tolksdorf. Hier dürfen sich die Kinder auf das Theater "Blinklichter" und ihr Stück "Cowboy Klaus und das pupsende Pony" freuen. Im evangelischen Kindergarten ist die Situation zurzeit eine andere. "Wir warten mal ab. Viele Dinge werden sich im Laufe dieses Jahres zeigen", meinte die Elternbeiratsvorsitzende. Weil der Kindergarten neu gebaut wird, ist die Einrichtung in den früheren Schulpavillon umgezogen. "Die Stimmung ist gut. Alles ist zentraler und wir fühlen uns wohl. Ich denke, den Kindern geht es genauso", meinte Goss-Mau.



