Bis 2030 braucht Wiesloch 65 Millionen Euro
Verwaltung legt eine Liste der erforderlichen Investitions- und Sanierungsmaßnahmen vor - Das meiste Geld ist für die Schulen

Die Stadt Wiesloch rechnet mit enormen Summen, die für anstehende Investitionen benötigt werden, zehn Millionen sind es voraussichtlich für die Realschule (unser Bild). Foto: Pfeifer
Wiesloch. (hds) Etwas mehr als 65 Millionen Euro braucht die Stadt für unterschiedliche Projekte in den kommenden zwölf Jahren. Es handelt sich dabei um Investitionen, aber auch um Sanierungsmaßnahmen, beispielsweise bei Schulen und Straßen. Die größten "Brocken" sind dabei der geplante Neubau der Gemeinschaftsschule nebst Fachgruppentrakt für die Realschule mit insgesamt rund 17 Millionen Euro sowie die anstehende Sanierung der Realschule selbst. Für Letzteres sind bis einschließlich 2022 zehn Millionen Euro in den Haushalten vorgesehen. In der Sitzung des Ausschusses für Technik und Umwelt (T & U) hatte Anja Dahner vom Fachbereich Hoch- und Tiefbau der Stadt eine umfangreiche Liste vorgestellt, in der die einzelnen Maßnahmen aufgelistet sind. Der Gemeinderat hatte zuvor die Verwaltung beauftragt, eine Schätzung über die zu erwartenden, notwendigen Investitionen an städtischen Gebäuden und Straßen bis 2030 zu erarbeiten.
"Da es sich um eine Prognose handelt, können sich, bezogen auf die jetzt angegebenen Zeitfenster, durchaus Verschiebungen ergeben", betonte Dahner in der Sitzung. Aufgeführt sind in erster Linie Neubauten, sicherheitsrelevante Maßnahmen, Erneuerungen von Heizungen, Fenstern und Fassaden, Dächern, Sanitäranlagen sowie Straßen- und Brückenerneuerungen. In der Auflistung, so Dahner, seien die zu erwartenden Fördermittel bereits aufgeführt. "Garantien über die Höhe solcher Zuschüsse können wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht abgeben", ergänzte Oberbürgermeister Dirk Elkemann. Bei der jetzt vorgelegten Liste handelt es sich nach Dahners Worten um eine Fortschreibung der mittelfristigen Finanzplanung.
Für Schulen - Neubau und Sanierungen - ist die Hälfte der Gesamtausgaben vorgesehen. Für das Ottheinrich-Gymnasium beispielsweise stehen etwas mehr als 3,4 Millionen Euro in den Planungsunterlagen, für die Sanierung der Schillerschule sind in den kommenden zwölf Jahren rund 1,7 Millionen Euro angesetzt und für Arbeiten an den drei anderen Grundschulen (Schatthausen, Pestalozzischule und Merianschule) schlagen knapp 750.000 Euro zu Buche.
Im laufenden Haushaltsjahr sind für alle geplanten Maßnahmen rund acht Millionen Euro vorgesehen, im kommenden Jahr etwas mehr als neun Millionen Euro. Der größte Teil der Gelder fließt in den geplanten Neubau der Gemeinschaftsschule im Schulzentrum sowie in die seit langem anstehenden Sanierungsarbeiten an der Realschule. Dafür sind Fördermittel des Landes aus einem eigens eingerichteten Topf zu erwarten. Bereits bei der vorherigen Sitzung des Ausschusses hatten die Gemeinderäte beschlossen, für die Planung der Arbeiten an der Realschule ein Architekturbüro zu beauftragen, um somit zu gewährleisten, dass Unterlagen rechtzeitig für Anträge zur Verfügung stehen.
Trotz großer Dringlichkeit können, aufgrund der finanziellen Situation der Stadt, beim Thema "Straßensanierung" nur die allerdringlichsten Arbeiten durchgeführt werden. Bis 2030 sehen die Hochrechnungen der Verwaltung insgesamt 14 Millionen Euro vor. Im laufenden Haushaltsjahr sind es 500.000 Euro, die zur Verfügung stehen. Bereits in der Januar-Sitzung hatte der Ausschuss beschlossen, davon 200.000 Euro in die Pflastererneuerung von Röhrbuckel, Röhrgasse und Teilabschnitten der Pfarrstraße zu investieren. Die restlichen Mittel werden für Gehwegherstellung, den barrierefreien Umbau von Bushaltestellen, die Verbesserung der Radwege-Infrastruktur und Gelder für Straßenplanungen genutzt.
Für die Sanierung der Feuerwehrhäuser sind etwas mehr als 2,6 Millionen Euro eingeplant, in Baiertal wird ein neues Feuerwehrgerätehaus errichtet (geschätzte Kosten rund 2,3 Millionen Euro, ohne notwendigen Grunderwerb allerdings), für die Bürgerhäuser in Schatthausen und Baiertal sehen die Planungen 1,5 Millionen Euro vor - dies immer bezogen auf den Zeitraum bis 2030. Freuen dürfte man sich in Frauenweiler, denn für die Sanierung der Mehrzweckhalle an der Grundschule sind in den Jahren 2022 und 2023 immerhin 2,1 Millionen Euro veranschlagt.
Bernd Lang (FDP) hatte nachgefragt, ob es möglich sei, den Neubau der Gemeinschaftsschule zeitgleich, also im kommenden Jahr, mit einer Sanierung der Realschule abzuwickeln. "Das klappt schon und wir müssen auch, ansonsten bekommen wir keine Fördergelder", informierte Dahner. Lang möchte zudem in die jetzt vorgelegte Liste auch Kosten für den Palatin-Komplex, die die städtischen Kassen belasten, aufgeführt wissen. Diese Zahlen werden nachgereicht.


