Kinderbetreuung

Tagesmütter erhalten in Mühlhausen einen Zuschuss

Einhelliger Beschluss des Mühlhausener Gemeinderats - 29 Betreuungsplätze bei vier Tagesmüttern

06.04.2018 UPDATE: 07.04.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 17 Sekunden

Symbolfoto: dpa

Mühlhausen. (seb) Tagesmütter erhalten vom Kreisjugendamt 5,50 Euro pro Kind und Stunde. Das sei nachweislich nicht auskömmlich, war man sich in Mühlhausens jüngster Gemeinderatssitzung einig und beschloss daher einen Zuschuss von einem Euro pro Stunde und Kind. Damit kommen auf die Gemeinde Mehrkosten von voraussichtlich 40.000 Euro pro Jahr zu.

Dass Tageseltern für die Kinderbetreuung in der Gemeinde unentbehrlich sind, legte Bürgermeister Jens Spanberger anhand der dynamischen Bevölkerungsentwicklung dar. In den vergangenen zehn Jahren ist Mühlhausen um knapp 350 auf 8528 Einwohner gewachsen. Zu den durchschnittlich 85 Geburten pro Jahr kommen natürlich noch Zuzüge, sodass Engpässe gerade im Kleinkindbereich absehbar sind.

Für über Dreijährige kann die Gesamtgemeinde 303 Kindergartenplätze bereitstellen, sie sind laut Spanberger aktuell auch zu 94 Prozent ausgelastet. Bei der Krippenbetreuung allerdings erreiche man ohne Tageseltern nur eine Quote von 34 Prozent: 170 Kinder zwischen einem und drei Jahren gebe es, nur 58 Plätze können ihnen angeboten werden - und die sind zu 90 Prozent ausgelastet. Hinzu kommen zurzeit 80 unter Einjährige. Darüber hinaus bleibt eines ein dringendes Thema: Die Ganztagsbetreuung oder wenigstens verlängerte Öffnungszeiten werden bisher lediglich in Rettigheim angeboten, erst, wenn der St. Josef-Kindergarten in Mühlhausen saniert und erweitert ist, entspannt sich die Situation etwas.

Die gegenwärtig vier ortsansässigen Tagesmütter bedeuten Spanberger zufolge also "eine große Entlastung für die Gemeinde", steigern sie die Quote doch auf über 51 Prozent: Sie können 29 Betreuungsplätze (in konventionellen Kindertagesstätten wären das drei Krippengruppen) zur Verfügung stellen - und das günstiger: Laut Verwaltung liegt der Zuschussbedarf bei 1440 Euro pro Kleinkind und Jahr, in einer kommunalen oder kirchlichen Einrichtung aber bei rund 5500. Über den Handlungsbedarf und den Wert der Leistung der Tagesmütter herrschte im Rat Einigkeit.

Dass durch den Zusammenschluss mehrerer Zweckverbände "ein einzelnes leistungsfähiges Unternehmen für kommunale IT-Leistungen für ganz Baden-Württemberg" geschaffen werden soll (die RNZ berichtete), war auch in Mühlhausen Thema. Jürgen Abelshauser vom Rechenzentrum Heidelberg erläuterte, dass damit auch auf den Fachkräftemangel reagiert werde, und hob die erwarteten Vorteile hervor, darunter Preisstabilität.

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