Jubiläum 2020

So werden 1250 Jahre Walldorf gefeiert

Zahlreiche Veranstaltungen geplant - Gemeinderat genehmigt Kosten von rund 250.000 Euro

16.05.2019 UPDATE: 19.05.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 16 Sekunden

Ein Blick auf den Walldorfer Ortskern mit den markanten Türmen von katholischer (im Vordergrund) und evangelischer Kirche. 2020 wird die Astorstadt 1250 Jahre alt und will das groß feiern. Archiv-Foto: Pfeifer

Walldorf. (rö) 2020 wird Walldorf 1250 Jahre alt, die erste Erwähnung im Lorscher Codex war im Jahr 770. Das Jubiläum wird das ganze Jahr über groß gefeiert. Ein ganzer Katalog an Veranstaltung, von einer Arbeitsgruppe der Verwaltung erarbeitet und in den Ausschüssen bereits vorberaten, wurde jetzt vom Gemeinderat mit einer Ausnahme einstimmig verabschiedet. Lediglich bei einer Veranstaltung, einem klassischen Waldkonzert, das beim Waldklassenzimmer stattfinden soll, gab es zwei Gegenstimmen der Grünen-Räte Wilfried Weisbrod und Walter Hecker.

Die Gesamtkosten für das Stadtjubiläum bezifferte der Erste Beigeordnete Otto Steinmann, der die Sitzung für die aus dienstlichen Gründen verhinderte Bürgermeisterin Christiane Staab leitete, auf rund 250.000 Euro. Das sei "zugegeben ein nicht unerheblicher Betrag", trotzdem gelte seine Aussage aus der letzten Beratung des Themas im Juli 2018, "dass wir es nicht übertreiben wollen".

Im Einzelnen rechne man aktuell mit 188.500 Euro für das Programm, 25.000 Euro für ein Buchprojekt mit verschiedenen Themen aus 1250 Jahren Walldorf und 35.000 Euro für die Einladung der Partnerstädte zum Wochenende mit Festakt und Umzug am 9./10. Mai. Noch offen ist laut Steinmann lediglich die Aufarbeitung von Walldorfs wirtschaftlicher und städtebaulicher Entwicklung in jüngerer Vergangenheit, die in einer weiteren Publikation erfolgen soll. Die Planung dafür wolle man "zeitnah vorlegen".

Einige Veranstaltungen hob Steinmann besonders hervor: Zum offiziellen Festwochenende mit Festakt in der Astoria-Halle (9. Mai) und Festumzug (10. Mai), der hauptsächlich von Walldorfer Vereinen, Schulen und Gewerbetreibenden gestaltet werden soll, werde man "auf ausdrücklichen Wunsch des Gemeinderats" Vertreter der Partnerstädte einladen.

Und für das geplante Waldkonzert mit den Heidelberger Sinfonikern am 19. Juli sei man bewusst von der ersten Idee, die Veranstaltung auf ein ganzes Wochenende auszudehnen, abgerückt. Man wolle "nichts, was eine Störung hervorruft", sondern eine "waldverträgliche, störungsarme Veranstaltung". Hier stehe man auch bereits mit dem Kreisforstamt in Kontakt.

Abgelehnt wurde aufgrund zu hoher Kosten in den Vorberatungen die Idee einer Lichtillumination in Verbindung mit einer Open-Air-Kino-Veranstaltung beim Session. Stattdessen soll jetzt im Rahmen des Metropolink-Festivals (24. Juli bis 2. August) ein neues Kunstwerk an einer Hausfassade entstehen, das durch eine zusätzlich angebrachte Lichtprojektion für die Zuschauer an mehreren Abenden "lebendig" gemacht wird.

Weitere städtisch finanzierte Veranstaltungen sind ein Kinderfaschingsumzug mit dem Motto "Mittelalter" (21. Februar), ein Oldtimerevent unter dem Titel "Walldorf Classics" (28. Juni), Musik- und Kulturveranstaltungen mit einem jüngeren Publikum als Zielgruppe, die als "Walldorfer Sommer" (7. bis 16. August) und "Walldorfer Herbst" (23. Oktober bis 8. November) über die Bühne gehen sollen, sowie ein "historischer Markt" im rückwärtigen Bereich des Astorparks. Außerdem haben bereits einige Vereine, die Kirchen und andere Gruppierungen angeboten, ohnehin geplante Veranstaltungen unter das Dach des Jubiläumsjahrs zu stellen - von den "Walldorfer Kirchenmusiken" bis zum Konzert mit Feuerwerk im Aqwa. Neben dem Buchprojekt soll es auch eine Jubiläumsbroschüre mit dem Jahresprogramm und eine Sonderbriefmarke geben.

Mit dem Bündel an Veranstaltungen trage man dem feierlichen Anlass Rechnung, sagte für die CDU Mathias Pütz, er freue sich auf "viele Momente des Gemeinsinns und der Begegnung". Was die Briefmarke angehe, sei seiner Fraktion "eine ästhetische, ansprechende Gestaltung wichtig, wünschenswert wäre ein Wettbewerb". Elisabeth Krämer (SPD) sah in der Planung "ein tolles Programm für alle Generationen". Mit der Einladung an die Partnerstädte betone man, "wie wichtig sie uns sind".

Wilfried Weisbrod (Grüne) begrüßte die Aktivitäten, auch die Ausgaben seien bei dieser "einmaligen Geschichte" in Ordnung. Lediglich dem Waldkonzert könne man nicht zustimmen: "Das wird schon ein Aufmarsch", befürchtete er.

Ort des Geschehens

Und: "Das Forstamt vertritt nicht die Interessen der Tiere, sondern der Forstnutzung." Für Dr. Günter Willinger (FDP) ist das Programm "angemessen, gut überlegt, vielfältig", eine "preiswerte Sache, für das, was wir bekommen". Sein Fazit: "Das sollten wir uns leisten."

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